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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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sie
bestreitet es. Gibt es sonst etwas Neues?«
    »Leider sind wir bei der Suche nach den Schlägern, die
Ivanna Krucowa so übel zugerichtet haben, noch nicht weitergekommen. Wir haben
Hinterbichler erneut in die Mangel genommen, aber nichts aus ihm
herausgebracht. Er bestreitet vehement, etwas mit dem Überfall auf die
Prostituierte zu tun zu haben.«
    »Das mag ich fast glauben. Sie ist schließlich sein
Kapital und trägt mit ihrem Körpereinsatz zu seinem Profit bei.«
    »Der neue Staatsanwalt, dieser Brechmann, scheint eine
Pfeife zu sein«, sagte Vollmers. »Von meinem ›Kontakt‹ in der Sonderkommission
habe ich gehört, dass er fix auf die Bremse tritt und Kriminaloberrat Gärtner
das Leben schwermacht. Wenn Ihr Kollege sinnvolle Maßnahmen einleitet, stoppt
Brechmann diese wieder. Es hat fast den Anschein, als würde er die Arbeit der
Sonderkommission torpedieren wollen.«
    »Das kann ich mir kaum vorstellen«, erwiderte Lüder.
»Schließlich ist sein Kollege Kremer brutal ermordet worden.«
    »Der Brechmann ist nicht so dumm, dass er nicht
ermitteln lässt, aber er nimmt den Schwung aus der Sache. Nach außen hin hat es
den Anschein, als würde alles Erdenkliche unternommen, den Mörder zu fassen,
aber ließe man Gärtner freie Hand, würde die Kripo wohl effektiver arbeiten.
Mein ›Kontakt‹ erzählte, dass unter den Mitgliedern der Sonderkommission der
Frust grassiert, weil sie sich gegängelt fühlen. Die Mädchen und Jungs sind ja
nicht dumm und spüren, dass etwas nicht stimmt, ohne dass sie wissen, was.«
    Lüder unterließ es, Vollmers zu fragen, ob er seinen
»Kontakt« aufgeklärt hatte. Der alte Fuchs hätte ihm diese Frage doch nicht
wahrheitsgemäß beantwortet.
    Nach dem Telefonat suchte Lüder das Büro von Nathusius
auf.
    »Kollege Gärtner hat sich bei mir über die Behinderung
durch Oberstaatsanwalt Brechmann beschwert«, sagte der Kriminaldirektor. »Ich
habe daraufhin versucht, Dr. Pagenkämper zu erreichen. Erstaunlicherweise ist
sein Büro heute besetzt. Es verleugnet ihn aber. Er sei nicht zu sprechen,
heißt es dort. Merkwürdig, dass er auch heute Vormittag bei unserem Besuch im
Innenministerium nicht am Gespräch teilgenommen hat. Wo ist der Bursche
geblieben?«
    »Gibt es keine Möglichkeit, am Vorzimmer vorbei
Kontakt zu Pagenkämper zu knüpfen?«
    Nathusius lehnte sich zurück. Er sah Lüder fast ein
wenig belustigt an. »Wie stellen Sie sich das vor? Soll ich den Innenminister
persönlich anrufen und nach dem Verbleib von Dr. Pagenkämper befragen?«
    »Das wird schwerlich möglich sein«, sagte Lüder.
»Obwohl ich bei einem Lehrgang einen Teilnehmer von der Kripo Husum hatte.
Große Jäger hieß der Typ, dem ich zutrauen würde, in einem solchen Fall
direkten Kontakt selbst zu Peter Harry aufzunehmen. Der wohnt ja fast in Husums
Vorgarten.«
    »Vielleicht ist die Vorgehensweise solcher Kollegen
manchmal gar nicht so verkehrt«, stimmte Nathusius zu, »und bei unserem
bodenständigen Ministerpräsidenten könnte das sogar erfolgreich sein. Aber in
unserem Fall sind wir wohl auf uns allein gestellt. Gibt es sonst Neues?«
    Lüder berichtete vom Einbruch bei Kapitänleutnant
Heimberger de Escudero und der Begegnung mit Sabine Vanderborg.
    »Wissen wir etwas über diese Frau? Sie scheint ja ein
umfangreiches Repertoire an Männerbekanntschaften zu pflegen. Forstheim, den
englischen Golflehrer und Heimberger.«
    »Ich habe Vollmers gebeten, Erkundigungen über die
Frau einzuziehen.«
    »Gut. Das war alles?«
    »Nein, noch nicht. In Heimbergers Appartement stand
ein Anrufbeantworter. Ich habe die Gelegenheit genutzt und mir die Meldungen
angehört. Auf dem Gerät fand sich nur eine Nachricht. Leider ist mein Spanisch
so lückenhaft, dass ich sie nicht verstanden habe.«
    Nathusius hob die Augenbraue. »Das sollten Sie nicht
an die große Glocke hängen.«
    »Mein lückenhaftes Spanisch?«
    Der Kriminaldirektor lachte. »Nein, Ihre Abhöraktion.
Die ist sehr fragwürdig. Obwohl es vielleicht interessant gewesen wäre, den
Inhalt der Meldung zu hören.«
    Lüder kramte sein Handy hervor.
    »Ich habe sie mitgeschnitten. Wer ist bei uns
vertrauenswürdig und kann Spanisch?«
    »Lassen Sie mal hören«, sagte Jochen Nathusius. »Ich
kann leidlich Portugiesisch. Vielleicht verstehe ich ja auch etwas von Ihrem
Text.«
    Lüder spielte die Meldung mehrfach ab und sah dabei
Nathusius an. Der Kriminaldirektor lauschte der kurzen Meldung mit
geschlossenen Augen.
    »Wenn ich es richtig

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