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Tod den Unsterblichen

Tod den Unsterblichen

Titel: Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Rolle mehr. Wer A sagt, muß auch B sagen; als Carl ihm befahl, zur Stadt zurückzukehren, wo das Düsenflugzeug gelandet war, murrte der Pilot zwar vor sich hin, fügte sich jedoch.
    Es war nicht schwer, ausfindig zu machen, wohin Cornut gegangen war. Der motorisierte Polizist nannte Carl die Kneipe an der Straße, die Kassiererin nannte ihm eine Eingeborenencaféteria, der Mann hinter dem Büfett hatte beobachtet, daß Cornut sein Sandwich nicht aufgegessen und seinen Kaffee nicht ausgetrunken hatte, sondern wieder – zum Flugplatz getorkelt war. Dort hatte der Kontrollturm ihn kommen sehen, er hatte vergeblich versucht, sich ein Transportmittel zu beschaffen, um den anderen zu folgen, und er war daraufhin störrisch auf der schnurgeraden Landstraße in den Dschungel getorkelt.
    Er habe kaum die Augen aufhalten können, fügte der Mann im Kontrollturm hinzu.
    Carl drängte den motorisierten Polizisten zum Handeln. Er hatte Angst.
    Der kleine Scooter hoppelte über die Landstraße, die Zwillingsscheinwerfer suchten den Pflanzenwuchs zu beiden Seiten ab. Bitte findet ihn, flehte Carl innerlich. Ich habe ihm versprochen …
    Die Bremsen quietschten, und der Scooter kam rutschend zum Stillstand.
    Der Polizist war klein, dünn, jung und flink, aber schneller noch als er sprang Carl als erster von dem Scooter und war als erster an der Seite der zusammengekauerten Gestalt unter dem Brotbaum.
    Zum erstenmal seit Wochen war Cornut ohne einen Schutzengel eingeschlafen – richtiger gesagt, ohnmächtig geworden. Der Augenblick zwischen Erwachen und Schlaf, der Augenblick, der ihn dutzendmal um ein Haar getötet hätte, hatte ihn am Rand einer verlassenen Straße mitten in einem Pfuhl betäubend riechender, weicher Vegetation erwischt.
    Carl hob behutsam den schlaffen Kopf.
    »… Mein Gott«, sagte er, ein Stoßgebet, kein Fluch, »er ist nur betrunken. He, kommen Sie! Helfen Sie mir, ihn zu Bett zu bringen.«
     
    Cornut wachte trotz eines üblen Geschmacks im Mund und eines Brummschädels gutgelaunt auf. Master Carl saß an einem Klapptisch, eine abgeschirmte Lampe über dem Kopf. »Oh, Sie sind wach. Ausgezeichnet. Ich habe mich vor ein paar Minuten von dem Portier rufen lassen, falls …«
    »Ja. Vielen Dank.« Cornut bewegte seinen Kiefer versuchsweise hin und her, aber es war kein gelungener Versuch. Trotzdem war ihm wohl zumute. Er war schon lange nicht mehr betrunken gewesen, und ein Kater war ihm so wenig vertraut, daß er sich dafür interessierte. Er setzte sich auf den Rand seines Bettes. Der Portier hatte offenbar von Master Carl Anweisungen erhalten, denn dort standen Kaffee in einer Zinnkanne, sowie eine dicke irdene Tasse. Er trank etwas Kaffee.
    Carl beobachtete ihn eine Weile, dann wandte er sich wieder seinem Tisch zu. Vor ihm stand ein Krug mit irgendeiner grünlichen Flüssigkeit und daneben lag der übliche Fotostapel. »Wie finden Sie dieses?« fragte er. »Sieht es wie ein Stern aus?«
    »Nein.«
    Carl ließ es wieder auf den Haufen fallen. »Becquerel war nicht besser«, sagte er mysteriös.
    »Es tut mir leid«, sagte Cornut heiter. »Wie Sie wissen, interessiere ich mich nicht besonders für Psion …«
    »Cornut!«
    »Ach, Verzeihung. Ich meine, für Ihre Forschungsarbeit über paranormale Kinetik.«
    Carl, der Cornuts Bemerkung schon vergessen hatte, sagte zögernd: »Ich dachte, Greenlease hätte mich auf irgendeine Spur gebracht. Wie Sie wissen, habe ich versucht, einzelne Moleküle durch P.K. zu manipulieren – ich verwende dabei Filme, denn ich gehe von dem Prinzip aus, daß, wenn die Moleküle gerade im Begriff sind, von einem Zustand in einen anderen überzugehen, nicht viel Energie nötig sein sollte, um sie zu knipsen … Ja. Also Greenlease erzählte mir von der Brownschen Molekularbewegung. So wie hier.« Er hielt den Krug mit der Seifenlauge an das Licht. »Sehen Sie es?«
    Cornut stand auf und nahm den Literkrug aus Master Carls Hand. Im Licht konnte er sehen, daß die grünliche Farbe die Summe von Myriaden wandernder Lichtpunkte war, die eher golden als grün wirkten. »Die Brownsche Molekularbewegung? Ich erinnere mich vage daran.«
    »Die tatsächliche Bewegung der Moleküle«, sagte Carl feierlich. »Ein Molekül trifft auf ein anderes, stößt es gegen ein drittes, das dritte stößt gegen ein viertes. Es gibt dafür auch einen Ausdruck …«
    »In der Mathematik, natürlich. Ja. Der Torkelweg des Betrunkenen.« Cornut erinnerte sich deutlich und liebevoll an den Begriff. Er

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