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Tod am Laacher See

Tod am Laacher See

Titel: Tod am Laacher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Juergen Sittig
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als der
Campingplatzpächter vom Laacher See anrief. Er habe in der ganzen Aufregung
leider vergessen, etwas zu erwähnen.
    »Ich weiß ja nicht, ob es was zu bedeuten hat, aber ich dachte, Sie
sollten es wissen.«
    »Sagen Sie mir einfach, worum es geht«, antwortete Wärmland. »Wir
werden dann schon sehen, ob es wichtig ist.«
    »Also, da war am Montagmorgen eine Gruppe von Pfadfindern am See
unterwegs. Die sind hier vorbeigekommen. Ich war gerade am Zaun und hab eine
Stelle ausgebessert. Früher als Kind war ich selbst bei den Pfadfindern. Da hab
ich den Mann, der die Gruppe geführt hat, einfach mal angesprochen. Und der
fragte mich dann, ob wir hier viele Wildschweine hätten.«
    »Aha, und weiter?«
    »Na ja, ich sagte ihm, dass es die natürlich auch rund um den See
gibt, und fragte, warum er das wissen wolle. Er meinte, einer seiner Jungs
hätte wohl so ein Viech am Ufer gesehen. Jedenfalls was Schwarzes. Die Jäger
nennen die ja auch Schwarzwild. Also hab ich gemeint, dass das wohl ein
Wildschein gewesen sein könnte. Weil ich mich gewundert habe, dass so eine
Gruppe von Kindern, die ja wahrscheinlich nicht völlig leise durch den Wald
marschieren, so nah an ein Wildschwein rankommt, hab ich noch gefragt, wo das
passiert ist. Der Mann meinte, es war drüben am Ostufer. Also etwa in dem
Bereich, wo Sie die Boote …«, er stockte einen Augenblick, bevor er fortfuhr,
»… und die Leichen gefunden haben. Falls Sie mal mit dem Mann reden
wollen, also, die kamen aus Ludwigshafen. Das müsste doch sicher noch
herauszufinden sein, wer die waren und wer diese Gruppe geführt hat.«
    »Gut, dass Sie sich noch gemeldet haben, Herr Müller, besten Dank.
Wir werden der Sache nachgehen. Rufen Sie jederzeit wieder an, wenn Ihnen noch
etwas einfallen sollte.«
    Wärmland beendete das Gespräch und beauftragte Regine Nau mit der
Ermittlung der betreffenden Pfadfindergruppe. Vielleicht hatte dieser Junge ja
doch mehr wahrgenommen, als es dieser Hinweis auf ein vermeintliches Wildschein
vermuten ließ. Die Kollegin hatte sein Büro gerade wieder verlassen, als
Trobisch anrief.
    »Na, wie beißen die Aale an der Mosel?«, war seine erste Frage.
    »In Treis-Karden gar nicht mehr«, erwiderte Wärmland. »Die sollen
bei Feuer etwas schreckhaft sein. Ich wollte gleich noch mal runter und es
erneut versuchen. Bisher haben wir nämlich nichts.«
    »Ich könnte vielleicht einen weiteren Zeugen gefunden haben. Der hat
sich allerdings nicht persönlich bei uns gemeldet. Die Mönche meinten aber,
dass es tatsächlich einen Berufsfischer auf dem See gibt. Der soll zwar nicht
jeden Tag am See sein, weil er auch an der Mosel arbeitet. Aber montags ist er
nach Aussage des Klosters fast immer am See aktiv.«
    »Wissen die sicher, dass er auch diesen Montag am See war?«, wollte
Wärmland wissen.
    »Das leider nicht. Wir müssen ihn also selbst fragen. Bin gespannt,
was er uns erzählt.«
    »In welchem Bereich vom See tobt der denn so rum? Hat der eine
bestimmte Ausgangsbasis?«
    »Die hat er«, bestätigte Trobisch. »Eine Hütte unter den Pappeln am
Südwestufer, noch vor dem Kloster rechts. Die Stelle ist nicht gut einsehbar.
Aber die im Kloster meinten, dass er morgens immer sehr früh dran ist. So um
Tagesanbruch.«
    »Das würde doch passen.«
    »Man könnte annehmen, dass er in der Stille um diese Zeit was
mitgekriegt hat. Aber der See hat einen Durchmesser von einem Kilometer. Das
ist eine ganze Menge. Sollte er noch am Südwestufer gewesen sein, als die
Männer ermordet wurden, war er sicher zu weit weg. Kann aber sein, dass er
selbst auch draußen beim Fischen war, also näher dran. Aber wir spekulieren
schon zu viel. Stattdessen sollten wir uns den Herrn einfach mal anschauen, was
meinst du?«
    »Wir?«, fragte Wärmland erstaunt. »Der Laacher See ist doch euer
Spielplatz.«
    »Und die Mosel ist deiner, ich weiß. Bei diesem Fischer mischen sich
aber Mosel und See. Sozusagen. Der Mann hat seine Aalräucherei nämlich in Müden
an der Staustufe. Da könnten wir uns gewissermaßen kollegial-nachbarschaftlich
treffen. Es sei denn, du verheimlichst mir den kurz bevorstehenden Zugriff auf
den Täter und lässt mich ahnungslos weiter unnütze Ermittlungen führen.«
    »Du triffst den Nagel auf den Kopf«, bestätigte Wärmland. »Ich habe
Melchior zugesagt, den Kerl bis spätestens morgen zu liefern. Aber ernsthaft:
Das trifft sich gut. Ich hab dir ja schon vorhin gesagt, dass ich runter an die
Mosel will. Wann wirst du in Müden

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