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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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Sicherheit
bestätigen. Deshalb waren weitere Fragen nicht sinnvoll. Lüder beschloss, im
Hotel eine Kleinigkeit zu essen und dann nach Kiel zurückzukehren.
    *
    Es war nur das leise Klappern der Tastaturen zu hören,
das von der jüngeren der beiden Sekretärinnen ausging. Von Zeit zu Zeit
schenkte die blasse Frau Jürgen Forstheim einen schnellen Seitenblick. Ihre
ältere Kollegin las währenddessen intensiv in einem Papier, schüttelte
gelegentlich missbilligend den Kopf und kratzte mit einem roten Kugelschreiber
korrigierend über das Blatt.
    »Dauert es noch lange?«, fragte Forstheim und rutschte
unruhig auf der vorderen Kante des Besucherstuhles hin und her.
    Die Ältere sah ihn an. »Dr. Vollquardsen wird Sie zu
gegebener Zeit zu sich bitten«, war ihr ganzer Kommentar.
    Seit einer dreiviertel Stunde kauerte Forstheim im
Vorzimmer des Managers. Die bärbeißige Vorzimmerschlange hatte ihn herzitiert.
Er war es gewohnt, auf Kommando bei seinem Vorgesetzten erscheinen zu müssen.
Aber heute lag etwas Bedrückendes in der Luft. Ihm war nicht wohl in seiner
Haut. Zu viel war schiefgelaufen in der Vergangenheit. Er war Ingenieur. Und
dass ein tiefgreifendes Verstehen um wirtschaftliche Zusammenhänge nicht
Allgemeinwissen ist, hatte er leidvoll erfahren müssen. Das ererbte Vermögen
ausschließlich in argentinische Staatsanleihen zu investieren war ein Fehler
gewesen, dabei hatte er bei seinem damaligen Entschluss über vorsichtigere
Anleger gespottet. Die Rendite der Südamerikaner war lukrativer gewesen als bei langweiligen Bundesanleihen. Und er verfügte über Insiderwissen. Er wusste um
die lukrativen U-Boot-Aufträge an seinen Arbeitgeber. Und ein Land, das seine
Marine mit führender Waffentechnik hochrüstete, konnte kein finanzieller
Wackelkandidat sein.
    Dann kam das einseitig verkündete Moratorium der
Argentinier, die Tilgung und Zinszahlung an private Gläubiger einzustellen.
Plötzlich waren seine Sicherheiten, mit denen er das zu groß dimensionierte
Haus abgesichert hatte, nichts mehr wert. Und in Verbindung mit dem aufwendigen
Lebensstil seiner Frau war es in den vergangenen Monaten immer enger geworden.
Hinzu kam der Einbruch in sein Haus. Merkwürdigerweise hatten die Diebe fast
nichts entwendet.
    Ihm stand das Wasser bis zum Hals. Sicher trugen dazu
auch die anderen Dinge bei, die sich nach und nach in sein Leben eingeschlichen
hatte. Die Beziehung zu Sabine Vanderborg hatte ihn verunsichert. Er hatte
Angst davor, dass jemand dahinterkommen könnte und er sich rechtfertigen
müsste. Und immer, wenn er glaubte, einen kleinen Entlastungsschritt gemacht zu
haben und sich einer unsichtbaren Fessel entziehen zu können, zog sich die
Schlinge wieder etwas fester zu.
    Das Telefon hatte nicht geläutet, trotzdem hob die
brünette Mittfünfzigerin, die das Vorzimmer beherrschte, den Hörer ab.
    »Ja«, sagte sie knapp und wandte sich dann an
Forstheim. »Dr. Vollquardsen erwartet sie.«
    Forstheim stand auf und legte die wenigen Schritte bis
zur Zimmertür zurück. Es war mehr eine Reflexbewegung, dass er klopfte, denn
die gepolsterte Tür war schalldicht isoliert. Zaghaft öffnete er und trat in
das große Büro seines Vorgesetzten.
    »Ach, Herr Forstheim«, begrüßte ihn Dr. Vollquardsen
jovial. »Kommen Sie doch herein.« Er zeigte auf einen Besucherstuhl am
Schreibtisch. »Bitte, nehmen Sie Platz.«
    Forstheim setzte sich. Er faltete die Hände zusammen
und spürte den Schweiß auf den Innenflächen. Vollquardsen hatte sich früher nie
so verhalten.
    »Wie geht es Ihnen?«
    Der Manager sprach in einem leichten Plauderton.
    Forstheim konnte mit dieser Frage nichts anfangen. Er
war sich unschlüssig, was Vollquardsen mit dieser Inszenierung bezweckte.
    »Danke, gut«, antwortete er vorsichtig.
    »Das ist ja schön. Alles im grünen Bereich? Im
Projekt? Und auch privat?«
    Forstheim fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über
die Lippen. Ihn ärgerte es, dass er seine Unruhe nicht verbergen konnte.
    »Die Unzulänglichkeiten im Projektfortschritt sind
Ihnen ja bekannt.«
    Vollquardsen lehnte sich in seinem Ledersessel zurück
und nutzte den ganzen Spielraum der Wippautomatik.
    »Da sind einige Merkwürdigkeiten vorgekommen«, sagte
er gedehnt. »Aber bei Ihnen persönlich ist alles okay?«
    »Ja, danke. Bestens.«
    Forstheim schien es, als wenn Vollquardsen überheblich
in sich hineinlächelte.
    »Das ist ja vortrefflich. Es ist immer erfreulich,
wenn man hört, dass es einem engen Mitarbeiter

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