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Tod eines Maechtigen

Tod eines Maechtigen

Titel: Tod eines Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Ohne es indes je zu finden.
    Und auch Salena war ihm nie begegnet. Daß Landru die Vampirin dennoch nie gänzlich aus seiner Erinnerung verloren hatte, lag daran, daß ihre Wege sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gekreuzt hatten. Als habe das Schicksal sie auf geheimnisvolle Weise aneinander geschmiedet, mit unsichtbaren Ketten, die zwar locker saßen, aber doch nicht ganz zu lösen waren - - bis Landru sie schließlich in Tokio, das damals noch Edo hieß, tötete!
    Dies aber war eine andere Geschichte .. . 5
    Die früheren Ereignisse um Salena und Saduk jedoch mochten das letztlich auslösende Moment dafür sein, daß Landru die heilige Stadt doch noch für die Alte Rasse in Besitz nehmen wollte. Es durfte nichts geben, vor dem er zurückschreckte, und es mußte ihm, dem Mächtigsten der Vampire, doch möglich sein zu vollbringen, woran andere vor ihm gescheitert waren!
    Der Hüter faßte einen Plan und traf umfangreiche Vorbereitungen für seinen ganz persönlichen Kreuzzug gegen Jerusalem.
    Er sandte Kundschafter aus, Dienerkreaturen ebenso wie auserwählte Vampire, die das Terrain für ihn sondierten, derweil er seinen Pflichten als Gralshüter nachkam. Es kehrten nicht alle zurück, um ihm zu berichten; die wenigen jedoch, die es schafften, Jerusalem mit heiler Haut zu entfliehen, hatten Beunruhigendes zu vermelden: Ihren Worten zufolge nämlich war die heilige Stadt schon besetzt von einer Macht, die mit keiner menschlichen Religion vereinbar war! Jemand herrschte dort bereits im Geheimen und schütz-te Jerusalem vor jedweder widernatürlicher Einflußnahme! Und die Möglichkeiten jener mysteriösen »Schutzengel« schienen jedes menschenmögliche Maß zu übertreffen .
    Landrus Gelüste auf die heilige Stadt ließen ob dieser Erkenntnis nicht nach; im Gegenteil wuchsen sie noch! Denn niemand durfte sich anmaßen, der Macht der Alten Rasse trotzen zu wollen.
    Bald schon hatte er mittels weiterer Spione in Erfahrung gebracht, mit welcher Art von Widerstand er es da zu tun hatte: Eine Gruppe von Menschen hatte sich in Jerusalem eingenistet, und sie hatten sich offenbar die Kraft der Übernatur zunutze gemacht. Aber letztlich handelte es sich doch nur um Menschen, die sich der Macht des Lilienkelches würden beugen müssen!
    Und so brach der Hüter des Grals im unseligen Jahre 1666 endlich höchstselbst auf ins Heilige Land - um es sich Untertan zu machen.
    *
    Das Heilige Land war zu jener Zeit geradezu Nährboden für Sekten, Glaubensgemeinschaften und geheime Bünde. Ihre Zahl war kaum zu übersehen, ihre Ziele mitunter undurchsichtig, und manche vergingen so rasch wie sie entstanden waren. Einige aber überdauerten, und es waren nicht zwingend jene, die sich in der Öffentlichkeit besonders hervortaten, um neue Anhänger um sich zu scharen.
    Über jene Gruppe etwas herauszufinden, derentwegen Landru nach Jerusalem gekommen war, erwies sich als schwierig, beinahe schon unmöglich. Zwar wußten einige um ihre Existenz und manche auch um ihr Wesen, den Weg dorthin allerdings kannte kaum jemand.
    Indes gab es kein Wissen in menschlichen Hirnen, das dem Hüter des Kelches verschlossen geblieben wäre. Nachdem er um die Macht des Gegners wußte, schirmte Landru sich mittels Kelchmagie gegen vorzeitige Entdeckung ab. Dies nämlich schien die besondere Stärke jenes Bundes zu sein: stets zu wissen, wenn jemand seinen Fuß nach Jerusalem setzte, der nicht - oder nicht mehr - Mensch war. Wie das zuging, hatte der Hüter seiner Quelle nicht entnehmen können, bevor der Tod sie versiegen ließ. Niemand schien je ins Zentrum jener Gruppe vorgestoßen zu sein oder gar ihre eigensten Geheimnisse gelüftet zu haben; niemand jedenfalls, der noch davon erzählen könnte .
    Was vor seiner Ankunft in Jerusalem kaum mehr als eine Idee gewesen war, festigte sich nun in Landru zur Überzeugung: Wenn er die heilige Stadt entweihen und unter vampirische Herrschaft stellen wollte, mußte er ungewöhnliche Wege beschreiten. Und er wußte jetzt, wohin dieser andere Weg ihn führen würde - denn er hatte seine Keimzelle für die hiesige Sippe gefunden: Diesen geheimen Bund würde er mit seinem eigen Blut aus dem Lilienkelch taufen!
    Daß er damit ein unwägbares Risiko einging, dessen war Landru sich bewußt. Bislang waren mit dem Kelch nur Menschenkinder getauft worden, die nach dem schwarzen Trunk daraus gestorben und bar aller Menschlichkeit vom Tode auferstanden waren - als wahre Vampire.
    Nie zuvor hatte ein Erwachsener aus

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