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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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waru m si e den n nich t dor t wohnt , ic h hab e si e auc h danach gefragt , abe r si e schie n kein e Lus t z u haben , gan z allei n auf dem Land zu leben. Ist ja auch verständlich.«
    »Hat sie gesagt, wer dort wohnte?«
    »Ic h glaube , si e ha t gesagt , da ß da s Hau s vermiete t wird, abe r ic h hab e kein e Ahnung , a n wen . E s is t wirklic h schon lange her.«
    »Fällt Ihnen sonst noch was ein, irgend etwas?«
    Antonio zögerte.
    »Auc h wen n e s Ihne n nebensächlic h erscheint , uns könnte es weiterhelfen«, ermunterte ihn der Wachtmeister.
    »Da s is t e s nich t ... e s is t nu r Klatsch . I n meine m Beruf höre ich mir alles an, aber ich erzähle es nicht weiter. Klatsch kann ich nicht leiden.«
    »In diesem Fall könnte Klatsch uns helfen, herauszufin den , we r si e umgebrach t ha t un d warum.«
    »Sie meinen, es stimmt wirklich, was die Frau des Ho teldirektor s mi r erzähl t hat ? Da ß Si e a n eine n Mor d glau ben?«
    »Ja.«
    »Tja, wenn das so ist .. . E s gib t d a ein e Frau , di e hat eine n regelmäßige n Termi n be i uns , etw a zu r gleiche n Zeit wi e Signor a Voge l früher . Si e erzählt e mir , si e hab e si e in eine m Restauran t zusamme n mi t eine m junge n Man n ge sehen , eine m seh r junge n Mann , eine m Kin d praktisch . Sie schiene n ziemlic h vertrau t miteinande r z u sein . Si e flüster ten, hat sie gesagt. Mir wäre es lieb, Sie würden meinen Namen nicht nennen – ich meine, gegenüber der Presse und so. Ich kann Ihnen den Namen der Frau geben, und Sie können selbst mit ihr sprechen, wenn Sie glauben, daß es wichtig ist.«
    »Vielen Dank.«
    Ein junger Mann, ein Kind praktisch. Der Wachtmeister dacht e wiede r a n di e Villa , un d si e gefie l ih m imme r weni ger.
    »Wie lange ist das her?«
    »Das kann ich Ihnen ganz genau sagen: es war der 27. August. Ich gehe seit dem Tod meines Mannes nur selten in Restaurants, aber mein Sohn wollte mich an diesem Tag unbedingt ausführen, weil es mein Geburtstag wa r – deshalb erinnere ich mich auch genau an das Da tum.«
    »Ein Monat, bevor sie starb.«
    »Richtig. Entschuldigen Sie, daß wir hier in der Küche sitzen, aber ich muß das Abendessen vorbereiten.«
    Im Eßzimmer nebenan, wo ein Tisch für zwei Personen gedeckt war, liefen die Acht-Uhr-Nachrichten im Fernsehen. Alles in der Wohnung wirkte ebenso ordentlich und ruhi g wi e di e Frau , di e jetz t ein e klar e Brüh e aufsetzte . Die Fra u macht e au f de n Wachtmeiste r nich t de n Eindruck einer Klatschtante.
    »Haben Sie sich den jungen Mann genau angesehen?«
    »Nicht richtig. Signora Vogel hatte mich nicht gesehen, und ich wollte nicht hinstarren und die Aufmerksamkeit au f di e beide n lenken . E s wär e ih r bestimm t peinlich gewesen.«
    »Trotzdem haben Sie Antonio davon erzählt.«
    »Stimmt . Ic h hätt e e s woh l nich t erwähne n sollen . Ich hab’s nur deswegen getan, weil sie sich verspätet hatte und er daraufhin sagte, daß sie vielleicht ihren eigenen Rat befolgt habe und in ein Kloster eingetreten sei – das war ein Scherz, den sie in der Woche zuvor gemacht hatte. Ich fand es nicht schlimm, ihm davon zu erzählen. Immerhin hatte sie das Recht, zu tun, was ihr gefiel. Aber der junge Mann war praktisch noch ein Kind, und das fand ich dann doch ein bißchen schockierend. Verstehen Sie?«
    »Ja.«
    »Vielleich t fan d ic h e s deswege n s o geschmacklos , weil ic h selbs t eine n Soh n etw a i n de m Alte r habe . Si e wa r wohl etwas jünger als ich, aber trotzdem... Glauben Sie, es hat irgendetwas mit ihrem Tod zu tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Setzen Sie sich doch, bitte!«
    »Schon gut. Ich möchte Sie nicht länger als notwendig stören.«
    »Si e müsse n mic h fü r seh r unhöflic h halten , abe r be i uns kommt das Essen immer pünktlich auf den Tisch, wegen meines Sohnes. Er studiert im zweiten Jahr Architektur, und seit dem Tod meines Mannes muß er sich auch noch um das Geschäft kümmern. Es ist zwar nur eine kleine Heizungsfirma, aber er muß praktisch den ganzen Tag dort sein, und das heißt, er studiert bis spät in die Nacht. Deshalb soll das Essen auf dem Tisch stehen, wenn er zur Tür hereinkommt. Entschuldigen Sie vielmals. Ich muß noc h eine n Sala t machen . Ic h wei ß ga r nicht , wa s ic h Ihnen sonst noch erzählen kann...«
    »Alles, was Sie über das Aussehen des jungen Mannes wissen . E s mu ß Ihne n doc h etwa s a n ih m aufgefalle n sein, selbst wenn Sie nicht hingestarrt haben.«
    »Tja...

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