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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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ins Gericht gegangen.«
    »Verbas von Peqini?«, fragte Eadulf überrascht.
    »Ebender«, bekam er zur Antwort.
     
    Am nächsten Tag um die Mittagszeit folgten fünf Reiter, darunter Fidelma und Eadulf, einer Spur, die zu den Ufern des großen
     Flusses Bóinn führte. Sie befanden sich bereits auf der bewaldeten Ebene, wo der Bóinn, der von den Bergen aus dem Süden kommt
     und nach Norden fließt, auf den mächtigen Dubh Abhainn stößt, der seinerseits im Westen seinen Ursprung hat, im großen Loch
     Rath Mór, dem See an der Burg. Beide Flüsse vereinen sich und strömen ostwärts zum Meer nördlich von Tara. Die Siedlung an
     dieser Stelle hieß An Uaimh, die Höhle. Für einige Schiffe war der Fluss hier tief genug, sodass sie, von der Küste kommend,
     hier vor Anker gehen konnten. Das erklärte, warum sich der kleine Ort am Zusammenfluss der beiden Ströme zu einem Treffpunkt
     für |344| Händler und Kaufleute entwickelt hatte. Wie Ardgal meinte, war er auch der wichtigste Ort der Clann Colmáin überhaupt.
    Ardgal hatte sich bereit erklärt, Fidelma und Eadulf auf ihrer Reise zurück nach Tara zu begleiten. Dass Fidelma zuvor das
     Schiff mit Verbas von Peqini finden musste und Cuan zu befragen gedachte, hatte sie ihm nicht verschwiegen. Bischof Luachan
     wollte erst noch seinen verstauchten Fuß sachgerecht versorgen lassen und dann ebenfalls nach Tara kommen. Dem, was sie schon
     über seinen Besuch bei Sechnussach in der Nacht vor dessen Ermordung in Erfahrung gebracht hatten, konnte er nicht mehr viel
     hinzufügen. Er war davon überzeugt, dass die silberne Scheibe, die er mit Bruder Diomasach entdeckt hatte, der Schlüssel zum
     Auffinden des wahren
Roth Fáil
, des Schicksalrades, wäre, nach dem die
dibergach
und ihre befremdliche Priesterin so fieberhaft suchten. Er bestätigte auch, dass er am Tag vor Sechnussachs Ermordung dem
     Hochkönig das kostbare Stück überantwortet hatte. Ardgal äußerte sich zu Dubh Duin als Stammesfürst und Mensch, war aber darauf
     bedacht, seinen Clan zu entlasten, indem er die Stammesangehörigen als keineswegs unbeirrte Unterstützer ihres verstorbenen
     Fürsten beschrieb. In jedem Fall wurden beide, Bischof Luachan und Ardgal, bei der Verhandlung vor dem Großen Rat als Zeugen
     zu dem Geschehen auf dem Hexenberg gebraucht.
    Das Städtchen An Uaimh zeigte sich ruhig und friedlich, als sie dort einritten, auch stellten sie erfreut fest, dass an den
     mit Bohlen ausgelegten Kais drei große hochseetaugliche Schiffe lagen. Sie fragten einen Mann, der an gestapelten Ballen Schafswolle
     gelümmelt stand, die für die Reise in ferne Länder verladen werden sollten, und erfuhren von ihm, dass der dunkle Mehrmaster
     aus Gallien käme und einem Kaufmann namens Verbas von Peqini gehöre.
    |345| Sie strebten dem Schiff zu, doch der Mann rief sie zurück.
    »Wenn ihr mit dem Fremden Handel treiben wollt, der ist da drüben im
bruden
«, und er zeigte auf eine der Hafenschenken.
    »Nimm die Pferde und schaff sie zu der anderen Schenke dort«, unterwies Fidelma Gormán und deutete auf ein Gebäude am entgegengesetzten
     Ende des Kais. »Sieh zu, dass man sie tränkt und abreibt und sie sich etwas ausruhen können. Wenn alles klar ist, komm zu
     uns.«
    »Wieso können wir sie nicht zu der Schenke hier mitnehmen, Lady?«, fragte Gormán. »Gehen wir nicht sowieso dahin?«
    »Das ist eine Seemannsschenke. Die da hinten hat Stallungen, diese hier nicht.«
    Gormán ärgerte sich, und Caol sah es mit Schadenfreude. »Logische Schlussfolgerung, oder?«, setzte er noch eins drauf.
    Nach wenigen Schritten schallte ihnen aus der Gaststätte ein herzzerreißender Schrei entgegen. Caol, der voranging, blieb
     stehen und bedeutete denen hinter ihm, dasselbe zu tun. Gefasst blickte er Fidelma an und zog sein Schwert aus der Scheide.
    »Das hört sich nach einem Kind an«, sagte sie empört.
    Wieder ertönte der Schrei, und noch ehe sie reagieren konnten, flog die Tür der Schenke auf. Ein Junge kam herausgestürzt
     und blindlings auf sie zu gerannt. Erst im letzten Moment sah er sie, versuchte einen Bogen zu schlagen, stieß aber mit Eadulf
     zusammen. Er wollte sich losmachen, bemerkte dann jedoch das silberne Kruzifix an Eadulfs Hals und blickte ihn flehend an.
     Er schien ihn nicht als den Mann zu erkennen, der Cenn Faelad auf dem Markt in Tara begleitet hatte.
    »Bitte, hilf mir!«, schrie er. »Beschütz mich, wenn du ein Priester des Christengotts bist!«
    |346| Eadulf sah in

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