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Tod eines Maechtigen

Tod eines Maechtigen

Titel: Tod eines Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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dem Gral getrunken. Aber besondere Ziele verlangten eben nach solchen Mitteln - und im Falle eines Mißlingens würde Landru sich nicht scheuen, die wie auch immer entartete Kelchbrut zu tilgen, kein Problem .
    . dachte er in jener Stunde noch.
    Kelchmagie war es schließlich, die ihm sein Ziel wies. Sie war nicht allein nutzbar, um vampirischen Nachwuchs zu zeugen, sondern ließ sich auch anders im Sinne des Hüters einsetzen, eröffnete ihm neue Horizonte und ließ Gedanken und Ideen wirklich geschehen.
    So also fand er endlich einen der Geheimbündler, einen jungen Spund, und vielleicht lag es gerade an seiner Jugend, daß Landru ihn mittels des Kelches ausfindig machen konnte. Der offenbar noch unerfahrene Bursche trug seine besondere Aura ganz offen mit sich herum wie andere Leute ihr Gepäck, und so vermochte Landrus Magie ihn zu orten.
    In einer Herberge für Pilger aus aller Herren Länder begegnete er ihm, ohne daß der andere Landru als das erkannt hätte, was er wirklich war. 6 Das Augenmerk des Bürschleins galt ganz und gar einer Frau, auf die er einsprach, als wolle er mit ihr anbandeln - und irgend etwas an dieser Frau irritierte Landru auf eine Weise, die er zu jener Zeit nicht verstehen konnte .
    . denn daß er es mit Beth MacKinsey, damals Elisabeth Stifter, zu tun hatte, wußte er natürlich nicht. Wie auch, lernte er Beth MacKin-sey doch erst Jahrhunderte später kennen, als die sich mit dem Hurenbalg Lilith Eden zusammengetan hatte.
    Danach folgte er dem Jungen - Pascal mit Namen, wie Landru beim Belauschen seiner Unterhaltung mit der Fremden erfahren hatte - in der Hoffnung, daß der ihn zum Unterschlupf des mysteriösen Bundes führen würde. Was er letzten Endes auch tat - nachdem er mit Hilfe eines Kompagnons jene Frau in seine Gewalt gebracht hatte!
    Landru ging ihnen nach - und fand sich in den Überresten des vergangenen Jerusalems wider. Die Stadt war mehr als einmal zerstört worden, und stets hatte man auf ihren Trümmern neu gebaut, so daß im Laufe der Jahrhunderte beinahe etwas wie ein unterirdisches Reich entstanden war - geheime Katakomben und Gänge, die nicht so leer und verlassen waren, wie man in der Stadt darüber meinte, so man überhaupt etwas von deren Existenz wußte.
    Der Weg dorthin war beschwerlich, selbst für Landru. Immer wieder zwangen Trümmer oder eingestürzte Decken zu Umwegen, und manchmal kam man nur kriechend voran. Schließlich aber erreichten sie den geheimen Versammlungsort des Bundes, und Landru beobachtete aus sicherer Deckung, was weiter geschah.
    Offensichtlich hielt man die Gefangene für eine Bedrohung jener Art, gegen die zu stellen sich der Geheimbund zur Aufgabe gemacht hatte. Der Anführer der Gruppe, eine durchaus beeindruckende Gestalt, die von den anderen Remigius genannt wurde und von fast spürbarem Fanatismus beseelt war, gab den Befehl, die Frau zu töten - und die Weise, in der es getan werden sollte, ließ selbst Landru schaudern: die Männer richteten armstarke Pflöcke gegen das Weib, um sie zu pfählen! Wie eine - Vampirin?
    Das aber war sie ganz gewiß nicht! Denn das zumindest hätte Landru gewußt und gespürt, mit jeder Faser seines Wesens.
    Der junge Bursche, der Landru unwissentlich hergeführt hatte, ergriff überraschend Partei für die Gefangene. Er sprach von einem Orakel und davon, daß es womöglich nicht auf sie, sondern auf eine andere »schwarzblütige Kreatur« hingewiesen haben könnte. Der Führer des Bundes wies den Einwand als Unsinn ab - und Landru sah seinen Auftritt gekommen!
    »Nein, nein«, ließ er sich vernehmen und gab sein Versteck auf, »euer junger Freund liegt ganz richtig mit seiner Annahme.«
    Einer kurzer Disput entspann sich zwischen jenem Remigius und Landru, in dem der Hüter nicht verhehlte, was seine Absicht war. Woraufhin der Anführer seinen Mannen befahl, ihn anzugreifen und zu töten.
    Des ersten Gegners erwehrte sich Landru noch mit Leichtigkeit, indem er ihm mit dem Kelch kurzerhand den Schädel einschlug. Die anderen allerdings bereiteten ihm Mühe, und dies nicht nur ihrer Überzahl wegen - - denn sie kämpften mit mehr als bloßer Muskelkraft!
    Die Hände des einen schienen Landru von solch glühender Hitze, daß sie sich ihm ins Fleisch brannten; ein anderer vermochte ihn straucheln zu lassen, ohne ihn auch nur anfassen zu müssen. Und ein dritter ließ Bilder entstehen, die nicht wirklich waren, aber doch so echt schienen, daß Landru kaum mehr zwischen wahrer und falscher Bedrohung

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