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Tod eines Maahks

Titel: Tod eines Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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seines Kameraden auf dem Rücken. Ächzend fing er sich und taumelte vorwärts, in die Schatten, während sich der Paternoster-Lift noch eine Weile weiterbewegte und schließlich anhielt.  
    »Ist nicht mehr allzu weit.« Ein Ächzen drang aus dem Außenmikrofon des Maahks, das der Translator nicht zu übersetzen vermochte. Es war auch nicht notwendig. Grek 363 war am Ende seiner Kräfte.  
    So schnell ihn seine Beine trugen, eilte Perbo weiter. Er murmelte Stoßgebete, ging in Gedanken die Namen aller Götter durch, die ihm in dieser grässlichen Situation zu Diensten sein konnten, und achtete nicht weiter auf das Zischen unbekannter Tierchen, die sich in dunkle Winkel drängten.  
    »Wenige Schritte noch. Dann die Tür rechts. Du erinnerst dich, wie sie aufgeht?« Der Körper des Maahks erschlaffte. Er hatte seine letzten Reserven aufgebraucht und war ins Reich der Schlafenden geglitten.  
    Ein Geräusch!
    Gehörte es hierher? War es durch erhitzte, sich ausdehnende Röhren verursacht? Trug eines der netten Tierchen Schuld?  
    Nein. Da war es wieder! Es klang nach ... nach ... Schritten. Nach jemandem, der leise gehen wollte, sich aber viel zu tollpatschig verhielt.  
    Nicht jetzt, so wenige Schritte vor der möglichen Sicherheit eines Verstecks! Perbo wollte sein Unglück nicht glauben. Tränen des Zorns quollen aus seinen Augenwinkeln, und er verfluchte die Schar dieser unnützen Gestalten, die sich im Großen Götterfundus tummelten. Er hasste sie, hasste sie alle ...  
    Ein Schatten, groß und breit, fiel über Perbo. Die Häscher hatten sie eingeholt. Perbo schloss die Augen und wartete darauf, dass die Wirkung des Paralysators einsetzte.

 
11.
    Perry Rhodan

    Ras teleportierte; wir fanden uns in der Enge eines Servicestegs wieder. Wie zuvor benötigte ich ein wenig länger als mein Begleiter, um mich zurechtzufinden. Er wusste bereits, was ihn erwarten würde, denn er hatte in den Gedanken des Maahks vor uns gestöbert.  
    »Der Schatten ist nicht allein«, flüsterte Ras, »und er ist einer Ohnmacht nahe.«  
    »Wer ist der andere?«, fragte ich ebenso leise zurück.  
    »Ein Acroni. Er ist von einfachem Gemüt, würde ich sagen.«  
    »Wir nähern uns zu Fuß und mit der gebotenen Vorsicht. Wer weiß, wie der Acroni reagiert, wenn wir unvermutet vor ihm materialisieren. Diese Kerle sind riesengroß und tragen ein Lebendgewicht von mindestens zweihundert Kilogramm mit sich rum.«  
    »Geht klar.«
    Ich übernahm die Führung. Ich machte die schemenhaften Umrisse des Maahks und des Acronis aus. Wir folgten ihnen in einigem Abstand. Als die beiden anhielten, machte ich mich durch einige lautere Schritte bemerkbar. Ich wollte soeben ein paar beschwichtigende Worte sagen, wie sie zum Standard-Prozedere einer Kontaktaufnahme gehörten, als mir Ras ins Ohr flüsterte: »Vorsichtig.«  
    »Was meinst du?«, fragte ich irritiert.
    »Der Acroni hat sich kaum noch unter Kontrolle. Er glaubt, dass wir Fundamentalisten seien, die ihn und seinen Begleiter gefangen nehmen wollen.«  
    »Habt keine Angst«, sagte ich ins Dunkle hinein. »Wir sind Freunde. Wir wollen euch helfen.«  
    »Er reagiert nicht mehr. Er befindet sich in einer Schock-Stasis. Und der Maahk ist ohnmächtig.«  
    Ein 200-Kilogramm-Brocken, der zu allem fähig war, wartete auf mich. Eine unbedachte Bewegung von ihm, eine falsche Reaktion, und er würde mir alle Knochen im Leib brechen.  
    Vorsichtig trat ich näher, Schritt für Schritt, tunlichst darauf achtend, mich im Lichtschein der einzigen funktionierenden Lampe in unmittelbarer Nähe zu bewegen.  
    Da war der Acroni. Er hielt den Maahk geschultert, und er bot einen erbärmlichen Anblick. Sein Körper zitterte wie Espenlaub, der Kopf pendelte unruhig hin und her.  
    »Es ist alles in Ordnung.«
    Eine monotone Stimme und möglichst ruhige Bewegungen halfen meist.
    Ich war nun so nahe, dass ich nur noch die Arme ausstrecken musste, um ihn zu berühren ...  
    Ich war auf den Hieb vorbereitet, und dennoch reagierte ich viel zu langsam.  

12.
    Der Acroni
     
    Der Große Götterfundus ...
    Er war von jenen Acronis besiedelt, die ihre Ängste und ihre Lethargie überwunden hatten, um Heldentaten zu vollbringen oder als Versager zu enden. Jeder Bewohner hatte etwas Besonderes versucht, und ob gescheitert oder nicht, er saß seitdem im Obersten und spielte im Volksglauben eine bedeutsame Rolle.  
    Welcher Platz würde ihm zustehen, wenn er sich gegen die anrückenden Giftgaser

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