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Tod einer Queen

Tod einer Queen

Titel: Tod einer Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Foto ganz fest hielten, zitterten. »Lulu mußte beseitigt werden. Sie mußte bestraft werden. Als ich zurückkam, beschloß ich, wie es weitergehen sollte. Ich war ganz ruhig und entschlossen… Aber ich hatte keine Werkzeuge, wissen Sie, also bin ich schlafengegangen. Zuvor ließ ich das Wasser aus der Badewanne und ließ ganz heißes Wasser einlaufen, wegen der Sache, die ich tun mußte. Dann bekam ich Hunger und aß von dem, was übriggeblieben war. Und dann legte ich mich ins Bett. «
    »Wo haben Sie die Säge gekauft? «
    »Bei einem Eisenwarenhändler. Am nächsten Morgen fuhr ich quer durch die Stadt und fand in einiger Entfernung einen Laden. An den Straßennamen erinnere ich mich nicht mehr. Ich hab nicht die richtige gekauft, sie hätte größer sein sollen. Sie war ganz gut für den Hals und die Arme, aber nicht lang genug, und das Fleisch an den Schenkeln war zu dick. Ich bin ein paarmal steckengeblieben. Ich habe lange gebraucht, es war so kompliziert. Mit dem Sägeblatt bin ich immer im Fleisch steckengeblieben, wissen Sie. Es hätte länger sein sollen. Ich bin auch in ihrem Kleid steckengeblieben, bis ich auf den Gedanken kam, sie auszuziehen. «
    Der Wachtmeister fühlte, wie sein Magen kalt wurde und sich zusammenzog, nicht wegen dem, was er hörte, sondern wegen der Art und Weise, wie es beschrieben wurde. Es hätte genausogut ein Kartenspiel sein können, was da beschrieben wurde .
    »Als ich fertig war, habe ich ein paar Stücke in Plastiksäcke und ein paar andere in einen Koffer gestopft, weil es nicht genügend Plastiksäcke gab. Da ich sie erst bei Dunkelheit rausbringen konnte, verbrachte ich den ganzen Tag damit, das Bad sauberzumachen. Ich schrubbte und wischte, bis jede Spur von ihr verschwunden war. Ich stopfte die blutgetränkten Kleidungsstücke und Handtücher und Putzlumpen in Plastiktüten, und dann packte ich meine Sachen zusammen. «
    Er hielt inne und sah nun endlich hoch. Er schaute dem Wachtmeister ins Gesicht und lachte. »Ich habe meine Sachen gepackt! Und dann finde ich in ihrem Kleiderschrank meinen Ausweis und das Foto! Sie hatte nur so getan, verstehen Sie! Alles war in Ordnung, ich mußte nur die Plastiksäcke verschwinden lassen, und dann konnte ich nach Hause. Ich habe einen Sack aufgemacht und das Foto reingesteckt… Sie haben es nicht gefunden, oder? «
    »Nein. «
    »Da sehen Sie, alles in Ordnung! Ich warf die Säcke an verschiedenen Stellen fort, und dann war alles vorbei.« Er stieß einen tiefen Seufzer der Erschöpfung und Befriedigung aus. »Alles ist vorbei… ich bin so müde. «
    Seine Augen flackerten, und den Kampf, bei Verstand zu bleiben, hatte er. so offenkundig aufgegeben, daß der Wachtmeister rasch sagte: »Ja, es ist vorbei für Sie, ja. Aber ich muß Sie jetzt festnehmen. Sie haben gestanden, Lulu ermordet zu haben, und deswegen muß ich Sie jetzt festnehmen. «
    Er sah ihn nur wirr an und sagte kein Wort .
    »Sie werden vor Gericht gestellt. Alle Zeitungen werden darüber berichten. Ich bin sicher, Ihre Frau und Ihre Mutter werden alles tun, um Ihre kleine Tochter zu schützen, aber früher oder später wird sie es herausfinden. Fossi, haben Sie verstanden, was ich sage? Ich muß Sie festnehmen. «
    Die müden Augen starrten ihn abwesend an. Der Wachtmeister richtete den Blick auf die Waffe, die noch immer auf dem Boden lag .
    »Ich werde für einen Moment nach draußen gehen«, sagte er, »und dann mit meinen Leuten zurückkommen. «
    Er wandte sich um, ging durch den kleinen Theaterraum und öffnete die kaputte Tür. Draußen warteten Ferrini, Lorenzini und der junge Bruno. Alle drei hatten sich in dem hoffnungslosen Versuch, dem prasselnden Regen zu entgehen, so dicht wie möglich an die Hauswand gedrängt .
    »Ihr könnt reinkommen«, sagte der Wachtmeister .
     
    10
    »D u lieber Gott!« Ferrini guckte über die breite Schulter des Wachtmeisters hinweg in den schwach erleuchteten Raum.
    Der Wachtmeister schwieg. Nanny befand sich, ebenso wie die Waffe, noch immer am selben Ort. Sie legten ihm Handschellen an und führten ihn ab, Ferrini mit der Taschenlampe voraus und die beiden jüngeren Carabinieri rechts und links von ihm. Der Wachtmeister nahm die Tasche und die Kleidungsstücke. Als sie den Raum verließen, zögerte Nanny und warf einen Blick zurück in das Dunkel: »Lulu…? «
    Dann ging er ruhig mit ihnen hinaus .
    Als sie im Borgo Ognissanti aus dem Wagen stiegen, legten sie Nanny die Jacke um die Schultern. Als sie ihn die

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