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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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Worten »das könnte Forstheims
Geliebte sein« gezeigt hatte.
    Die Frau beugte sich zur Beifahrerseite und gab
Forstheim einen Begrüßungskuss. Dann reihte sich der Audi wieder in den
laufenden Verkehr ein und entfernte sich über das Hindenburgufer Richtung
Norden.
    Lüder hatte sich das Kennzeichen gemerkt. Er würde
eine Halteranfrage starten. Wie kam Forstheim an eine Freundin, die ein Auto
fährt, das im Kreis Güstrow zugelassen ist?
    Lüder stapfte durch den nun stärker gewordenen Regen
zu seinem Wagen zurück. Bevor er ins Auto einstieg, schüttelte er die
Feuchtigkeit aus Haaren und Kleidung.
    Er versuchte, Hauptkommissar Vollmers oder einen
seiner Mitarbeiter zu erreichen, aber die Dienststelle war nicht besetzt.
Stattdessen wurde er mit dem Bereitschaftsdienst verbunden. Der Beamte am
anderen Ende der Leitung zeigte sich hilfsbereit. Lüder wollte ihn aber nicht
in die Sache einweihen. Er beschloss, seine Beobachtungen und die Halteranfrage
auf den kommenden Tag zu verschieben.
    Dafür meldete sich sein Handy.
    »Nathusius«, hörte er die Stimme des
Kriminaldirektors. »Was machen Sie gerade?«
    Lüder berichtete von seinem Besuch im Bordell und der
Observation Forstheims.
    »Haben Sie mitbekommen, dass Kremer eine
Pressekonferenz veranstaltet hat?«
    Lüder bejahte.
    »Was ist nur in den Staatsanwalt gefahren? Bei mir ist
der Teufel los. Der Direktor des LKA wollte wissen, was los ist. Offensichtlich hat sich das Ministerium
eingeschaltet. Dr. Pagenkämper hat mich angerufen und mir Vorhaltungen gemacht,
dass die Weisungen aus Berlin nicht befolgt werden.«
    »Wir sind eine föderale Republik«, erwiderte Lüder.
»Berlin kann nicht erwarten, dass wir nach seiner Pfeife tanzen. Schon gar
nicht, wenn so viel Schmutz in Bewegung gesetzt wird wie in diesem Fall. Ich
möchte wissen, wer ein so starkes Interesse daran hat, uns die weiteren
Ermittlungen zu entziehen.«
    »Ich stimme Ihnen zu«, antwortete Nathusius. »Während
des Gesprächs mit Dr. Pagenkämper mischte sich sein Schatten, dieser Bernhard
von Glahn vom Außenministerium, ein. Während Pagenkämper sich noch darauf
beschränkte, eindringlich auf die besondere Brisanz in diesem Fall zu
verweisen, und vage Andeutungen außenpolitischer Interessen der Bundesrepublik
machte, drohte von Glahn mit erheblichen Konsequenzen. Insbesondere dem Staatsanwalt
galt sein Zorn, der seiner Meinung nach Staatsgeheimnisse an die Öffentlichkeit
getragen hat.«
    Lüder atmete durch. Das war eindeutig gelogen. Er
hatte Kremers Ausführungen vorhin selbst im Radio gehört. Wer jetzt von
Geheimnisbruch sprach, hatte den Bogen überspannt. Oder er wusste etwas, auf
das sie noch nicht gestoßen waren.
    »Kann ich Sie noch treffen?«, fragte er den
Kriminaldirektor.
    Nathusius schwieg einen Moment. Sein Chef war zu
erfahren, um am Telefon nach dem Warum zu fragen, selbst wenn er für den
Feierabend andere Pläne hatte.
    »Gut«, sagte Nathusius nur, ohne Ort und Zeit zu
nennen.
    Lüder verstand auch so, dass sie sich im Pausenraum
des Landeskriminalamtes treffen würden.
    Auf dem kurzen Weg zu seiner Dienststelle rief er im
Städtischen Krankenhaus an und ließ sich mit Margit verbinden. Ihre Stimme
klang schwach.
    »Wie geht es den Kindern?«, fragte sie anstatt einer
Begrüßung.
    Er erzählte, dass er sie bei den Großeltern in
Kellinghusen abgeliefert hatte.
    »Danke für die Rose«, sagte Margit. Er merkte ihr an,
dass sie ihm im Stillen Vorwürfe machte.
    »Welche Rose?«, fragte er.
    »Die du mir auf die Bettdecke gelegt hast, als ich
noch einmal zur Untersuchung aus dem Zimmer war.«
    Lüder stutzte. »Ich war nicht im Krankenhaus gewesen.
Dafür hatte ich keine Zeit«, entschuldigte er sich.
    »Ist schon gut«, erwiderte Margit. Sie musste ihre
Enttäuschung, dass seine Arbeit ihm wichtiger erschien als ihr Zustand und vor
allem der ihres Babys, nicht in Worte fassen. Lüder entnahm es ihrer Tonlage.
    »Was für eine Rose lag auf deinem Bett?«
    »Die ist wirklich nicht von dir?«
    »Nein! Bestimmt nicht.«
    Ein tiefer Seufzer kam über die Leitung.
    »Ach, Lüder. Was soll das alles? Was ist seit heute
los? Erst das mit Pucky. Und dann die Rose, die auf meinem Bett lag. Was steckt
dahinter?«
    »Ich weiß es auch nicht. Noch nicht. Aber, Liebes, was
ist denn mit der Rose?«
    Er hörte durch die Leitung, wie Margit leise zu weinen
begann.
    »Sie ist schwarz. Nicht dunkelrot, sondern
tiefschwarz.«
    Kriminaldirektor Nathusius saß im Pausenraum

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