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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Nachricht
von García Vidal. »Ich soll rüber in den Kommandobus kommen, da verhören sie
gerade den Hafenmeister. Vielleicht hat der etwas Interessantes zu bieten.«
Sprach’s, und schon war er weg.
    »Exzellenz …«, sagte Gräfin Rosa verlegen. Es gab da eine
Frage, die ihr auf der Seele brannte.
    »Gräfin, bitte nennen Sie mich so, wie ich in Gottes Namen getauft
wurde, Daniele.«
    Sie lächelte ihn an. »Also gut, Daniele, nehmen wir einmal an, ein
Paar, das Sie näher kennen, würde heiraten wollen. Würden Sie die Trauung
vornehmen dürfen?«
    »Sind Sie vielleicht ein Teil dieses Paares?«
    Rosa lief rot an. »Ähm, es könnte sein.«
    »Und könnte ich sicher sein, dass der Bräutigam beim Jawort nicht
unter Drogen steht oder mit Waffengewalt gezwungen wird?«
    »Sie werden es nicht glauben, er hat mich sogar gefragt.«
    Der Bischof faltete die Hände. »Mein Gott, du wurdest schon wegen
weitaus kleinerer Wunder gepriesen.« Er lachte sie an. »Liebste Gräfin, es gäbe
keine zwei Menschen auf dieser Erde, die ich lieber trauen würde als Sie. Aber
weiß er denn, dass Sie mich fragen?«
    »Er wird es spätestens dann erfahren, wenn Sie vor uns stehen.«

15
    Von dem so korrekten Hafenmeister war nur noch wenig übrig
geblieben. Vor ihnen saß ein Häuflein Elend.
    »Señor Álvarez, Ihnen ist klar, dass Sie Ihr Strafmaß nur noch durch
eine umfassende Aussage mildern können?«
    Der Mann nickte.
    García Vidal sah ihn fest an. »Wünschen Sie einen Anwalt?«
    Álvarez schüttelte den Kopf. »Der könnte auch nur dasitzen und zuhören.
Ich will gar nichts mehr. Ich will den ganzen Mist nur noch loswerden und meine
Ruhe haben.«
    »Das kann ich verstehen.« Der Comisario stellte ein
Aufzeichnungsgerät an. »Verhört wird Señor Julián Álvarez, anwesend sind
Capitán Ramirez vom Comando Policial de Operaciones
Especiales , Comisario García Vidal von der Policía
Nacional und Michael Berger in beratender Funktion. Das Verhör wird von
Comisario García Vidal geführt. Ich beginne. Señor Álvarez, die Gruppe, der Sie
angehörten, wurde geführt von?«
    »Maria Antonia und Maria Estrella Álvarez.«
    »Sind Sie mit ihnen verwandt?«
    »Ja, es sind meine Nichten. Die Töchter meiner Schwester Rosalia.«
    »Welche Funktion hatten Sie in dieser kriminellen Vereinigung?«
    »Ich war Informant in dienstlichen Dingen und habe die Anlandung von
Schmuggelgut und Flüchtlingen koordiniert.«
    »Señor Álvarez, Sie haben uns auf die Existenz eines Mini-U-Boots
hingewiesen. Wir haben zwar Ersatzteile dafür gefunden, aber das Boot selbst
nicht. Was ist damit?«
    Er lachte kurz und bitter. »Das war die teuerste Fehlinvestition,
die je gemacht wurde. Das Ding ist kläglich beim Beladen in einer der Höhlen
abgesoffen.«
    »In welcher? Wir haben es nicht gefunden.«
    »In der großen Höhle, in der Sie die Flüchtlinge gefunden haben. Es
liegt unter einem stählernen Tarnnetz, das völlig mit Korallen bewachsen ist.«
    »Señor Álvarez, Sie hatten Hilfe aus dem Ausland?«
    » Sí . Unsere Partner sind in Fez wohnhaft.
Namen kann ich Ihnen aber nicht nennen. Unsere dueñas hatten den Kontakt.«
    »Mit ›unsere dueñas ‹ meinen Sie wen?«
    »Meine beiden Nichten, sie wollten so genannt werden.«
    »War Ihnen das als Onkel, also als Respektsperson, nicht zuwider?«
    »Zuerst schon, aber dann wurde ich überzeugt.«
    »Wie überzeugt?«
    Álvarez bekam feuchte Augen. »Señor Comisario, wissen Sie, wie
Lämmer kastriert werden?«
    »Sí, mit einer Zange.«
    »Wenn Sie das einmal am eigenen Leib erfahren haben, tun Sie alles,
damit es Ihnen kein zweites Mal passiert, comprende ?«
    »Sie wollen damit sagen, dass Sie …«
    » Sí , Señor.«
    »Von Ihren Nichten?«
    »Keineswegs, Comisario, die haben sich an einem Verwandten doch
nicht ihre herrschaftlichen Finger dreckig gemacht. Fürs Grobe hatten die ihre
Amazonen. Das waren keine Frauen, das waren Teufelinnen mit Engelsgesichtern. Ohne
jegliches Gewissen.«
    »Ist noch jemandem Ähnliches widerfahren wie Ihnen?«
    »Dem armen Enrique Bauzá haben sie dasselbe angetan. Außerdem weiß
ich, dass hier und da noch einigen anderen etwas abgeschnitten wurde, um deren
Familien unter Druck zu setzen. Ich sage ja, das waren Teufelinnen.«
    »Woher kamen die Amazonen?«
    »Soweit ich weiß aus Libyen. Das sollen Leibwächterinnen von diesem
irren Oberst gewesen sein. Absolute Elitesoldatinnen. Fit in allem, was man
sich nur denken kann.«
    »Wie viele waren hier auf

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