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Tod eines Fremden

Titel: Tod eines Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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Squeakys widerstrebenden Händen und ging hinüber zur Tür, wobei sie jeden Augenblick erwartete, Squeakys Schritte hinter sich zu hören. Sie griff erleichtert nach der Türklinke, öffnete die Tür und schloss sie wieder hinter sich. Margaret schaute zu ihr auf, das Gesicht blass und angespannt. Sie schluckte, als sie die Papiere in Hesters Hand sah, und entspannte sich ein wenig.
    Hester sah sie sich nur so lange an, bis sie sicher war, dass es die unterzeichneten Original-Schuldscheine waren und nicht irgendwelche Kopien in Squeakys Handschrift. Als sie zufrieden festgestellt hatte, dass sie echt waren, schaute sie auf und nickte Margaret zu.
    Margaret nahm sie und ging zum Kamin. Sie hielt eine Wachskerze an die Gasflamme in der Lampe, entzündete sie, schützte sie mit der Hand, bückte sich und zündete die Zettel damit an, alles in vollkommenem Schweigen.
    Hester stand mit klopfendem Herzen mit dem Rücken zur Tür. Die Flammen loderten auf. Margaret sah zu, bis nichts mehr übrig war, dann nahm sie die Zange und zerstieß die schwarzen Reste. Mit einem triumphierenden Lächeln im Gesicht drehte sie sich zu Hester um.
    Hester griff nach dem Hauptbuch. »Möchten Sie?«, fragte sie Margaret.
    Diese schüttelte den Kopf. »Sie sind dran«, antwortete sie. »Aber ich möchte zusehen.«
    Hester deutete eine Verbeugung an, öffnete mit der freien Hand die Tür und ging zurück in das andere Zimmer.
    Squeaky schaute auf. »Und?«, wollte er wissen. »Hab ich's Ihnen nicht gesagt?«
    »Allerdings«, meinte Hester und legte das Hauptbuch vor ihn auf den Tisch. »Die Schuldbeträge waren beträchtlich. Aber da ich die Schuldscheine gerade verbrannt habe, werden Sie nicht mehr in der Lage sein, sie einzutreiben.«
    Squeaky starrte sie verständnislos an. Der Schrecken war zu groß, um es zu begreifen.
    Selbst Rathbone wirkte erstaunt. Er hatte erwartet, sie würden gehen und es Squeaky überlassen, es herauszufinden, wenn sie längst weg waren. Er war völlig verdutzt.
    »Sie … Sie Närrin!«, schrie Squeaky, als ihm allmählich dämmerte, dass sie die Wahrheit sagte. »Sie … Sie …«
    »Keine Närrin, Mr. Robinson«, sagte Hester ruhig, obwohl ihre Hände feucht waren und sie merkte, dass sie zitterte. »Es war genau das, was ich von Anfang an wollte.«
    »Ich bin ruiniert!« Squeakys Gesicht war rot, seine Augen traten hervor. Er streckte die Hände aus, als wollte er sie wirklich packen und würgen.
    Sie trat einen Schritt zurück, als Rathbone aufstand. »Nein, das sind Sie nicht«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Ich habe eine Idee, wie Sie dieses Haus … wirklich gut nutzen können.«
    »Sie haben was?«, fragte er fassungslos. Sie war ungeheuerlich! Einfach unglaublich.
    »Ich … ich habe eine Idee«, wiederholte Hester. »Wir brauchen neue Räumlichkeiten, besser als jetzt und billiger …«
    »Billiger?«, schrie Squeaky. »Sie sollten mir eine Entschädigung zahlen! Das sollten Sie … Sie … Sie Verrückte!«
    »Unsinn!«, sagte sie energisch. »So kommen Sie wenigstens nicht ins Gefängnis. Sie können aus diesem Haus ein Krankenhaus machen. Es ist groß genug.«
    Er schluckte und würgte.
    »Das Geld kriegt man durch Spenden zusammen«, fuhr sie in der ohrenbetäubenden Stille fort. »Sie haben viele junge Frauen hier, die zu Krankenschwestern angelernt werden könnten. Es wäre …«
    »Allmächtiger!«, platzte Squeaky gequält heraus.
    »Hester!«, widersprach Rathbone.
    »Mir scheint das einen guter Handel zu sein.« Hester strahlte große Ernsthaftigkeit aus.
    Squeaky wandte sich an Rathbone, um an ihn zu appellieren.
    »Es tut mir Leid«, sagte Rathbone, und seine Stimme klang, als schwankte er zwischen Entsetzen und Lachen. »Ich habe nicht die Absicht, in Ihr Geschäft zu investieren, Mr. Robinson. Außer natürlich, Sie machen sich Mrs. Monks Vorschlag zu Eigen. Ich hatte keine Ahnung, dass sie so etwas im Sinn hatte, aber mir kommt es vor, als könnte ich eine bestimmte Summe beisteuern und noch andere finden, die dazu bereit wären.« Er atmete tief durch. »Ich nehme an, es würde Ihren Ruf unter Ihren Kollegen ruinieren, aber Sie könnten sich von anderer Seite eine gewisse Nachsicht verdienen.«
    »Was für eine andere Seite?«, jammerte Squeaky. »Sie verlangen von mir Schlimmeres, als nach dem Gesetz zu handeln. Es wäre geradezu … gut!« Er sprach das Wort aus, als wäre es ein Fluch.
    »Von Seiten des Gesetzes«, klärte Rathbone ihn auf. »Ich bin Anwalt!« Er verbeugte

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