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Tod einer Verrückten

Tod einer Verrückten

Titel: Tod einer Verrückten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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gekommen? «
    »Bin ich nicht, beim letzten Mal. Aber gerade eben, das Kleid Ihrer Frau … Ich habe selber zwei Kinder … Das ist nicht gut für sie, wissen Sie. Sie könnte Fieber bekommen, wenn Sie das Baby bisher gestillt hat. Und für das Baby ist es auch nicht gut. «
    »Wir wußten uns keinen anderen Rat. Im Mietvertrag steht, daß wir keine … «
    »Verstehe. Aber das alles hat nichts mit mir zu tun. Sie dachten doch hoffentlich nicht, daß ich Sie ausspioniere? «
    »Natürlich nicht, aber was ändert das schon? Falls wir bei einer gerichtlichen Untersuchung als Zeugen auftreten müssen oder ein Journalist auch nur unseren Namen in der Zeitung erwähnt … Es geht nicht nur um das Baby. Den Mietvertrag für diese Wohnung hat meine Frau unterschrieben, bevor wir geheiratet haben, und eigentlich dürfte hier nur eine Person wohnen. Wir bemühen uns seit über acht Monaten, etwas anderes zu finden, aber immer wenn wir uns eine Wohnung ansehen, stellt sich heraus, daß die Vermieter nur Leute wollen, die nicht von hier sind und bald wieder ausziehen, so daß sie die Miete ohne Schwierigkeiten erhöhen können. Oder sie erwarten horrende Bestechungsgelder. Die schlimmsten Wohnungen sind die, deren Mieten angeblich vom Staat kontrolliert werden. Da erwarten die Vermieter nicht nur ein fettes Schmiergeld, sondern verlangen die doppelte Miete und quittieren nur die halbe. Der reinste Dschungel. Wenn wir nicht in dieser Wohnung bleiben können, stehen wir auf der Straße. «
    »Was ist mit Ihrer Schwiegermutter? «
    »Die wohnt in Arezzo. Ich möchte nach wir vor meinen Abschluß an der Universität hier in Florenz machen, und außerdem habe ich einen Job. Ich kann nicht jeden Tag von Arezzo hierherfahren, und dort gibt es keine Arbeit. «
    »Was für einen Job haben Sie denn? «
    »Ich arbeite als Zeichner und studiere Architektur. «
    Der Maresciallo seufzte. Er wußte nicht, was er hätte tun können .
    »Waren Sie schon beim Mieterschutzbund, um sich dort Rat zu holen? «
    »Wir sind sofort hingegangen, als die Kündigung kam. «
    »Und was haben die vorgeschlagen? «
    »Die meinen, wir hätten bessere Chancen, wenn wir zugeben, daß wir ein Baby haben, auch wenn das gegen den Vertrag verstößt, weil man eine Familie nicht so schnell aus einer Wohnung hinauswerfen kann wie eine Einzelperson. Aber das ist riskant, und außerdem hängt viel von der persönlichen Einstellung des Richters ab. Es gibt demnächst eine Anhörung, und wir haben uns noch immer nicht entschlossen, wie wir vorgehen sollen. Und dann kam noch dieser Verbrecher vorbei. «
    »Der Mann, der hinkt? «
    »Ja. «
    »Dann war er gar nicht bei Clementina? «
    »Doch, zu ihr ist er auch hinaufgegangen. Meine Frau hat ihn gesehen. Sie ist immer auf der Hut, weil die Hausverwaltung, über die wir die Wohnung gemietet haben, jederzeit unangemeldet jemanden vorbeischicken kann. Das ist bei denen durchaus üblich. «
    »Sie wissen schon, daß sie sich hätte weigern können, ihn hereinzulassen. «
    »Er hat sich unter einem Vorwand Zutritt verschafft. Das Problem war, daß Linda, meine Frau, in Panik geraten ist, weil sie glaubte, er käme wegen der Wohnung. Und als er behauptet hat, er wolle nur die Fernsehlizenz überprüfen, war sie so erleichtert, daß sie ihn einfach hereingelassen hat und in die Küche gegangen ist, um die Lizenz, zu holen. Als sie zurückkam, hat er sich auf eine Art in der Wohnung umgesehen, die sie ziemlich beunruhigend fand. Sie zeigte ihm die Lizenz, aber er hat nur gegrinst und gemeint: ›Haben Sie was, wo Sie hingehen können, wenn Sie hier rausgeworfen werden?‹ ›Wer sind Sie? Sie sind gar nicht wegen der Lizenz gekommen.‹ ›Nur ein kleiner Scherz. Eine hübsche Wohnung ist das, aber für eine Person, nicht für ein Paar mit einem Baby.‹ Was konnte Linda schon machen? Wenn ich nur dagewesen wäre, aber ich habe gearbeitet. Vermutlich hat er das genau gewußt, dieser Mistkerl! «
    »Er muß doch gesagt haben, wer er ist. «
    »Ja, er hat schon einen Namen genannt – Bianchi –, aber der war bestimmt falsch. Und dann hat er noch gesagt, die Sache würde wohl schlecht für uns ausgehen, wenn jemand das mit dem Baby erfahren würde, aber er könne uns helfen. Er käme zwar von der Hausverwaltung, um nach dem Rechten zu sehen, aber natürlich könnte er auch den Mund halten. Außerdem wüßte er von einer oder zwei anderen Wohnungen. «
    »Wieviel hat er verlangt? «
    »Drei Millionen. «
    »Haben Sie gezahlt?

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