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Tod im Ebbelwei-Express (German Edition)

Tod im Ebbelwei-Express (German Edition)

Titel: Tod im Ebbelwei-Express (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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wollt ihr euch doch nicht anlegen, hab ich recht?“
    Schlaues Kerlchen, dieser René, dachte Herr Schweitzer. Earthquake-Werner kaute Kaugummi ohne Kaugummi, Renés Beine waren maskulin gespreizt, als erwarte er ein Erdbeben der Stärke Neun, Funkal und Sanchez spielten betont lässig mit ihren Polizeiausweisen. Herr Schweitzer beschränkte sich vorerst darauf, Herr Schweitzer zu sein. Er mußte sich erst mit den Riten der Unterwelt vertraut machen, aber dafür hatte er, wie eingangs erwähnt, noch keine Zeit gefunden. Versuchsweise verschränkte er die Arme vor der Brust und verzog die Augen zu Schlitzen wie er es von Gangsterfilmen her kannte. Gut, daß kein Spiegel in der Nähe ist, dachte er, sonst müßte ich trotz der brandgefährlichen Lage losprusten.
    Die vier stark pomadisierten Ganoven – sie waren der Meinung, mit Pomade erreiche man bei Frauen was – warfen einander Blicke zu, wobei leicht auszumachen war, wer das Sagen hatte. Es war der mit dem lila Tüchlein in der oberen Jacketttasche. Das wirkte ein bißchen schwul.
    René hatte dies auch sofort erkannt – nicht das mit dem schwul, sondern das mit der Chefposition – und näherte sich ihm mit einem Schritt, so daß kaum noch Abstand zwischen ihren Nasenspitzen bestand. „Hör zu, du Pisser. Ihr habt genau dreißig Sekunden, dann seid Ihr hier draußen, anderfalls machen meine Gorillas hier Hackfleisch aus euch.“
    Äußerlich wich Herr Schweitzer keinen Millimeter von seiner bedrohlichen Haltung ab, innerlich stand sein Nervensystem kurz vorm Kollaps.
    Wie durch ein Wunder straffte das Quartett seine Jacketts, eine Geste, die baldige Wiederkehr mit Verstärkung signalisierte, und verließ das Lokal mit einer Würde, die nur Profis an den Tag legen konnten, und die Herrn Schweitzer gleichzeitig nachhaltig imponierte und Furcht einflößte.
    Auch wenn die Akte der ihn in den Himmel geleitenden Engel fürs erste geschlossen war, sie konnte jederzeit wieder aufgeschlagen werden. Aber bis dahin wäre er ja dank Sportstudio und bewußter Ernährung ein muskelbepackter, furchtloser Heroe ersten Ranges, vor dem man automatisch seinen Hut zog und Entschuldigungen nuschelnd heim zu Mami floh. Doch anstatt den Kantersieg gebührend zu feiern, hatte René Barbara erblickt, die gerade zur Tür hereinkam, und stob auf und davon.
    „Vergiß den Deckel nicht“, bekam Herr Schweitzer von Frederik Funkal zu hören. „Lust, mit uns noch einen zu bechern, wo das mit dem Bezahlen soweit geklärt ist?“
    Herr Schweitzer, wie in Trance: „Logo.“
    Earthquake-Werner ging wieder hinter den Tresen, als wäre soeben die alltäglichste Sache der Welt abgelaufen. Tatjana tauchte aus der Küche auf und René becircte die schwarzhaarige Barbara, die mit ihrem aufreizenden Minirock aus Jeansstoff eine geballte Ladung Erotik in alle Himmelsrichtungen versprühte.
    „Ganz schön abgebrüht, die Jungs“, murmelte Herr Schweitzer vor sich hin.
    „Wer waren eigentlich diese Typen?“ wollte Odilo Sanchez wissen.
    „Ach die … Nur so ein paar durchgeknallte Killer von der Cosa Nostra, die bei René Schutzgeld eintreiben wollten.“
    „Ach so“, kam es gleichgültig von Frederik Funkal.
    Und Sanchez ergänzte: „Find ich gut, daß ihr das unter euch klärt, uns Bullen sind da sowieso die Hände gebunden.“
    „Wieso?“ fragte Herr Schweitzer und wunderte sich gar arg, warum alle Welt außer ihm einen nahezu spielerischen Umgang auf dem Mafiasektor pflegte.
    „Weil wir ans Ge-setz ge-bun-den sind, du Dorf-trot-tel“, erklärte der Polizist Funkal dem naiven Kind Schweitzer eloquent die große weite Welt.
    „Du kannst dich doch bestimmt noch ans Seppche in Oberrad erinnern?“ fragte Sanchez.
    „Zum Seppche, du meinst die Kneipe?“
    „Exakt.“
    „Die, die letztes Jahr ausgebrannt ist?“
    „Ausgebrannt ist gut, abgefackelt besser“, brachte Funkal Licht ins Dunkel.
    Herrn Schweitzer schwirrte langsam der Kopf. „Ihr meint …“
    Sanchez: „Nein, wir wissen.“
    Funkal: „Daß Seppche zu zahlen sich geweigert hat und die Bullen rief. Uns also.“
    Herr Schweitzer: „Oh.“
    Sanchez: „Na klar, oh. Unsereiner braucht Beweise, stichhaltige Beweise, und selbst dann, machen wir einen von denen heute dingfest, stehen morgen schon zwei andere auf der Matte.“
    Funkal: „So sieht’s nämlich aus. Von deren Anwälten mal ganz zu schweigen, Briefköpfe, sag ich dir, so lang wie die Bibel.“
    Sanchez: „Also, was lernen wir daraus? Mafiaangelegenheiten immer

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