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Tod eines Holländers

Tod eines Holländers

Titel: Tod eines Holländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Vergessen S i e nicht, sie hat keinen Kontakt m ehr zur Außenwe l t und kann n i cht m ehr beurteilen, wie wenig ihr Geld eigentlich wert ist. Denken Sie nur, was m an zu ihrer Zeit für hunderttausend Lire alles kaufen konn t e … «
    »Ich ahne es.«
    »Trotzdem m uß sie bemerkt haben, wieviel einige Dinge kos t en, und sich Gedanken ge m acht haben. Sie hat m ir erzählt, daß sie notfalls den Rest der Wohnungseinrichtung verkaufen könne. Die Wohnung selbst gehört ihr nicht . «
    »Wem denn?«
    »Toni. Jetzt seiner Witwe. Sie stand vor fünf Jahren zum Verkauf, und Toni hat sie gekauft. Es bestand i mm er die Gefahr, daß ein neuer Eigentümer sie rauswerfen oder zu m indest die Miete auf das heutige Niveau anheben würde, und so viel hätte sie nie und ni mm er bezahlen können. E r wollte die Wohnung nach ihrem Tod wieder verkaufen . «
    » Verstehe. Tja, vielen Dank, ich glaube, das war alles.«
    » Freut mich, wenn ich Ihnen beh i lflich sein kann. Gibt es irgendwelche neuen Erkenntnisse, was m it Toni genau pass i ert is t ? «
    » N e in. Ist eigentlich j e mand bei dem Toten ? «
    » Für die Nacht haben wir eine Frau hier, und m orgen früh übernehme ich. Ko mm en Sie zur Beerdigung ? «
    » Ja, ich denke schon, und Signora Goossens auch. Sie wissen nicht zufällig, wer ihr von dem Tod des Holländers erzählt ha t ? Waren Sie ' s ? «
    »Ich? Sie w i ssen doch, daß ich sie nur flüchtig gesehen habe. Ich m uß ges t ehen, daß ich bis heute geglaubt habe, sie würde sich m i t m ir in Verbindung setzen, aber sie hat sich bis jetzt nic h t ge m eldet. Ich denke, jeder hier im V iertel könnte es ihr erzählt haben. Und gestern standen ja auch ein paar Zeilen in der Zeitung. Wissen Sie, wo sie abgestiegen ist? S i e ist nicht in der Wohnung, ich bin oben gewesen und habe geklopft. Nicht, daß ich ihr einen Vorwurf m achen würde…«
    » Sie hat sich ein Zimmer in der Pensione Giottino genommen, Via Guicciardini.«
    » Aha. Ich werde sie anrufen und ihr sagen, wie der Ablauf des m orgigen T a ges geplant ist . «
    » Noc h m als v ielen Dank, und entschuldigen Sie die Störung!«
    »Ich bitte Si e , keine Ursache . «
    Der Wachtmeister legte den Hörer auf und begegnete dem erwartungsvollen Blick des Leutnants.
    »Tj a «, sagte er, »ich hatte recht m it d e r Erbschaft. Sie ist für i h r Begräbnis gedacht. Aber sie hatte sich auch noch anderwe i tig abgesichert. Trotzdem sollten wir uns m al ihre Wohnung ansehen und m it der Altenpflegerin sprechen. Natürlich nicht sofort, sie schläft jetzt, aber m orgen…«
    »Ich werde sehen, was sich m achen läßt. Es dürfte allerdings schwierig, wenn nicht un m öglich sein, einen Haussuchungsbefehl zu bekomm e n . «
    Dem Jüngeren war seine Machtlosigkeit peinlic h , aber was er sagte, stimm t e.
    » V i elleic h t ist es ja gar nicht notwendig « , meinte d e r Wachtm e ister besänftigend. » Ich glaube, es wird re i chen, ein paar Worte m it d er Altenpflegerin zu wechseln, wenn sie m orgen früh auftaucht, um zu wissen, ob Signora Giusti die Schlaftabletten hatte und diesen speziellen Kaffee – zu m indest den Kaffee, denn die Tabletten kann sie ja über Jahre h i nweg beiseite gelegt ha b en. Ich werde zur Beerdigung gehen. Morgen habe ich frei . «
    » Haben Sie nichts Besseres zu tun ? «
    »Ich gehe tr o tzde m . Auch wenn ich den Holländer nicht kannte, ich habe das Gefühl, daß er m ir s y m pathisch gewesen wäre. Sein richtiger Na m e war Ton…«
    » Haben Sie noch m ehr Notizen ? «
    »Bloß diese Liste all der Leute, die mit d e m Fall z u tun haben. Ich weiß gar nicht, warum ich das aufgeschrieben habe – außer, daß diese ganzen Geschichten, die Signora G i usti erzählt hat, m ich m ehr verwirrt als m ir Klarheit verschafft haben. Natür l ich kann das Absicht gewesen sein, wenn sie…«
    »Lesen Sie die Na m en bitte vor!«
    » Jawohl. Erstens der Hol l änder selbst – Vater Hol l änder, Mutter Italienerin, beide tot. Die Stiefmutter, Signora Goossens – allgemein heißt es, sie seien sehr glücklich m iteinander gewesen. Nach dem T od des alten Goossens ist sie dann aber nach England gezogen und hat ihren Stiefsohn nie m ehr gesehen. Gestern traf sie in Florenz ein, um sich m it i h m zu treffen – wir m üssen wohl den Grund dafür herausf i nden, wenn wir irgendwie voranko mm en wollen –, jedenfalls, als sie die italienische Grenze passierte, war er schon längst tot. Signor Beppe, ein alter Freund des Holländers,

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