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Tod am Nil

Tod am Nil

Titel: Tod am Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Gill
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mehr mit der Sache zu tun und trotz der halbherzigen Versprechen Taheb und Merymose gegenüber, sich zurückzuhalten.
    »Ich hätte mehr verlangen sollen«, sagte Nubenehem. »Du kriegst was Handfestes für dein Geld.«
    »Was hast du herausgefunden?«
    »Du erzählst besser niemandem, woher du das hast, denn sonst kann ich mein Geschäft nach Napata verlegen«, sagte Nubenehem ernst. »Und wenn das passiert, dann werde ich dafür sorgen, daß du an Sobeks Kinder verfüttert wirst.«
    »Ich habe kein Verlangen danach, Krokodilfutter zu werden.«
    Nubenehem grinste. »Sie hieß Isis.«
    »Originell.«
    »Das war nicht ihr wirklicher Name; den weiß ich nicht. Aber wo sie gearbeitet hat, das könnte dich interessieren.«
    »Wo denn?«
    »Im Ruhm des Seth.«
    Das war ein Bordell, das auf eine Klientel mit einer Vorliebe für das Zufügen und Erleiden von Schmerzen spezialisiert war. Und noch etwas hatte es damit auf sich: Es war ein Haus für die ganz Reichen, das hinter den Kulissen durch die Priesterschaft geführt wurde. Es lag hinter den Mauern des Palastbezirks, und eine Zeitlang hatten hartnäckige Gerüchte die Runde gemacht: Haremheb habe während seiner Bemühungen, die Korruption zu beseitigen, die in der Stadt ins Kraut geschossen war, mehr als einmal versucht, das Etablissement zu schließen, aber die Interessen, die es schützten, waren immer noch zu mächtig, als daß er sich darüber hätte hinwegsetzen können.
    Huy würde Merymoses Hilfe brauchen, wenn er in dieser Richtung Weiterarbeiten wollte. Er dankte der dicken Nubierin für ihre Hilfe - sie war tatsächlich mehr wert gewesen als die zwei Stücke Silber, die sie verlangt hatte - und ging.
    Er war mit seiner Geduld am Ende, als Taheb mit einer Nachricht von Merymose aufwartete.
    »Auf Dauer gefalle ich mir aber nicht in der Rolle, eure Botin zu sein«, sagte sie, während sie ihm die Botschaft übergab.
    »Keine Angst, dazu werden wir dich nicht degradieren«, sagte Huy und las die Mitteilung. Sie war hastig auf einen Fetzen Papyrus gekritzelt, der schon mehrfach beschrieben und wieder saubergeschabt worden war. Taheb beobachtete ihn.
    »Du kannst es nicht erwarten, was?« bemerkte sie trocken.
    »Was?«
    »Wieder in Aktion zu treten. Du hast dich verändert, Huy. Du bist nicht mehr der verängstigte kleine Schreiber, der vor einem Jahr hier ankam.«
    »Habe ich dich beleidigt?«
    »Warum?«
    »Da ist etwas in deinem Ton.«
    Sie faltete die Hände und ging ein paar Schritte. »Ich fühle mich vernachlässigt.«
    »Aber dazu hast du keinen Grund.«
    »Kannst du die Sache nicht auf sich beruhen lassen? Wird sie nicht zu gefährlich? Was ist, wenn Surere weiß, daß du hinter ihm her bist, und beschließt, etwas dagegen zu unternehmen?«
    »Wie kommst du auf ihn?«
    Taheb winkte ungeduldig ab. »Er ist es doch, hinter dem du her bist. Vielleicht arbeitet er für jemand anderen. Du hast selbst vermutet, er müsse mächtige Freunde haben. Und je näher du ihm kommst, desto größere Gefahr läufst du, daß man dich umbringt.«
    Huy lächelte. »Niemand wird mich umbringen.«
    »Das ist ein törichte Bemerkung.«
    Huy spreizte die Hände. »Ich kann jetzt nicht aufhören, bloß, weil es gefährlich ist. Das weißt du.«
    »Du tust es nur, weil das Geheimnis dich fasziniert.«
    »Zum Teil. Aber ich will auch einer bösen Sache ein Ende machen.«
    »Um uns davor zu schützen?«
    »Ja.«
    »Uns alle hier in der Südlichen Hauptstadt?«
    »Ja.« Huy fragte sich, wohin das führen sollte. Tahebs Blick war spöttisch.
    »Aber dir liegt nichts an uns. Was liegt dir an dieser Gesellschaft? Sie ist korrupt, sie hat die Ideale verraten, für die du gearbeitet hast, und sie hat dir deine Stellung geraubt.«
    »Es gibt immer noch gute Menschen darin. Und was den Rest angeht: Wenn ich überleben will, muß ich mich anpassen an das, was die Zeit bringt.«
    »Warum überläßt du es nicht den Medjays?« Sie wechselte die Taktik.
    »Sie waren es, die mich um Hilfe gebeten haben.«
    »Hör mal«, sagte sie schließlich verdrossen,
    »ich sehe, daß dieser Fall dich von mir entfernt. Ich will das nicht, und ich verstehe es nicht. Laß es sein. Ich habe ein Boot bestellt; es wird uns ins Delta bringen. Soll Merymose sich allein den Kopf zerbrechen!«
    »Ich kann ihn nicht im Stich lassen. Was soll ich denn tun - seine Nachricht ignorieren? Warum hast du sie mir dann überhaupt gegeben? Du hättest mich belügen können.«
    »Dein Herz ist wie ein Labyrinth. Es ist

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