Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
Vom Netzwerk:
Ernst. Was wäre die Folge so einer Adoption?«
    »Dass ich mich dann mit Wonne einer Königlichen Hoheit hingeben
würde, einem echten Erbprinzen, der obendrein vor Geld nicht mehr laufen kann.«
    »Und jetzt?«
    Sie gab ihm einen Kuss. »Jetzt treibe ich es nur mit einem
wunderbaren Mann, das aber mit absoluter Begeisterung.«
    »Was wäre Ihnen denn lieber, der Mann oder der Erbprinz?«
    »Am liebsten beides, wenn ich dabei nicht auf das ›wunderbar‹
verzichten muss.«
    Er sah sie nachdenklich an. »Durchlaucht, Sie machen mich völlig
wuschig. Was meinen Sie, halten wir es noch aus bis Santanyí, oder müssen wir
Carmen bitten, vor dem nächsten Busch zu warten?«
    »So ein Busch würde mich kolossal anmachen, doch der Gedanke an ein
weiches Bett ist auch recht verlockend.«
    »Ich hätte da einen Kompromiss anzubieten.« Er küsste sie auf die Nasenspitze.
»Wir zügeln uns bis Santanyí und zerren dann mein Bett hinter den nächsten
Busch.«
    Sie schmiegte sich an ihn. »Perfekt.«
    ***
    Mira benötigte nicht lange, um die Steilküste der Insel zu
erklimmen. Hier oben hatte sie mit ihrem Satellitentelefon Empfang und nach
kurzer Zeit auch eine Verbindung.
    »Hallo, hier sind die Schwestern im Urlaub, ist Itzak da?« Sie wartete,
bis der Telefonhörer weitergegeben wurde. »Hallo, Itzak, bitte schickt uns eine
Zigarre, die wir sofort rauchen können. Meine bessere Hälfte hatte einen
Unfall.«
    »Einen Unfall, was ist denn passiert?«
    »Ein eifersüchtiger Verwandter hat auf uns geschossen.«
    »Weißt du, aus welchem Zweig der Familie er stammt?«
    »Keine Ahnung. Wir brauchen Hilfe, ich fürchte um ihr Leben.«
    »So schlimm?«
    »Noch viel schlimmer.«
    »Braucht ihr eine Ablösung?«
    »Nein. Wir haben Tantes Haus gefunden und waren sogar in einem ihrer
Vorzimmer. Aber es war deutlich zu sehen, dass sie gar nicht zu Hause war. Den
Werten nach hat sie auch nie dort gewohnt.«
    »Wenigstens eine gute Nachricht. Okay, ich schicke euch eine
Zigarre, aber es dauert ein wenig. In Ordnung?«
    »Wunderbar, ich bleibe auf Empfang und sende euch die genauen
Koordinaten.«
    »Gut, wir halten Verbindung.«
    Mira beendete das Telefonat und verstaute das Handy sorgsam in ihrem
Rucksack. Danach begann sie sogleich mit dem Abstieg. Nur Minuten später kniete
sie im Zodiac.
    »Na«, flüsterte Fatma, »hast du sie erreicht?
    »Ja, sie schicken ein U-Boot, das uns auf offener See aufnehmen
wird.«
    Fatma lächelte. »Hast du ein wenig mit der Schwere meines Zustandes
angeben müssen?«
    Mira streichelte ihr beruhigend über ihre Wange. »Ich habe gelogen,
dass sich die Balken biegen, sonst würden sie nicht kommen.«
    »Wann holen sie uns ab?«
    »Ich habe keine Ahnung, wie lange ein U-Boot von Israel bis hierher
benötigt. Vielleicht ist ja auch eines in der Nähe verfügbar. Sie werden sich
aber beeilen, haben sie gesagt.« Sie schaute Fatma durchdringend an. In ihren
Augenwinkeln sammelten sich Tränen. »Was ist, kleine Schöne? Was geht in deinem
Hirn vor?«
    »Ich habe Angst, Mira. Angst, dass ich nie wieder laufen kann.«
    Sie versuchte, entrüstet zu sein. »Mein Gott, wie kommst du nur auf
dieses schmale Brett?«
    »Hör auf mit dem Theater. Ich bin jung, aber nicht blöd. Wenn es
wirklich nicht so schlimm wäre, hättest du von hier unten telefoniert. Das hat
ja gestern auch geklappt.«
    Mira sackte in sich zusammen. »Tut mir leid, Fatma, ich wollte dich
nicht zusätzlich belasten.«
    »Wenn du wirklich etwas für mich tun willst, dann gib mir eine
Schmerzspritze aus dem Notfallpack.«
    »Tut es denn so weh?«
    Fatma nickte mit den Augenlidern.
    Ohne weitere Fragen öffnete Mira die wasserdichte Klappe am Führerstand
und riss ein eingeschweißtes Paket auf. Im Nu hatte sie die Notfallspritze
gefunden und injizierte die klare Flüssigkeit in Fatmas Oberarm. »Dieses Zeug
ist ein Morphin. Du wirst nicht nur keine Schmerzen mehr haben, du wirst auch
auf einer rosa Wolke schweben.«
    »Fein, dann kannst du mir ja vielleicht auch die Wahrheit sagen.«
    »Du weißt, wie gern ich über Dinge rede, von denen ich keine Ahnung
habe, oder?«
    »Du bist Ärztin. Tiere haben doch auch ein Rückenmark, oder?«
    »Schon, ich habe aber keine Röntgenaugen. Ich weiß nicht, was diese
Pfeilspitze in deinem Rücken angerichtet hat. Ob du je wieder laufen kannst,
hängt von so vielen Dingen ab, dass ich da unmöglich eine Prognose abgeben
kann.«
    Fatma lächelte. »Mira, würdest du mir mal bitte in die Augen sehen?«
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher