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Tod eines Tenors

Tod eines Tenors

Titel: Tod eines Tenors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhys Bowen
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Hauch von Sarkasmus.
    »Das hier ist kein Spiel, Sir. Das Leben im Gefängnis ist nicht gerade spaßig, das kann ich Ihnen versichern.«
    Der Adamsapfel tanzte wieder nervös auf und ab. »Ich habe gestanden. Was wollen Sie noch mehr?«
    »Wir möchten von Ihnen hören, wie Sie es getan haben. Und bevor wir anfangen - wollen Sie, dass der Anwalt Ihrer Mutter dabei ist? Er ist im Hause.«
    »Guter Gott, nein. Dieser trottelige alte Kauz würde es wahrscheinlich schaffen, mich an den Galgen zu bringen, obwohl es die Todesstrafe gar nicht mehr gibt.«
    »Na schön.« Inspektor Hughes schaltete das Aufnahmegerät ein und begann mit der offiziellen Befragung. »Mr. Llewellyn, vielleicht würden Sie uns die Geschichte gern in Ihren eigenen Worten erzählen. Nehmen Sie sich Zeit.«
    Justin griff in seine Tasche. »Würde es Sie stören, wenn ich rauche?«
    »Bitte sehr.« Der Inspektor schob ihm einen Aschenbecher über den Tisch.
    Justin zündete sich eine Zigarette an, und ihr scharfer, beißender Geruch erfüllte den Raum. Evan unterdrückte ein Husten.
    »Es ist alles sehr einfach«, sagte Justin. »Ich habe meinen Vater gehasst. Ich konnte die Art nicht ertragen, wie er meine Mutter behandelte. Ich hasste es, sie mit solcher Würde leiden zu sehen, während er allem nachstieg, was Röcke trug und keinen Schnuller mehr hatte. Dann hat er mir meinen Scheck gestrichen, weil ich keinen der Jobs annehmen wollte, die er für mich ausgesucht hatte.

    Gelegentlich bin ich finanziell in die Zwickmühle geraten. Ich bin Anfang der Woche hergekommen, um ihn um Geld zu bitten. Er wies mich ab. Also wartete ich, bis meine Mutter wegfuhr, damit sie nicht mit hineingezogen wird. Dann kehrte ich nach Llanfair zurück und tötete ihn.«
    »Wie?«, fragte der Inspektor.
    »Wie?«
    »Wie Sie ihn umgebracht haben?«
    »Ich - ich habe ihm mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen, als er nicht hersah.«
    »Mit was für einem stumpfen Gegenstand, Sir?«, fragte Inspektor Hughes.
    »Einem Golfschläger. Seine Golfschläger standen im Flur. Ich nahm einen heraus, schlug ihm damit über den Schädel, wischte ihn sauber und stellte ihn wieder in den Ständer zurück.«
    »Wohin überall haben Sie ihn am Kopf geschlagen, Sir?«
    Ärgerlich verzog Justin das Gesicht. »Ich habe mich nicht extra hingestellt und es mir genau angeschaut. Ich holte mit meinem stumpfen Gegenstand aus und schlug zu. Er stürzte, und ich machte, dass ich rauskam.«
    »Entschuldigen Sie, Sir«, unterbrach Evan, »aber das ist einfach nicht möglich.«
    Alle drei Männer sahen ihn an.
    Evan wandte sich an den Inspektor. »Könnte ich Sie kurz sprechen, Sir?«
    »Wenn Sie darauf bestehen.« Er beugte sich vor, schaltete das Gerät ab und folgte Evan auf den Flur. »Also, Constable, was gibt's?«
    »Justin Llewellyn kann seinen Vater nicht getötet haben, Sir.«
    »Ach? Und warum nicht?«
    »Es ist mir nicht aufgefallen, bis ich ihn jetzt da am Tisch sitzen sah«, sagte Evan. »Ich beobachtete, wie er sich seine Zigarette angezündet hat. Er ist Linkshänder. Wenn ein Linkshänder Ifor Llewellyn niedergeschlagen hätte, müsste sich die Wunde hinter dem anderen Ohr befinden. Justin hatte keine Möglichkeit, einen Golfschläger so zu führen, dass er seinen Vater an der Stelle traf, wo die Wunde ist.«
    »Herr im Himmel, Sie haben Recht, Evans«, sagte Inspektor Hughes und wirkte auf einmal fast wohlwollend. »Deshalb ist es so sinnvoll, einen Beobachter bei diesen Verhören dabeizuhaben. Ihnen konnte das von dort, wo Sie standen, auffallen. Ich war zu nahe an ihm dran und außerdem mit dem Aufnahmegerät beschäftigt, andernfalls hätte ich es natürlich auch bemerkt.«
    »Die Frage ist jetzt, was hat ihn dazu gebracht, zu gestehen?«, fragte Inspektor Hughes eher rhetorisch.
    »Er glaubt zu wissen, wer es war, und deckt denjenigen.«
    »So viel ist offensichtlich, aber die Frage ist: wen? Die Mutter?«
    »Wir wissen, dass sie es nicht getan hat.«
    »Ich bin überrascht.« Erneut schien der Inspektor mehr zu sich selbst als zu Evan zu sprechen. »Ist es möglich, dass das Ganze ein wohlüberlegtes Komplott zwischen ihnen ist? Was, wenn die beiden seinen Tod gemeinsam geplant und sich dann darüber verständigt hätten, was sie gestehen, um der Lüge überführt zu werden? Alles, was sie tun mussten, war Geschichten zu erzählen, die nicht mit den Fakten übereinstimmen. Und solange wir die Mordwaffe nicht auftreiben, können wir ihnen nichts beweisen.«
    »Wir

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