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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Besitzerin sein konnte. »Wir müssen
Schluss machen, die Chefin des Hauses ist gerade aufgeschlagen. Tschüss, bis
nachher.« Sie steckte das Handy ein und ging auf die Dame zu. »Señora Menzel,
mein Name ist Carmen Lucas von der Policía Nacional .«
Sie hob ihren Dienstausweis. »Sie sind doch die Eigentümerin dieses Hotels?«
    Señora Menzel nickte erstaunt. »Stimmt irgendetwas nicht?«
    »Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass einer Ihrer Gäste tot
aufgefunden wurde.«
    »Sagen Sie bloß, der Irakerin ist etwas zugestoßen?«
    »Ich fürchte, ja. Warum wussten Sie auf Anhieb, wen ich meine?«
    »Weil ich sie schon seit drei Tagen nicht mehr gesehen habe. Ihr
seltsamer Freund kam vorgestern hier reingestürmt und hat völlig aufgeregt
ausgecheckt. Nur er, nicht sie.«
    Carmen wurde hellhörig. »Und kam Ihnen das nicht seltsam vor?«
    »Zuerst schon.« Sie schüttelte den Kopf. »Dann aber kam sofort eine
durchaus schlüssige Erklärung für seinen Gemütszustand.«
    »Und wie lautete die?«
    »Er habe seine Freundin mit einem anderen Mann in flagranti
erwischt.«
    »Ich weiß nicht, ob man das so bezeichnen kann. Die beiden Herren,
mit denen Señora Muntamei aufgefunden wurde, waren genauso tot wie sie.«
    »Das ist ja furchtbar.« Das Entsetzen der Hotelbesitzerin schien echt.
»Sie war so eine schöne junge Frau, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatte.«
    Carmen ließ nicht locker. »Kam Ihnen beim Verhältnis der beiden
zueinander irgendetwas seltsam vor?«
    Señora Menzel lachte auf. »Sie müssen nur ein paar Jahre im
Hotelfach gearbeitet haben, dann finden Sie nichts mehr seltsam.« Sie dachte
einen Moment nach. »Außergewöhnlich war, dass die junge Dame das Zimmer bar und
für zehn Tage im Voraus bezahlte. Das begründete sie damit, dass sie keine
international vertretene Hausbank habe, und bevor ich meinem Geld nachlaufe,
nehme ich es lieber cash.«
    Carmen nickte bestätigend. »Ich habe auch mal im Hotelfach
gearbeitet, und bei Gästen aus dem Nahen Osten gab es in dieser Hinsicht fast
immer Probleme.« Sie schaute auf ihre Notizen. »Hat Señor Chamatai irgendetwas
darüber gesagt, wohin er wollte?«
    »Natürlich habe ich ihn gefragt, aber er sagte nur, er wolle so schnell
wie möglich wieder nach Hause. Das war für mich in diesem Augenblick völlig
verständlich.«
    »Wissen Sie, wie?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Nein. Er erkundigte sich nach der nächsten
Fahrgelegenheit nach Palma, und die habe ich ihm genannt.«
    »Also mit dem Taxi?«
    »Nein. Er ist mit dem Bus gefahren. Ich habe ihm noch die
Abfahrtszeiten herausgesucht.«
    ***
    Nach einem kurzen Abstieg saßen Mira und Fatma etwas außer Atem
wieder in dem Schlauchboot, mit dem sie auf die Insel gekommen waren.
    »Nee, Leute, für so eine Kletterpartie habe ich vielleicht doch ein
paar Gramm zu viel auf den Rippen.«
    »Blödsinn, wo bist du denn zu fett?«
    »Als professionelle Klettersportlerin wäre allein schon die Haut auf
den Knochen zu viel.« Mira begann, ihre Taucherausrüstung zu kontrollieren.
    »Aber du bist keine Profiklettersportlerin, sondern ein ganz normaler
Mensch.« Fatma kümmerte sich ebenfalls um ihre Sauerstoffflasche. »Ist der
Geigerzähler überhaupt wasserdicht?«
    »Klar doch, aber wir sollten erst einmal einen Unterwassereinstieg
finden, bevor wir messen.«
    »Das muss eine riesige Höhle sein, wenn sogar U-Boote da reinfahren
konnten.«
    Mira schüttelte den Kopf. »Nein. Man muss ja nicht unbedingt auftauchen,
um ein U-Boot zu beladen. So, wie man Kampfschwimmer absetzen kann, kann man U-Boote
rein theoretisch auch durch die Torpedorohre betreten.«
    »Das ist dann aber ein sehr mühsames Geschäft. Außerdem geht in so ein
U-Boot auch nicht viel rein, oder?«
    »Das denkst du.« Mira schnallte sich ihre Tarierweste um. »Die Nazis
hatten mit dem Typ IX   D 1 ein U-Boot, das über eine
relativ große Unterwasserladeluke verfügte. Natürlich war es langwierig, diese
Rampe bei jeder Ladung immer wieder fluten und belüften zu müssen, aber so ein
U-Boot konnte rund zweihundertfünfzig Tonnen Fracht aufnehmen. Das wurde extra
gebaut, um Seeblockaden durchbrechen zu können.«
    Fatma war nun ebenfalls tauchfertig. »Okay, wonach suchen wir also genau?«
    »Nach einem Loch im Schweizer Käse, das zumindest so groß ist, dass
man mit Lastballons gewichtige Dinge aus dahinterliegenden Unterwasserhöhlen
bergen kann.«
    »Da gibt es mit Sicherheit viele. Woher wissen wir, dass es das

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