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Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Kinderkarre“, sagte Engelenburg, „Vera, Sie sind leichtsinnig.“
    „Kommen Sie in die Küche und lassen Sie uns einen Kaffee trinken, und verraten Sie Anni bloß nichts.“
    „Ich habe leider nur Zeit für eine kleine Tasse. Ist Anni da?“
    „Nein. Sie lässt sich eine neue Dauerwelle machen, für den Fall, dass uns Jana Tempel noch mal ins Haus schneit.“
    Engelenburg lächelte. „Ich habe davon gehört“, sagte er.
    „Doch sie hat ein Blech Butterkuchen zurückgelassen.“
    „Vielleicht ein, zwei kleine Stücke zur kleinen Tasse“, sagte Jan van Engelenburg und ließ sich in einen der Korbstühle nieder. „Wer hätte gedacht, dass die Göttin mit Ihrem verehrten Herrn Vater liiert gewesen ist.“
    „Ich hatte keine Ahnung“, sagte Vera.
    „Ich habe Jana Tempel getroffen. In Sils Maria im Hotel Waldhaus. Wir saßen eine Woche im selben Speisesaal.
    Helene gefiel die Dame nicht. Dafür war sie selber viel zu zickig. Das ist dann ein zuckersüßer Schlagabtausch.“
    Vera sah ihn überrascht an. So hatte Engelenburg noch nie von seiner verstorbenen Frau gesprochen.
    „Unsere Ehe war dennoch glücklich. Diese Göttinnen kommen gern an Gemütsmenschen wie ich einer bin.“
    Engelenburg grinste und aß das erste Stück Kuchen.
    „Was will sie hier in Hamburg?“, fragte er.
    „Alte Freunde treffen“, sagte Vera.
    Sie vertraute Engelenburg, doch sie hatte nicht die Absicht, ihn in diese Geschichte hineinzuziehen.
    Engelenburg nahm das zweite Stück. „Die Tempel war immer geheimnisumwoben“, sagte er. „Einige glaubten, dass sie im Krieg als Agentin tätig gewesen war.“
    Vera legte ihr Stück Butterkuchen auf den Teller zurück.
    „Agentin für wen?“, fragte sie.
    Engelenburg hob die Schultern.
    „Das müsste sie als halbes Kind getan haben. Sie ist Jahrgang 1928“, sagte Vera.
    „Vielleicht lügt sie ein wenig über ihr Alter.“
    Vera fing an, den Kuchen zu zerkrümeln. Nicholas würde sich freuen. Er liebte Kuchenkrümel.
    „Ich kann mich ein wenig bei einem alten Bankierskollegen erkundigen.“ Engelenburg trank noch eine kleine Tasse.
    „Das fällt doch unter Bankgeheimnis.“
    „Wir interessieren uns ja nicht für das Vermögen und die Geldgeschäfte. Die Gerüchte wollen wir kennen. Oder?“
    „Ja“, sagte Vera, „Sie wissen, ich bin neugierig.“ Sie dachte an den weißen Umschlag, der vorne auf dem Sofa lag.
    Engelenburg stand auf. „Schläft Nicholas?“
    „Er war hundemüde nach seinem ersten Eisgang.“
    Engelenburg nickte. Er griff nach einem weiteren Stück Kuchen. „One for the road“, sagte er, „und grüßen Sie Anni, und sagen Sie ihr, sie sei sehr schön frisiert.“
    Pit Gernhardt fror. Er dachte an den Daunenmantel, den Jan Kummer angehabt hatte und der wahrscheinlich wärmer war, als lammgefüttertes Leder bis zur Taille. Vielleicht sollte er aufhören, auf jugendlich zu machen.
    Er stand auf dem Bahnhof Sierichstraße und fühlte die Kälte von allen Seiten. Auch innen. Da hatte er diesen Anlauf genommen, um auf Vera zuzulaufen, und sie war nicht da.
    Auch keine Anni Kock. Nur dieser nette Holländer hatte auf ein Klingeln geöffnet und ihn auf einen Kakao eingeladen.
    Pit hatte abgelehnt. Er war zu enttäuscht und kaum in der Lage, ein kleines Gespräch zu führen.
    Eine andere Schwäche von ihm, diese Unfähigkeit, seine Stimmung zu verbergen. Ein Kriminalist sollte in der Lage sein, ein Pokerface aufzusetzen. Ein Liebender auch.
    Er hatte im Präsidium angerufen und der Sekretärin gesagt, sie solle einen nagelneuen Ford Mondeo bestellen.
    Sie hatte herzlich gelacht.
    Was hatte Jan Kummer, das er nicht hatte?
    Pit stieg in die U-Bahn und war dankbar, dass es warm war.
    In Barmbek bemerkte er, in der falschen Richtung unterwegs zu sein, und er entschied, nach Eimsbüttel weiterzufahren.
    Der kleine Herr Kolp hatte ihn sprechen wollen.
    Vielleicht war es gar nicht schlecht, vor Kolps Tür zu stehen.
    Sich anzuhören, was er auf dem Herzen hatte.
    Er stand schließlich vor dem Gründerzeithaus, in dem Kolp seinen Sohn aufgezogen hatte, und zögerte zu klingeln.
    Dieser Mann machte ihn befangen.
    „Kommen Sie“, sagte Kolp und ging voran. Pit trat in ein Zimmer, in dem es kaum etwas anderes gab als Bücher. Einen Schreibtisch noch. Ein Stuhl. Eine Liege.
    Ein Kissen lag auf der Liege. Eine gefaltete Decke.
    „Ich schlafe hier, seit Kristian tot ist“, sagte der kleine Herr Kolb, „die anderen Zimmer kann ich nicht ertragen. Nur das mit den

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