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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
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Deneb Algedi, abgeschlossen sein würden. Vermutlich würde dann auch der Orion des alten Ritters zum Einsatz kommen. Die Techs brauchten nur noch die Schutzsperren des Mechs zu löschen. Trotzdem war Eriksson die Mühe kaum wert. Sakamoto neigte dazu, ihn hinrichten zu lassen, und äußerte das auch Worridge gegenüber.
    »Aber wie Sie selbst bemerkt haben, Tai-shu, Eriksson kann uns als sehr wertvoller Verhandlungsgegenstand dienen, wenn Katana Tormark auftaucht. Sie hat eine Schwäche für den alten Mann.«
    Sakamoto schnaubte verächtlich. »Mit etwas Glück frisst sie schon Sand. Zur Hölle mit diesem verdammten HPG-Kollaps. Er verzögert alles. Aber ganz egal, wie gut ihre Leute sein mögen, Ancha und Sadachbia sind schnell genug gefallen.«
    »Wir haben auch nicht wenige Mechs und Leute dabei verloren.«
    »Unwichtig«, tat er ihren Einwand ab. Aber Des Drachen Zorn hatte sich weit besser geschlagen, als er eingeplant hatte. Natürlich waren sie seinen Truppen nicht gewachsen, aber trotzdem. Zum Teufel, der Sieg hatte sie einen obszön hohen Preis gekostet: eine komplette Luft/Raumjägerkompanie des 6. Benjamin-Regiments und sieben Mechs - drei davon in einem Moor, einem Sumpf-, alles nur wegen der Ge-witztheit dieses Crawford. Sakamoto hätte einen Mann wie ihn gut gebrauchen können.
    Aber er lässt sich nicht umdrehen. Da bin ich sicher. Der Zorn steht loyal hinter seiner Kommandeu-rin, und die hat dem Drachen Gefolgschaft geschworen. Und der bin ich nicht. Noch nicht.
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen, fragte Worridge: »Glauben Sie, der Zorn würde überlaufen, wenn Sie ihn im Namen des Kombinats dazu aufforderten?«
    Worridge und ihr verfluchter Verstand! Immer wieder suchte sie nach einer Schwachstelle, und immer so verdammt vernünftig ... Wieder suchten Sakamotos Blicke die Gesichter und Rücken der Brückenbesatzung ab. Was keiner von ihnen wusste, war, wie hitzig er und Worridge gestritten hatten -vor dem Feldzug, unter vier Augen.
    Sie hatte sich sein Quartier für die Konfrontation ausgesucht. »Der Zorn ist Familie, unsere Brüder und Schwestern«, hatte sie erklärt, die grauen Augen hell und voller Gefühle. »Ich flehe Sie an, Tai-shu, überlegen Sie es sich noch einmal. Sie haben bereits die Ares-Konvention verletzt und ...«
    »Zur Hölle mit der Konvention!« Sakamoto hatte kurz vor der Explosion gestanden. »Hier bin ich das Gesetz, und niemand macht mir Vorschriften!«
    »Aber der Zorn könnte unser Verbündeter werden.«
    »Er ist ein Ärgernis.« Worridge hatte den Zeitpunkt gut gewählt. Er war nüchtern gewesen, sonst hätte er sie auf der Stelle umgebracht. Erst kam sie mit der Ares-Konvention und dann mit dem Zorn ... Zum Teufel, warum musste sie so verdammt wertvoll sein? »Woher ko mm t dieses plötzliche Mitleid mit Tormark?«
    »Unsere Truppen bewundern sie. Wenn wir gegen den Zorn kämpfen, macht sie das noch sympathischer.«
    Das stimmte, und es ließ sich kaum in Worte fassen, wie verhasst ihm das war. Der Feldzug war erst ein paar Monate her, und schon hatte er etwa ein Dutzend von Kobayashis Leuten festnehmen lassen müssen. Rebellische Piraten. Na, der Rest der Truppen würde schon sehen, wie er mit solchen Gestalten umging.
    Schließlich hatte Worridge klein beigegeben, aber jetzt forderte sie ihn schon wieder heraus, indem sie vor der Besatzung das Kombinat ansprach - und damit auch Vincent Kurita -, indem sie betonte, dass sie wusste: Er hatte keine Erlaubnis des Koordinators für diesen Feldzug. Ein hervorragender Zug. Wenn er sich auf ein Streitgespräch einließ, hob er Worridge in den Augen der Truppen auf gleiche Höhe mit sich. Das war nicht akzeptabel. Also wählte er seine Antwort mit Bedacht: »Es gibt eine alte Redewendung, Worridge: Ein Werkzeug prahlt nicht mit seinem Benutzer. Wir sind Werkzeuge, mehr nicht.«
    Das schmerzte. Sakamoto sah es genau. Worridges fahle Wangen röteten sich leicht. Sie hatte seine Befehle die ganze Zeit über befolgt. Wenn sie ihn jetzt diskreditierte, indem sie sich auf Kurita berief, diskreditierte sie sich selbst mit. »Eine gute Antwort, Tai-shu«, murmelte sie. »Natürlich haben Sie vollkommen recht.«
    Vielleicht hätte sie noch mehr gesagt, doch der
    Tai-sa der Schwarzer Wind unterbrach sie zögernd. »Ich bitte tausendmal um Vergebung, Tai-shu, aber ich denke, wir erreichen die Atmosphäre in fünf Minuten.« Pause. »Und fünf Luft/Raumjäger nähern sich.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Sakamoto und wendete sich von

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