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Tod einer Queen

Tod einer Queen

Titel: Tod einer Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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nach dem Essen im Restaurant pleite, er konnte nicht zahlen. Der Fahrer hat das ausgefüllt – Peppina müßte eine Durchschrift haben – jedenfalls, er hat sein Geld bis heute nicht bekommen, aber er zerbricht sich deswegen nicht den Kopf. Er sagt, so etwas passiert ständig, aber wenn sie wieder bei Kasse sind, zahlen sie. Er hat einfach gewartet, bis er ihn wieder fahren würde. «
    »Nur, daß wir ihm dazwischengekommen sind«, sagte Ferrini. »Wie idiotisch von ihm, nicht daran zu denken, daß er ein Alibi hatte. «
    »Soll ich sonst noch was erledigen, Herr Wachtmeister? «
    »Nein… doch, bring diese Medikamente rüber nach Borgo Ognissanti und sieh zu, daß sie dem Mann in der Zelle ausgehändigt werden. Leg auch ein paar Zigaretten dazu. «
    Nachdem Bruno gegangen war, sahen sie einander an .
    »Es sieht aus, als könnten Sie recht haben«, sagte Ferrini .
    »Das ist doch ganz unwichtig«, sagte der Wachtmeister, »ob ich recht habe oder nicht. Peppina ist noch nicht aus dem Schneider, aber wenn er es doch war, na ja, er ist hinter Gittern, und nichts ist verloren. Also nehmen wir mal an, er war es nicht. Nehmen wir an, er sagt die Wahrheit – halten Sie es denn für denkbar, daß sich jemand im voraus eine solche Story zurechtlegt und dann diesen Zettel vergißt? «
    »Oder gar das Badezimmer so schön saubermacht?« Ferrini grinste. »Also gut. Einverstanden. Aber der Zeitpunkt… «
    »Ja, das ist das Problem. «
    »Gehen wir’s nochmal durch… und nehmen wir an, Peppinas Geschichte stimmt. Irgendwann um Mitternacht war er mit Nanny in der Wohnung, und es scheint ja dort keine Leiche herumgelegen zu haben, also ist es entweder lange vorher passiert und Professor Forlis Sachverstand läßt nach, oder es ist hinterher passiert. «
    »Hinterher…« Der Wachtmeister grübelte eine Weile und sagte dann: »Wenn es hinterher war – selbst die Mahlzeit. «
    »Vielleicht. Die essen doch zu völlig unregelmäßigen Zeiten, diese schrägen Vögel. «
    »Richtig. «
    Ferrini griff zu dem Bericht über die Analyse von Lulus Mageninhalt und las vor: »Speisenfolge: gebratene Hühnerbrust, Salat, Brot, Schokoladeneis, Rotwein, Schlaftablette. Wunderbar! «
    »Aber davor… Wenn Lulu nicht nach Spanien gefahren ist, Nanny aber etwas anderes geglaubt hat…» »Das weiß man nie… glauben wir denn alles, was Peppina sagt? «
    »Ich weiß nicht. Doch, im Moment ja. «
    »Also, er hat unter anderem ausgesagt, daß Nannys Klamotten im Schlafzimmer lagen, richtig? «
    »Ja. «
    »Also, er hat gesagt, Nanny sei nach Hause gefahren, nachdem er ihn in den Park zurückgebracht hatte – wir haben aber keine Männersachen gefunden. «
    »Er könnte zurückgefahren sein… «
    »Und ich frage mich, was er dort vorgefunden hat. Lulu? Lulu nebst Freier aus Mailand? Ein Abendessen? Eine Leiche? «
    »Er könnte den Mörder überrascht haben, das ist richtig. «
    »Der weglief und am nächsten Morgen mit seiner Säge zurückkehrte! Ich hoffe, Sie haben nicht vor, dem Staatsanwalt das zu erzählen. Wir würden beide nach Palermo versetzt. «
    »Nein«, sagte der Wachtmeister, »das habe ich nicht vor, noch nicht… Ich warte auf einen Anruf aus Mailand… «
    Es klingelte. Ferrini beobachtete den Wachtmeister, doch dessen Gesicht war beim Telefonieren so ausdruckslos wie immer und verriet nichts. Also hörte er verwirrt zu .
    »Am Apparat… Ja. Gut… Die Adresse? Ach so… Verstehe… Nein, daran hatte ich nicht gedacht, aber… Moment… wann genau?… Verstehe… Nein, hat keinen Zweck. Lassen wir’s dabei bewenden. Vielen Dank! «
    Der Wachtmeister legte den Hörer auf die Gabel und rieb sich mit einer Hand das noch immer ausdruckslose Gesicht .
    »Umgezogen, ja?« In Ferrinis Stimme klang Ungeduld über die Trägheit des Wachtmeisters an. »Nicht mehr in Italien? «
    »Nein, nein…« Er ließ sich in seinen Schreibtischstuhl zurücksinken. »Ein Verkehrsunfall, fast ein Jahr her. Wer weiß? Vielleicht fuhr er gerade nach Hause, nach der Auseinandersetzung mit Lulu. Es ist auf der Autobahn passiert. Wie auch immer, er ist tot. «
    »Tot… tja, das war’s dann. «
    »Ja. «
    »Was wollen Sie jetzt tun? «
    »Nanny finden.« Der Wachtmeister stand auf. »Wir fangen sofort an. Hoffentlich haben Sie einen Regenmantel dabei. «
    Sie nahmen Ferrinis Liste der Transsexuellen von Florenz mit. Ungefähr zweihundert Namen .
    Sie rissen sie aus dem vormittäglichen Schlaf, mürrisch und mit verquollenem Gesicht wurde ihnen

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