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Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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sagte Nick.
    „Eine Kindheitserinnerung“, sagte Walentyna Skerka, „an einen freundlichen älteren Herrn und eine schöne Frau. Sie hatten ein großes Auto.“
    „Warum könnte es Gustav Lichte gewesen sein?“
    „Die Fotos in den Silberrahmen“, sagte die Skerka, „die auf dem Schreibtisch stehen.“
    „Und die schöne Frau ist auch auf den Fotos?“
    „Nein“, sagte die Skerka, „nicht diese schöne Frau.“
    Nelly Lichte war ihr völlig unbekannt.
    „Wie geht es George Clooney?“
    Vera lehnte in der Tür. Kein Tag, an dem sie zum Eintreten aufgefordert wurde. Leo tat es auch nicht.
    Eher erstarrte sie in einer halben Drehung auf ihrem Schreibtischstuhl. „Was tust du hier?“, fragte sie.
    „Ist das eine Begrüßung nach all der Zeit?“, fragte Vera.
    Hatte Nick nicht erzählt, Leo habe bei der letzten Begegnung ausgesehen wie die heilige Johanna? Jetzt hatte sie ihre blonden Locken wieder und ähnelte Jean Harlow.
    „Du hättest mir Zeit lassen sollen“, sagte Leo.
    „Anderthalb Jahre“, sagte Vera, „länger nicht.“
    „Du hältst es sicher für eine Kapitulation, das ich wieder hier angekommen bin.“
    „Ganz und gar nicht“, sagte Vera, „ich bin froh, dass du anfängst, Boden unter den Füßen zu haben.“
    Leo holte zu einer weiten Geste aus. „Wenn das hier Boden ist“, sagte sie.
    „Warst du in seiner Villa am Comer See?“
    Leo grinste. „Nein. Ich habe ihn in Mailand getroffen.“ Sie stand auf und ging zu Vera. „Können wir neu anfangen?“, fragte sie und sah aus, als ob sie Vera umarmen wollte.
    Doch sie zögerte.
    „Es gibt viel Gesprächsbedarf bei mir“, sagte Vera.
    „Nur über uns beide. Nicht über Nick.“
    „Nur über uns beide.“
    „Woher weißt du, dass ich hier bin?“
    „Du hast eine nette Kollegin namens Cindy, und die ist die Freundin des Kollegen eines netten Kripomannes, den ich kenne. Kompliziert genug?“
    „Du lieber Gott“, sagte Leo, „Cindy.“
    „War wohl nicht gerade der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen euch?“
    Leo schüttelte den Kopf. „Ich hatte die ganzen Eitelkeiten vergessen“, sagte sie.
    Nun grinste Vera.
    „Ist der nette Kripomann dein Neuer?“
    „Nein“, sagte Vera.
    „Das mit Jef tut mir schrecklich Leid.“
    „Ja“, sagte Vera.
    Ob Leo sich an den netten Kripomann erinnerte, der ihr damals das Leben gerettet hatte. Damals klang wie hundert Jahre her. Dabei waren es nur anderthalb.
    Was hatte ihre Freundschaft mit Leo ausgemacht? Eine Leichtigkeit des Seins, zu der Veras bester Freund Nick nie in der Lage gewesen war. Auch Jef nicht.
    Hatte die heutige Leo diese Leichtigkeit noch?
    „Ich sage im Layout Bescheid, dass ich mal kurz weg bin“, sagte Leo. „Trinkst du noch immer so gern Gin Tonics?“
    „Das warst doch du“, sagte Vera.
    Spielten sie sich Leichtigkeit vor?
    Leo hakte sich bei ihr ein, als sie ein Stück Kopfsteinpflaster gingen, um zum Steigenberger zu kommen.
    Sie trug die höheren Stilettos.
    „Ich bitte dich um eines“, sagte Leo, als sie vor dem Hotel angekommen waren, „lass uns noch lange nicht über Harlan sprechen.“
    Vera nickte. „Wir fangen ganz langsam an“, sagte sie.
    „Ich habe etwas für Sie“, sagte Kolp. Es hörte sich an, als habe er ein Taschentuch über die Sprechmuschel des Telefons gelegt, doch vermutlich war es die Traurigkeit in seiner Stimme, die alles dämpfte.
    Pit versuchte gar nicht erst, zu erfragen, was es denn sei.
    Er wusste, dass dies ein Lockruf war, um die Einsamkeit des kleinen Herrn Kolp zu unterbrechen.
    „Vor sechs Uhr kann ich leider nicht“, sagte Pit.
    „Vielleicht können wir zusammen zu Abend essen.“
    Pit nickte ergeben und vergaß, laut zuzustimmen.
    Kalte Platte. Schwarzer Tee.
    „Sind Sie noch dran?“
    „Darf ich eine Flasche Wein mitbringen?“
    „Sie trinken nicht so gerne Tee zum Abendbrot“, sagte Kolp.
    „Mir ist heute mehr nach Wein.“
    „Ist vielleicht gut, wenn wir nicht ganz nüchtern sind.“
    Pit war nun wirklich überrascht. Was wollte Kolp ihm zeigen?
    Halb sieben schon, als er vor dem Haus in der Osterstraße stand. Auf Kolps Balkon waren die Geranien ausgezupft.
    In einem Monat würde er Stiefmütterchen setzen. Dessen war sich Pit sicher. Der alte Mann hielt an Ritualen fest.
    Kolp begrüßte ihn beinah verlegen.
    Auf dem Tisch stand eine Platte mit Räucherlachs.
    Pit guckte auf den Rotwein in seiner Hand.
    „Dann trinken wir zum Lachs erst mal einen Wodka“, sagte der kleine Herr Kolp.
    Die

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