Tod eines Maahks
wehrte? Würde man ihn Perbo, das Gott der Selbstüberwindung oder das Gott des grenzenlosen Versagens nennen?
Er streifte Grek 363 ab und schlug zu. Ohne zu überlegen, ohne an die Konsequenzen zu denken, mit all seiner Kraft. Perbo erkannte seinen Gegner nur schemenhaft; Tränen der Aufregung schwappten durch seine Augen. Der Maahk wirkte klein, und er bewegte sich ungewöhnlich rasch. Doch Perbo besaß große Reichweite. Er würde ihn treffen, ihm die Sichtplatte zerschmettern und ...
Wo war er hin?
Der Schwung trieb Perbo vorwärts, brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er stolperte gegen die Wand, prallte hart auf. Benommen drehte er sich um. Sein Gegner stand nun links von ihm, nur diffus erkennbar. Nein es waren deren zwei! Sie sagten etwas in ihrem merkwürdigen Idiom. Sicherlich stießen sie Drohungen aus, wollten ihm eine letzte Warnung zukommen lassen, bevor sie ihn paralysierten. Nein, er hatte längst alle Grenzen der Angst hinter sich gelassen, und er würde dank seiner mutigen Taten in den Großen Götterfundus einziehen; ob er diesen Kampf verlor oder nicht ...
Die beiden verschwanden. Einfach so.
Ein mörderischer Schlag traf ihn Momente später im Nacken. Schmerz breitete sich aus, wurde zur beherrschenden Empfindung, ließ ihn jeden Mut verlieren.
»... lass das endlich bleiben!«, übersetzte der Translator von Grek 363 die Worte eines der Angreifer.
»Wir sind Freunde. Wir möchten euch helfen.«
Perbo zögerte und versuchte, die Worte zu verstehen. Sie waren Freunde, keine Gegner? Er wischte sich endlich das Tränensekret aus den Augen und erkannte seinen Fehler. Diese da waren keine Maahks, ganz sicher nicht! Sie waren kleiner und wirkten weitaus hässlicher. Er hatte einen schrecklichen Irrtum begangen!
Verdammt!
Man würde ihn Perbo, das Gott des Missverständnisses nennen.
Na ja; immerhin etwas.
*
Er zog den Kopf ein und quetschte ihn beschämt so tief wie möglich zwischen die Schultern. »Es tut mir leid, Perry Rhodan! Ich hatte schreckliche Angst.«
»Ist schon gut, Perbo. Es ist ja alles gut gegangen.« Der Terraner blickte seinen Begleiter an. »Ras hat mich rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich gebracht, bevor du mich erwischen konntest.«
Ras Tschubai war ein Teleporter. Kein Wunder, dass Perbo mehrmals ins Leere geschlagen hatte, obwohl er gemeint hatte, treffen zu müssen.
Dem Großen Götterfundus sei Dank, dass ich Perry Rhodan verfehlt habe ...
»Ihr wollt uns also helfen?«, fragte er.
»Zuallererst benötige ich mehr Informationen«, wich der Terraner aus und wandte sich Grek 363 zu, der mittlerweile wieder zu Bewusstsein gekommen war und einigermaßen erholt wirkte. »Erzähl mir, was du über die Station weißt und wie es zu den Kämpfen zwischen euch und den Fundamentalisten kam.«
Grek 363 schwieg. Er lag ruhig atmend auf dem Boden. Hellgrüne Augen, die in die Oberkante des knöchrig wirkenden »Sichelkopfs« eingelagert waren, dominierten das Gesicht hinter der transparenten Helmscheibe. Mund und Nase waren nicht auszumachen.
Perbo beugte sich zu ihm hinab. »Ich glaube, du kannst ihnen vertrauen.«
Grek 363 missachtete ihn und blieb still.
»Ich bin anderen wie dir begegnet«, fuhr Perry Rhodan fort. »Auf dem Polyport-Hof OROLOGION.
Wir haben zusammengearbeitet und der Frequenz-Monarchie 76 Controller der Klasse A gestohlen.«
Perbo beobachtete den Giftgaser. Mittlerweile glaubte er, ihn gut genug zu kennen, um die Bewegungen seines Körpers deuten zu können. Grek 363 war sich seiner Sache unsicher.
»Ich weiß, wer und was du bist. Ich bin Schatten bereits vor vielen hundert Jahren begegnet ... «
»Unmöglich! Du lügst!«, fiel ihm Grek 363 ins Wort.
Perry Rhodan zeigte die Zahnreihen. War dies eine instinktive Abwehrreaktion? So etwas wie ein Verteidigungsknurren?
Grek 363 setzte sich abrupt auf, seine Arme schlugen heftig gegen den Boden. »Ich habe von dir gehört, Perry Rhodan. Meine Datenbanken liefern eine Menge Informationen über dein Tun in der Milchstraße. Und ich habe auch von den Geschehnissen auf OROLOGION gehört.«
»Na also.« Der Terraner atmete kräftig durch.
»Ich weiß, dass du mit den Fundamentalisten zusammenarbeitest. Dass du Abkommen mit ihnen triffst. Wie soll ich jemandem vertrauen, der mit dem Feind kooperiert?«
Perbo zog sich mehrere Schritte von den beiden Wesen zurück. Es roch nach Unheil. Zweibeinige Brustsäuger galten generell als
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