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Tod den Unsterblichen

Tod den Unsterblichen

Titel: Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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wenn er aufwachte. »Ja, Madam«, sagte der Student, und dann freundlich: »Es wird ihm schon nichts passieren.«
    Wirklich nicht? Locille eilte über den Campus, verbannte die Frage aus ihrem Verstand. Es war zu spät für eine Luftfähre von der Insel. Sie mußte zur Brücke gehen, in die Stadt fahren und hoffen, daß ein Hubschrauber sie von dort zum Texas brachte. Viele Räume der Klinik waren hell erleuchtet; merkwürdig, dachte sie und eilte weiter. In ihrem Drahtgehege murmelten die Ureinwohner. Auch merkwürdig.
    Angenommen, der Proktor vergaß es?
    Locille redete sich ein, daß er es nicht vergessen würde; er war einer von Cornuts Studenten. Auf alle Fälle mußte sie das Risiko eingehen. Sie war fast dankbar dafür, daß etwas geschehen war, das ihre Abwesenheit rechtfertigte, denn das Warten war unerträglich gewesen.
    Sie ging an dem Wohnsitz des Präsidenten vorbei, ohne ihm einen Blick zu gönnen; es kam ihr nicht in den Sinn, daß die Tatsache, daß auch er hell erleuchtet war, irgend etwas mit ihren eigenen Problemen zu tun haben könnte.
    Erst als sie endlich in die Untergrundbahn einstieg, drang die Erkenntnis, wohin sie fuhr und warum, zu ihr durch. Roger! Er lag im Sterben.
    Sie begann zu weinen, über Roger, über den verschollenen Cornut, über sich selbst; aber in dem Wagen saß außer ihr niemand, der es hätte sehen können.
     
    Im selben Moment rappelte sich Cornut mit blutunterlaufenen Augen vom Boden auf.
    Jillson beugte sich, einen mit einem feuchten Tuch umwickelten Schläger in der Hand, geduldig und heiter über ihn. Cornut empfand Schmerzen, wie er sie nie für möglich gehalten hatte. Er murmelte: »Sie brauchen mich nicht mehr zu schlagen.«
    »Viel-leicht doch«, sagte St. Cyr von seinem blaugrünen Thron herab. »Wis-sen Sie, wir tun das nicht gern. A-ber wir müs-sen es tun.«
    »Sprechen Sie nur für sich selbst«, sagte Jillson lustig, und die uralte Blondine quietschte vor Lachen. Sie flüsterten untereinander, wie Cornut vernahm; er konnte nur einiges davon verstehen, aber sie machten Scherze, Randbemerkungen … sie amüsierten sich köstlich, während dieser methodische Verrückte ihn grün und blau prügelte.
    Der fette Senator keuchte: »Sie müssen sich in unsere Lage versetzen. Wir sind nicht grausam. Wir töten euch Kurzlebige nicht grundlos. Aber wir sind nicht menschlich, und wir können nicht nach menschlichen Gesetzen verurteilt werden … Los, Jillson.«
    Der Leibwächter ließ den Schläger herabsausen, und Cornut sank wieder auf die Kissen, die von der uralten Blondine immer wieder für ihn aufgestapelt wurden. Besonders mißlich war, daß der Senator einen Revolver in der Hand hatte. Als Cornut das erstemal geschlagen wurde, hatte er sich gewehrt, aber da hatte der Senator den Revolver auf ihn gerichtet, während Jillson ihn methodisch bewußtlos drosch. Und die ganze Zeit flüsterten sie!
    St. Cyr sagte mild: »Schluß damit!«
    Es war Zeit zu einer neuen Pause. Es war die fünfte Tracht Prügel innerhalb von sechs oder sieben Stunden gewesen; in den Pausen hatten sie ihn verhört: »Sa-gen Sie uns, was Sie be-grif-fen ha-ben, Cor-nut.«
    Die Keule hatte ihm Gehorsam eingepaukt. »Sie sind eine weltweite Organisation«, sagte er folgsam, »der nächsten Spezies nach der Menschheit. Das begreife ich. Sie müssen überleben, und es ist Ihnen egal, ob wir übrigen das tun. Durch Ihre telepathischen Fähigkeiten suggerieren Sie einigen Personen den Selbstmord, die die Kraft in latenter Form …« Bums!
    »In ver-küm-mer-ter Form«, verbesserte St. Cyr, als Cornut sich nach dem Hieb mühsam aufzurichten versuchte.
    Er hustete und sah Blut auf seinem Handrücken. Aber er sagte nur: »In verkümmerter Form besitzen. Wie ich.«
    »Verkümmerungen der Mutationen«, kicherte der Senator. »Erfolglose Bemühungen der Natur, uns zu schaffen.«
    »Ja. Verkümmerungen der Mutationen, erfolglose Bemühungen. Das bin ich«, plapperte Cornut nach. »Und – und Sie sind fähig, viele Dinge zu suggerieren, solange das Gegenüber das – das verkümmerte Talent hat und solange Sie fähig sind, seinen Verstand zu erreichen, wenn er noch nicht hellwach ist.«
    Die Blondine sagte: »Ausgezeichnet! Sie sind ein guter Schüler, Cornut. Aber die Telepathie ist nur ein unwesentlicher Vorzug. Wissen Sie, durch was wir uns wirklich unterscheiden?«
    Er duckte sich vor Jillson, während er den Kopf schüttelte.
    Der Leibwächter warf der Frau einen Blick zu, zuckte die Achseln und

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