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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Ansicht , Si e sollte n ma l mi t ihne n sprechen . Ic h eign e mich fü r sowa s nicht . Eine r de r Jung s ha t si e vielleich t gekannt, er hat ja keine Miete gezahlt... Und dann dieser andere, der kurz nach seiner Ankunft schon wieder verschwand.
    Angeblich ist er nach Griechenland gefahren, aber trotz de m ...«
    »Sie glauben, dieser tote Junge könnte dort draußen gewohnt haben? Er könnte vielleicht der Sohn dieser Frau sein? Aber genausogut hätte sie eine Tochter haben können – und dieser Junge, der nach Griechenland abgereist sein soll, er trug einen englischen Namen.«
    »Das beweist doch noch gar nichts, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Und dann gibt es noch den anderen. Wir wissen nichts über ihn. Er stand weder auf Ihrer Liste der Mieter noch auf derjenigen des Maklers. Ich habe keinen richtigen Beweis, es ist bloß so, daß alles ungefähr in der Zeit anfing, als diese Jungs eintrafen.«
    Das war richtig. Der Besuch des grauhaarigen Mannes, der Junge im Restaurant...
    »Aber sie wurde erst einen Monat später ermordet, und da war dieser Junge schon lange tot«, wandte der Hauptmann ein.
    »Vielleicht irre ich mich ja« , sagte der Wachtmeister, doc h sei n Gesich t un d sein e Stimm e sagte n da s Gegenteil.
    »Ich werde rausfahren und mir die Villa ansehen.«
    »Mit einem Durchsuchungsbefehl«, fügte der Wachtmeister, an seine Knie gewandt, hinzu.
    »Mit einem Durchsuchungsbefehl. Aber wenn ich daran denke, was der Staatsanwalt sagen wird...« Da s Telefo n klingelte.
    »Ja?«
    »Wi r habe n ihn , Capitano! Aber wir wissen nicht, was wir jetzt machen sollen. Wir haben ihn nicht auf frischer Tat verhaften können, weil...«
    »Was ist schiefgegangen? Was hat er aus dem Zimmer mitgenomme n ?«
    »Das ist es ja, er hat nichts mitgenommen, also...«
    »Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt ihn nicht stören! Ih r sollte t warten , bi s e r wiede r herauskommt.«
    »Wi r habe n j a gewartet , Capitano, abe r e r is t mi t leeren Händen herausgekommen. Was sollten wir machen? Wir könne n ih n j a nich t verhaften , blo ß wei l e r i n de m Zimmer war . Schließlich...«
    »Nein. Das geht nicht. Bringt ihn her!«
    »Sollen wir...«
    »Bringt ihn her!«
    Der Hauptmann warf den Hörer auf die Gabel, sein Gesich t wa r weiß , di e Finge r trommelte n au f de r Tisch platte. Eine Zeitlang vergaß er die Anwesenheit des Wachtmeisters, der ganz ruhig und still dasaß. Als er sich wieder im Griff hatte, sagte er knapp: »Sie bringen Querci her.«
    »Hmmmh.«
    »Wenn er nicht redet, ist er wegen Aussageverweigerung dran. Wenn er doch nur gefunden hätte, wonach er suchte!«
    »Vielleicht...«
    »Ich werde ihn nicht nur wegen Aussageverweigerung einsperren, sondern dafür sorgen, daß formell Mordanklage gegen ihn erhoben wird.«
    »Immerhin besteht die Möglichkeit, daß...«
    »Ich werde sofort den Staatsanwalt anrufen. Er wollte doc h Tate n sehen , als o kan n e r ruhi g aufstehe n un d mal herkommen , dan n wir d e r wa s z u sehe n bekommen.«
    De r Wachtmeiste r beschloß , da ß e r fü r eine n Ta g genug riskier t hatte . E r stan d auf , murmelt e etwa s davon , da ß er zurückmüsse , un d de r Hauptman n lie ß ih n gehen , irgend wie erleichtert, daß er nicht zugegen wäre, wenn der Staatsanwal t erschien . E r wurd e sic h diese r kleinen Schwäch e abe r ers t vie l späte r bewußt , al s e r Zei t hatte , si e zu bedauern.

8
    »Der Vorfall in Mailand! Ich möchte vor allem Ihre Ve r sion hören!«
    »Ich nehme nicht an, daß Sie mir glauben werden, nie man d ha t mi r geglaubt , nich t einma l mein e Frau , obwoh l die Sache nicht weiter verfolgt wurde.«
    »Vermutlich hat der Direktor Ihnen geglaubt.«
    »E r ha t mi r geholfen . E r is t ei n entfernte r Cousi n me i ner Frau . Deshal b ha t si e dor t auc h ein e Arbeitsstelle bekommen . Da s bedeute t nicht , da ß e r mi r geglaub t hat . Er ha t mi r geholfen , wege n meine r Frau , de r Familie. Ansonsten...«
    »Ich möchte trotzdem Ihre Version hören«, sagte der Hauptman n sanft , abe r nachdrücklich . Sei n Ärge r wa r in de m Momen t verflogen , al s de r graugesichtig e Nachtpor tier ins Zimmer gebracht worden war.
    Als ihm die formellen Fragen Beabsichtige n Sie , z u ant worten? Beabsichtigen Sie, die Wahrheit zu sagen? gestellt wurden, hatte er nur die erste bejaht. Bei der zweiten ware n klein e Schweißperle n au f sein e Oberlipp e getreten.
    »Es ist acht Jahre her... Das wissen Sie doch bestimmt

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