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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Mallorca?«
    »Acht. Gehaust haben sie irgendwo auf einer Finca. Ich selbst war
nie da, ich weiß das nur vom Hörensagen.«
    »Wo sind Sie ihnen denn begegnet?«
    »Auf Cabrera. Es waren immer vier von ihnen dort stationiert, um
unsere Depots zu bewachen. Zwei bei den Rauschmitteln in der alten
Álvarez-Höhle, und zwei bei den ›Asylaffen‹, die wurden immer in der ehemaligen
Bauzá-Höhle untergebracht.«
    »Wieso ehemalig?«
    »Die dueñas haben die Familien enteignet.«
    »Wie?«
    »Durch Mord.«
    Der Comisario war entsetzt. »Gleich Mord? Das kann doch nicht Ihr
Ernst sein.«
    »Die haben sich nicht lange mit Warnungen aufgehalten. Zeit ist
Geld, hat Maria Estrella immer gesagt.«
    »Sind die Amazonen auch für die Morde an den beiden Nazis und der
Irakerin verantwortlich?«
    »Ich weiß nichts von Nazis und anderen Leuten. Ich weiß nur, dass
drei Taucher getötet wurden, die unseren Depots zu nahe kamen. Die Kampfweiber
haben sie mit Gewichten am Meeresgrund verankert. Dann kamen aber zwei andere
Taucher und haben sie losgeschnitten. Mit denen gab es dann wohl richtig Zoff.
Die müssen gut gewesen sein, denn zwei von den Amazonen hat es das Leben
gekostet.«
    »Was war mit dem Deutschen?«
    »Dieser Idiot hat zwei von den Amazonen beim Landgang auf Cabrera
fotografiert und wollte sie der Guardia Forestal melden. Das war sein
Todesurteil.«
    »Und mit Angel Bauzá?«
    »Der ist seiner Gier erlegen. Als Sie und Ihre Kollegen auf der
Insel auftauchten, hat er versucht, die dueñas zu
erpressen. Das ist ihm schlecht bekommen. Ich sage ja, die beiden Teufelinnen
kannten keine Gnade.«
    »Warum musste Großvater Pepe sterben?«
    »Weil er sich beim Notar über seine beiden Großnichten beklagt und
ihn in deren Geschäfte eingeweiht hatte. Was der Notar und Pepe aber nicht
wussten, war, dass die Kanzlei von den dueñas abgehört
wurde. Zuerst wurde Pepe umgebracht, dann der Notar. Durch irgendeinen dummen
Zufall kam aber Antonio Nuñez von der Guardia Civil just in dem Augenblick in die Kanzlei, als sie den armen Narratx kaltgemacht
haben. Sein Tod war eigentlich nur ein Kollateralschaden. Aber als Warnung an
alle, die in dem Fall ermittelten, kam er den dueñas gerade recht. Sonst hätten sie die beiden Leichen nicht so publikumswirksam im
Museum platziert.«
    »Wissen Sie etwas über den Mord an Enrique Bauzá?«
    »Das war doch erst heute. Nein, wer das war, kann ich nicht sagen.
Ich habe selbst nur davon gehört. Aber ich nehme an, das werden die Amazonen
gewesen sein. Das war ja ihr Job.«
    »Señor Álvarez, wissen Sie, wohin die geplante Flucht heute gehen
sollte?«
    »Nach Marokko, mitten in die Wüste. Ich habe nur die Koordinaten,
die ich dem Piloten geben sollte, mehr weiß ich nicht. Es war wohl ein
Empfangskomitee geplant.« Er kramte aus seiner Hosentasche einen Zettel mit den
genauen Angaben der Breiten- und Längengrade.
    »Señor Álvarez, wir konnten nur fünf der Amazonen festnehmen. Wissen
Sie, wo sich die sechste herumtreibt?«
    »Ich weiß nur, dass sie nicht mit nach Marokko wollte. Sie wollte
zuerst Rache für ihre Schwestern üben.«
    »Für ihre Schwestern?«
    »Eine von den beiden Taucherinnen, die vor Cabrera ums Leben kamen,
war wohl ihre leibliche Schwester. Ansonsten redeten sich alle untereinander so
an.«
    »Und wo glaubte die Amazone denjenigen zu finden, der dafür
verantwortlich ist?«
    »Dadurch, dass wir den Polizeicomputer angezapft haben, wussten wir,
dass sich eine Soldatin der israelischen Armee irgendwo in Santanyí aufhält,
auf irgendeiner Finca. Da wollte sie hin.«
    Berger sprang auf. »Scheiße, die will Mira an den Kragen.« Er riss die
Tür auf und rannte auf die Straße. »Wo ist Carmen?«, brüllte er.
    Ein Polizist deutete auf die Kirche. Berger stürmte, so schnell er
konnte, durch das ganze Menschengewimmel. Erst in die Sakristei, dann in das
Langhaus mit dem Altar. Dort hielten sich die Sicherheitskräfte verschanzt, da
die drei Bandenmitglieder noch immer nicht aufgegeben hatten.
    »Carmen, du musst sofort mit nach Hause kommen. Die sechste Amazone
will Mira umbringen. Ruf schnell Tomeu an, damit er alles in Sicherheit
bringt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sein Handy ist aus. Er ist mit Esmeralda
beim Kinderarzt, wegen der Impfungen.«
    »Scheiße, dann komm mit, wir müssen so schnell wie möglich nach
Santanyí.«
    ***
    Blinder Hass war es, der die Amazone zum Ungehorsam trieb, und dieser
Hass konnte nur durch Blutrache gestillt werden. Sie musste die

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