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Tod einer Queen

Tod einer Queen

Titel: Tod einer Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Signora. «
    Sie sah zu, wie er wortlos aus der Wohnung ging, und während er die Treppe hinunterstapfte, hörte er, wie die Tür leise geschlossen wurde .
    »Ich habe ein paar prima Fotos gefunden«, verkündete Ferrini, als er den Wachtmeister eintreten sah. Die Fotografien lagen ausgebreitet auf dem Bett. Der Fernseher war noch immer an, aber das Videoband war gottlob schon zu Ende .
    »Schauen Sie mal hier, im Badeanzug. Sie müssen zugeben, auf diesem Bild sieht er besser aus als in Wirklichkeit. Sehen Sie mal, die Schenkel! Und was diese dreihundertdreißig Gramm betrifft… «
    Der Wachtmeister sah nicht hin. Er ging geradewegs ins Badezimmer. Der junge Techniker verschloß seine Werkzeugtasche .
    »Ich bin hier fertig, wenn Sie sich umsehen wollen. «
    Der Wachtmeister sagte nichts, sah sich nur mit besorgtem Blick um. Als sich der junge Mann aber an ihm vorbeidrängen wollte, hielt er ihn am Arm fest .
    »Das Waschbecken. «
    »Was ist damit? Es ist sauber wie… «
    »Ziehen Sie’s weg! «
    »Was? «
    »Ziehen Sie’s von der Wand weg. «
    »Also… wenn Sie glauben… «
    »Ziehen Sie’s weg! «
    »Na schön… aber sollten wir der Hausbesitzerin nicht Bescheid sagen? «
    »Nein. «
    Sie hatten kein Klempnerwerkzeug dabei, aber zwei Jungs von der Spurensicherung schafften es, das Waschbecken ein wenig von der Wand wegzurücken, nicht viel, aber weit genug .
    »Ferrini!« Der Wachtmeister blieb reglos an der Tür stehen .
    »Sieh mal einer an!« sagte Ferrini. »Eins zu null für Sie! «
    Erfreut und kein bißchen verärgert, machten sich die Techniker wieder an die Arbeit. »Man lernt nie aus! «
    Der Wachtmeister rührte sich noch immer nicht. Er sagte auch nichts, starrte nur auf die gekachelte Stelle hinter dem Waschbecken, wo sich ein Muster von Blutspuren abzeichnete .
     

5
    A ls sie das Haus verließen, fiel ein leichter Nieselregen auf die dunkle Straße, die in dem gelblichen Laternenlicht wie mit einer öligen Schicht überzogen zu sein schien .
    Der Wachtmeister sagte: »Wir sollten uns all diejenigen vorknöpfen, die gesagt haben, Esposito sei nach Spanien gefahren. Haben Sie noch die Liste von neulich nacht? «
    »Das waren nur zwei, nämlich Mimi und Peppina. Er hatte wohl nicht viele Freunde. «
    »Solange Sie wissen, wer es ist und wo sie zu finden sind… «
    Er selbst konnte sich nur noch vage an jene Nacht erinnern, die puppenhaften Gesichter waren alle ähnlich, die Namen bedeutungslos. Titi, Lulu, Mimi… »Wollen Sie sie heute nacht vernehmen? «
    »Heute nacht, jawohl. «
    Ferrini sah in dem Halbdunkel auf seine Uhr. »Es ist noch früh. Vor Mitternacht treffen wir niemand an. Vielleicht finden wir noch ein geöffnetes Restaurant, was meinen Sie? «
    »Nein… nein, ich glaube, ich gehe nach Hause, wenn Sie nichts dagegen haben. «
    »Na gut. «
    »Meine Frau wird sich fragen… «
    »Ach so. Meine Frau wartet nicht auf mich. «
    »Ich werde Sie im Borgo Ognissanti abholen. «
    Ob Teresa sich nun Gedanken machte oder nicht, Tatsache war, daß er nach Hause wollte, an einen normalen und vertrauten Ort, um den schlechten Geschmack loszuwerden… Begrüßt wurde er jedoch nicht von Teresa, sondern von Bruno. Er mußte die Reifen auf dem Kies gehört haben und hielt sich in der Nähe der Tür auf .
    »Eine dringende Nachricht für Sie, Herr Wachtmeister, jedenfalls… «
    »Worum geht’s? Gehen wir lieber in mein Büro. «
    »Ich hab versprochen, es Ihnen sofort bei Ihrer Rückkehr auszurichten, also… «
    »Na schön.« Er schaltete das Licht an und knöpfte den feuchten Mantel auf. »Was gibt’s? «
    »Ein junger Mann wollte Sie sprechen. Er ist im Hauptquartier gewesen, die haben ihn aber hierher geschickt, weil Sie doch den Fall bearbeiten, ich meine, die tranchierte… «
    »Nenn du es nicht auch noch so. «
    »Tschuldigung, Chef. «
    »Und sag nicht Chef zu mir. «
    »Tschuldigung, Herr Wachtmeister… aber da wir den Namen des Toten nicht kennen… «
    »Esposito. «
    »Sie haben’s herausgefunden? «
    »Heute. Wer war der junge Mann? «
    »Einer von denen, die wir neulich nacht aufgelesen hatten, das hat er jedenfalls gesagt, ich meine, er sieht wie ein Er aus und war ganz gewöhnlich angezogen, dünner, kleiner Bursche. «
    »Ich erinnere mich. Na und? Was wollte er? «
    »Er schien total Schiß zu haben. Ist ja auch kein Wunder, nicht wahr, wo jetzt in allen Zeitungen über die tranchier –, ich mein, über diesen Mord geschrieben wird. Jedenfalls, die Personen, die in

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