Tod im Frühling
des Wacht m eisters. » Sie werden e i nen Durchsuchungsbefehl brauchen « , b e m erkte er zum Abschied, » u m die s e Wohnung zu durchsuchen. Ich schicke ihn gleich rüber. Lassen Sie m ich wissen, was Sie finden. «
»Ein neuer Mann ? « fragte der Wacht m e ister, indem e r ausdruckslos mit sein e n hervorstehenden Augen dem Taxi nachstarrte .
» Ja . «
» K o m isch. Er sieht so aus… «
» … als ob er nur aus Versehen bei uns ist und sich ebenso gut woanders bei einer anderen Arbeit amüsieren könnte . «
» So ungefähr. Ich wüßte nicht, wie ich es ausdrücken sollte . «
» Gehen wir in m ein Büro. «
Sie gingen den alten Kreuzgang entlang und die Steintreppe hinauf .
»Ein interes s anter Mann, der Staatsanwalt « , sagte der Capitano, als sie es sich in tiefen Ledersesseln bequem m achten, »und intelligent. Aber er ist exzentrisch. Ich bin froh, daß ich jetzt ei n e Weile m it I h nen zusa m menarbeiten werde . «
Der Wacht m eister hob fragend die Augenbrauen .
» S ie haben wohl mein Rundschreiben inzwischen bekommen: das vermißte Mädchen heißt Deborah Jean Maxwell, und sie wohnt an der Piazza Pitti Nummer drei . «
» Aha . «
»Ich m uß alles über sie wissen. «
»Ich kenn den Na m en nicht . «
»Wir besorgen Ihnen ein Foto. «
»Ich werde sehen, was sich m achen lä ß t. Wann ist es passier t ? «
» A m Morgen des ersten März, kurz nach acht . «
Der Wachtmeister runzelte die Stirn. Nach einer Pause sagte er: » Das war der Tag, an dem es geschneit hat . «
» Ja. Das müßte hilfreich sein, weil viele Leute sich gerade wegen des Schnees an d i esen Tag er i nnern werden . «
» Da bin ich m ir nicht so sicher… «
» Am besten fahren wir erst m al zusam m en zu der Wohnung, sobald der Durchsuchungsbefehl da ist. Ich will m i r ein paar gute Männer aussuchen und die Wohnung genau unter die Lupe neh m en. Wir m üßten auch ein Foto für Sie finden – Sagen Sie, ist alles in Ordnung? Sie wirken heute irgendwie anders als sonst. «
»Ich komm g erade vom Berufungsgericht. Cipolla. «
»Er kam nicht raus ? «
» Fünfzehn Jahre. Die Anklage wegen Mordes haben s i e fallenlassen, aber er hat ze h n Jahre für vorsätzliche Körperverle t zung m i t T o desfolge gekriegt, plus natürlich noch m al halb soviel, weil eine Schußwaffe benutzt wurde. «
» Das war die einzige Alternative zu einem Freispruch. Das wußten Sie doch. «
»Er wird ' s nicht durchhalten, weil draußen nie m and auf ihn wartet. Und wie es da dr i nnen aussieht, wissen Sie ja. Er wird s i ch irgendeine Krankheit holen, das sehe ich jetzt schon kom m en . «
» S ie haben Ihr Bestes getan. Und man darf ja auch nicht vergessen, daß er den Mann nun mal erschossen hat . «
»Wenn ich geahnt hätte, was da in diesem Haus direkt vor m einer Nase im Gange war… «
» Sie können nicht überall gleichzeitig s ein, und Ihre Truppe war extrem unterbesetzt. «
»Bacci … «
Endlich lächelte der Wacht m eister. »Wie m acht e r sich ? «
» Gut . «
»Er hat Glück gehabt, daß er hier in Florenz einen Pos t en gekriegt hat. «
»Er ist der einzige Sohn einer Witwe, und dann ist da noch eine jüngere Schwester, die er ernähren m uß. «
» Natürlich. Das hatte ich vergessen. «
» Also, da sind zwei Bereiche, die Sie so unauffällig wie m öglich untersuchen so l len. Ei n m al: sehen Sie zu, was Sie über den allgemeinen Tagesablauf dieses Mädchens rauskriegen können. Ich will wissen, m i t was für Leuten sie außerhalb der Uni U m gang hatte. Wenn nötig, kann ich Ihnen einen Zivilbea m ten schicken, einen, der jung ist und so tun kann, als würde er nach ihr suchen. «
» Und zweitens ? «
»Ich will genau wissen, was an diesem Morgen passiert ist. Ich will wissen, wie dieser Mann in den Hof kom m en konnte – irgend je m and m uß ihm die Haustür und das Tor aufge m acht haben, und m öglicherweise hat ihn je m and gesehen, der gerade rausging. Morgens um die Zeit kann er auf der Straße ja wohl kaum eine Ski m ütze getragen haben, ob ' s nun geschneit hat oder nicht . «
»Ich werde m ich erkundige n « , sagte der Wacht m eister .
Während sie auf den Durchsuchungsbefehl warteten, rief der Capitano das a m erikanische Konsulat an, um sie über Deborah Maxwells Staatsbürgerschaft in Kenntnis zu se t zen. Dies m al sprach er m i t je m and an d ere m , der jünger und entgegenkom m ender war .
»Es kann einige Zeit dauern, bis w i r Mr. Maxwell gefunden haben, aber wir
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