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Tod im Ebbelwei-Express (German Edition)

Tod im Ebbelwei-Express (German Edition)

Titel: Tod im Ebbelwei-Express (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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Spaghetti kochen. Kohlenhydrate geben Kraft.“
    „Oh ja. Sag mal, hat René angerufen?“
    „Nein, aber Bertha. Wir wollen uns nachher im Weinfaß treffen. Du wirst wohl zu Hause bleiben müssen.“
    Herr Schweitzer dachte überhaupt nicht daran, das kuschelige und Geborgenheit bietende Bett die nächsten Jahre zu verlassen, denn die Welt da draußen sagte ihm im Moment gar nicht zu.
    „Weißt du, was René in Fechenheim noch gemacht hat?“
    „Woher sollte ich?“
    „Ich weiß nicht. René ist alles zuzutrauen.“
    „Glaub ich auch. Du solltest dich jedenfalls die nächsten Tage schonen.“
    Exakt das war Herrn Schweitzers Begehr. „Sag mal, hast du noch ein gutes Buch für mich?“
    „Wie wär’s mit dem Mainhattan-Blues von Andreas Schäfer? Hab’s heute ausgelesen, während du schliefst. Echt spannend. Genau das Richtige für einen Rekonvaleszenten und ein paar Abende im Bett.“
    „Ja.“ Herr Schweitzer in seinem geschwächten Zustand verspürte nicht die geringste Neigung, sich mit den Geschehnissen um die Mafia und seine Gefangenschaft auseinanderzusetzen. Er war todmüde. Kurz darauf schlief er bereits wieder.
    Schon kurz nach dem Aufstehen um die Mittagszeit an diesem Sonntag hatte Maria von der Heide mit ihrer Freundin Karin Schwarzbach telefoniert und sie über die ihr bekannten Details von Herrn Schweitzers glimpflich ausgegangem Intermezzo als Mafiageisel informiert. Nun, da ihr Liebster abermals von Schlaf übermannt worden war, rief sie erneut an, um ein wenig zu plaudern, bevor man gemeinsam ins Weinfaß aufbrechen wollte. Da Karin nur wenige Meter entfernt wohnte, schlug sie vor, ihre Busenfreundin abzuholen. Herrn Schweitzer hinterließ sie einen Zettel mit dem Hinweis, die Spaghetti stünden fertiggekocht im Kühlschrank, Simon brauche sie sich bloß noch warmzumachen. Kuß Maria.
    Zur selben Zeit saß Weizenwetter mit Uschi auf seinem Balkon. Genauer gesagt, er hatte sich in seinen Strandkorb gefläzt, den zu besorgen ihn ein kleines Vermögen gekostet hatte. Es handelte sich dabei um ein Original aus Sylt, das so gut wie neu war und das er erst letzten Sommer anläßlich eines Kurzurlaubs mit einer Affäre, die amourös wenig gebracht hatte, einem auf Strand-korbvermietung spezialisierten Kleinunternehmer abgeschwatzt hatte. Zum Gedenken an das einzige Meisterschaftsjahr, welches die Frankfurter Eintracht je zustande gebracht hatte, prangte auf beiden Seiten, sozusagen als behördlich zugeordnete Strandkorbnummer, die Jahreszahl 1959 in hellblauer Schrift. Weizenwetter grämte sich ein wenig, hatte er doch eine Fußballwette um zwei Weizen samt ebensovieler Schnäpse mit einem Kumpel, den er fast täglich bei seinem Wasserhäuschen antraf, sang- und klanglos verloren. Er hätte gerne den Mut aufgebracht, den Ladenhüter Uschi in die Wüste zu schicken, war aber wie immer zu feige dazu. Ersatzweise füllte er sein Weizenglas aufs neue. Er schnüffelte am Gebräu, fand, daß es keinen angenehmeren Duft auf Erden gab, und spielte mit dem Gedanken, daß vielleicht auch ein begleitender Magenbitter zu dieser frühen Abendstunde moralisch zu vertreten sei. In einem Anflug heroischer Selbstkasteiung verwarf er dies. Er hatte eh vor, in Kürze das Weinfaß aufzusuchen, da käme er noch früh genug zum Schnapstrinken. Bedauerlicherweise und erfahrungsgemäß würde ihn Uschi, die gerade in einen interessanten Artikel über eine sensationelle Diät in einer Frauenzeitschrift vertieft war, begleiten wollen und ihm fiel partout nichts ein, wie er jenes verhindern konnte, zumal auch Mars in dieser Nacht in einer total ungünstigen Konstellation zu Jupiter stand. Dessen ungeachtet nahm er all seinen Mut zusammen: „Du, Uschi …“
    „Ja, mein Bärchen.“
    Oh Scheiße. „Schon gut.“
    Weinfaß. Zweiundzwanzig Uhr siebzehn. René und Earthquake-Werner betraten das Lokal. Anwesend waren bereits Karin, Maria, Uschi, Weizenwetter und Bertha. Andere Gäste gab es keine.
    Am Tresen aufgereiht waren etliche gefüllte Gläser Rotwein und Weizenwetters Birnenschnaps. Die Stimmung war gelöster als letzte Nacht, schließlich weilte Herr Schweitzer wieder unter ihnen, wenn auch nur im übertragenen Sinne, und die Zeit selbstauferlegter Prohibition war vorbei. Wenige Minuten zuvor hatte Uschi die Herrschaften gelangweilt, indem sie ihre frisch erworbenen Kenntnisse über eine sensationelle Diät aus den Vereinigten Staaten glaubte kundtun zu müssen. Auch war sie der felsenfesten Überzeugung, mit einem

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