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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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sein?«
    »Zum Beispiel, wie Sie sich kennengelernt haben.«
    McBain atmete tief aus.
    »Hier«, sagte er. »Sie kam eines Tages zum Golfspiel
her. Da sie angab, eine Weile nicht auf dem Platz gewesen zu sein, nahm sie
eine Stunde bei mir. So sind wir ins Gespräch gekommen. Abends trafen wir uns
zufällig in der Hotelbar. Wir haben uns noch am selben Abend für den nächsten
Tag verabredet. So fing es an. Und daraufhin kam sie öfter.«
    »Kam sie allein? Oder in Begleitung?«
    Er schüttelte seinen Kopf, dass das Haar flog.
    »Das erste Mal waren mehrere Männer dabei, die sich
hier zur Golfrunde verabredet hatten. Zwei von denen sind gelegentlich Gast im
Hotel. Der eine ist Deutscher, der andere Engländer.«
    »Wie heißen die beiden?«
    McBain legte den Finger auf die Unterlippe, während er
nachdachte.
    »Der Deutsche heißt Bernie, vom anderen kenne ich den
Namen nicht.«
    Bernie! Das könnte Bernhard von Glahn sein. Lüder
beschrieb ihn und Brown, den Engländer.
    »Schon möglich«, erwiderte McBain. Lüder hatte den
Eindruck, der Golflehrer hatte gar nicht richtig zugehört. Die gleiche Antwort
hätte er auch bekommen, wenn er eine Personenbeschreibung von Donald Duck und
seinen drei Neffen abgegeben hätte.
    »Was wollen Sie von Sabine?«, fragte McBain.
    »Routine«, wehrte Lüder ab. »Welche Verbindung gibt es
zwischen Frau Vanderborg und den beiden Männern?«
    Der Golflehrer kniff die Lippen zusammen. »Genau weiß
ich es nicht. Ich habe einmal danach gefragt. Sie hätte beruflich mit den
beiden zu tun, sagte sie.«
    »In Ihrer Eigenschaft als Dolmetscherin?«, fragte
Lüder.
    McBain sah ihn einen Moment verdutzt an. »Wieso
Dolmetscherin? Sie ist Journalistin.«
    Das hatte Lüder hören wollen. Sie war also auch hier
mit dieser Berufsbezeichnung aufgetreten.
    »Sie haben ein Verhältnis mit ihr?«
    Der Golflehrer zeigte zwei Reihen strahlend weißer
Zähne und ließ ein jungenhaftes Lachen hören.
    »Ich habe Verhältnisse zu vielen Frauen. Sabine ist
ein intelligentes Mädchen, hat Charme und Esprit. Warum sollte ich mir die
Gelegenheit entgehen lassen?«
    »Immerhin haben Sie ihr das Auto geliehen.«
    »Das war ein glücklicher Umstand. Eine andere
Schülerin, eine Zahnärztin, hat mich gebeten, auf ihren Schatz aufzupassen,
während sie zum Golfen in Portugal ist.« Er zeigte mit dem ausgestreckten Arm
zum Parkplatz. »Das schwarze Mercedes-Cabriolet. So konnte ich Sabine mit
meinem Audi behilflich sein.«
    »Wo waren Sie am letzten Dienstag?«
    »Hier. Ich bin jeden Tag hier.«
    »Und abends?«
    »Warten Sie. Dienstagabend?« McBain legte die Stirn in
Falten, dann lächelte er. »Da war ich in einem Hotel in Bad Doberan.«
    »Allein?«
    »Nein. Mit einer Schülerin. Die Frau ist schon fast
fünfzig, hat aber ein Temperament, das ist sagenhaft.«
    »Können Sie mir den Namen nennen?«
    »Des Hotels?«
    »Vom Hotel und von der Frau.«
    »Hmh! Vom Hotel ja. Bei der Dame ist es schwierig. Die
ist verheiratet. Und ihr Mann ist nicht nur ein einflussreicher Gast in diesem
Haus, sondern gehört auch zu den Spielern, die regelmäßig bei mir Unterricht
nehmen.«
    Lüder blieb hartnäckig und erfuhr schließlich die
Namen. Er war sich sicher, dass McBains Angaben stimmten. Trotzdem würde er das
Alibi des Golflehrers prüfen lassen.
    »Und am Mittwoch?«
    »Ich sagte schon, ich bin täglich hier.«
    »Sie haben sicher ein Buch, in dem Sie die
Übungsstunden eintragen.«
    McBain nickte.
    »Darf ich das sehen?«
    »Das ist nicht hier, sondern wird im Hotel an der
Rezeption geführt.«
    »Dann gehe ich dorthin und sehe es mir an.«
    Der Golflehrer wippte unruhig von einem Fuß auf den
anderen.
    »Das wäre mir aber unangenehm. Schließlich muss ja
nicht jeder wissen, dass die Polizei mit mir spricht.«
    »Dann gehen wir zusammen?«
    McBain wiegte den Kopf hin und her.
    »Schön«, gab er kleinlaut zu. »Letzten Mittwoch habe
ich nur vormittags Unterricht gegeben. Nachmittags hatte ich eine Verabredung.«
    »Mit wem?«
    »Sabine.«
    »In Kiel?«
    »Ja.«
    Das war eine interessante Wende, dachte Lüder. Das
Pärchen hatte sich in Kiel getroffen.
    »Was haben Sie in Kiel gemacht?«
    McBain grinste breit.
    »Drei Mal dürfen Sie raten.« Dabei schlug er mehrfach
anzüglich mit der flachen rechten Hand auf die Seite der zur Faust
geschlossenen linken.
    »Wo haben Sie sich getroffen? In welchem Hotel?«
    »Nix Hotel. Im Auto. Und beobachtet hat uns auch
keiner dabei.«
    Sabine Vanderborg würde dieses Alibi mit

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