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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Zitronenhälften, den Gürtel, einen Löffel und ein Feuerzeug. Dann fing er an, das Zimmer zu durchsuchen, diesmal systematisch.
    »Was Christian auch getan haben mag, es hat mit mir nicht s z u tun.«
    »Dann laß den Wachtmeister weitermachen und kümmere dich um deinen eigenen Kram!« sagte der Haupt mann . »I n de r Zwischenzei t kanns t d u mi r j a erzählen , was Christian so getrieben hat. Und vergiß nicht, daß wir über ihn und Signora Vogel Bescheid wissen!«
    »Ich hatte nichts damit zu tun.«
    »Dann brauchst du di r auch keine Sorgen zu machen. Du hilfst uns bloß bei unseren Ermittlungen.«
    Der Wachtmeister hob gerade die Matratze vom Bett herunter. Sein Gesicht war ausdruckslos wie immer, doch seine Bewegungen wirkten so überzeugt, daß der Hauptmann beschloß, ein Risiko einzugehen.
    »Wir haben Christians Leiche gefunden«, sagte er.
    Der Junge schluckte schwer. Er erwiderte nichts, und sein e Auge n ware n au f di e massig e Gestal t de s Wachtmei ster s gerichtet , de r a n de r Unterkant e de s Bettgestell s zwei klein e Tütche n entdeck t hatte , di e dor t mi t Tesafil m befe stigt waren. Der Hauptmann drängte Sweeton in Richtung Bett, alle drei standen schweigend da, der Wachtmeister keuchend. In der Luft flog aufgewirbelter Staub herum.
    »Wir werden diese beiden Tüten nicht eher anfassen«, sagte der Hauptmann, »bis unsere Laborspezialisten hergekommen sind und sie untersucht haben.«
    »Was Christian hier in diesem Zimmer gemacht hat, hat nicht s mi t mi r z u tun.«
    »Natürlich nicht. Mich interessiert, was du hier drinnen gemach t hast . Diese s Päckche n dor t mi t de r dicke n Staub schicht enthält bestimmt Heroin und befindet sich an diese r Stelle , sei t Christia n hie r weggegange n ist . Da s ander e Päckche n abe r is t schätzungsweis e ers t sei t eine r halbe n Stund e dort . Diese r Reporte r ha t di r eine n gan z schöne n Schrecke n eingejagt , was?«
    »Es hat nichts mit mir zu tun.«
    »Nein? Aber was, wenn in den Päckchen Kokain ist? Christia n ha t kei n Kokai n genommen.«
    »Das können Sie nicht beweisen!«
    »Vergiß nicht, wir haben seine Leiche gefunden.«
    »Sie können’s trotzdem nicht beweisen. In der Zeitung stand , da ß de r Kopf...«
    »In der Zeitung stand? Die Zeitungen wissen nichts von eine m Christian.«
    »Sie haben sich in meinem Zimmer doch gerade den Artikel angesehen.«
    »Der Junge, den wir oben am Fort gefunden haben? In de r Zeitun g stan d abe r nicht , we r e s war . Nieman d weiß das . Wohe r weiß t d u denn , da ß e s Christia n war?«
    »Weil Sie doch vorhin gesagt haben, daß Sie seine Leiche gefunde n hätten.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß das diese Leiche war. Ich frag e mich , o b wi r dein e Fingerabdrück e au f diese m Päck che n finde n werden.«
    »Werden Sie nicht. Und das ist nicht mein Zimmer. Alles , wa s Si e hie r finden , ...«
    »Stimmt. Natürlich kann uns nichts davon abhalten, dies e beide n Päckche n i n deine m Zimme r z u finden.«
    »Falls Sie irgendetwas in der Richtung unternehmen, werde ich meinem Vater Bescheid sagen, ich warne Sie! Mei n Vate r is t Richter . Si e werde n sic h sowa s nich t leisten können.«
    »Dei n Vate r is t abe r nich t i n Italie n Richter , zu m Glück fü r ihn . Andernfall s wär e e r bestimm t nich t begeistert, seinen Sohn in einer solchen Klemme zu sehen.«
    »Ich bin in überhaupt keiner Klemme. Christian...«
    »Christian ist tot«, sagte der Hauptmann ruhig. »Und di e Besitzeri n diese r Vill a is t tot , un d de r einzige , de r eine Beziehung zu ihnen beiden hatte, bist du. Du steckst sehr wohl in der Klemme, aber möglicherweise hast du noch nicht gemerkt, daß hier nicht von Rauschgift die Rede ist, sondern von Mord. Also wäre es ohnehin ganz sinnvoll, deinen Vater anzurufen.«
    Sollte Galli ihm von der Verhaftung des Nachtportiers erzählt haben, würde er ihn einlochen! Aber das blasse Gesicht des Jungen hatte sich vor Panik gerötet und seine Blicke schössen durch das Zimmer, als wollte er wegren nen . De r Wachtmeiste r ka m eine n Schrit t näher , s o da ß er ihn fast schon berührte. Galli hatte ihm nichts von dem Nachtportier gesagt.
    »Ich denke, es ist besser, du kommst mit«, fuhr der Hauptmann fort, »und wir unterhalten uns in meinem Büro weiter.«
    »Ohne Beweise können Sie mich nicht festnehmen.«
    »Ich nehme dich auch nicht fest. Deiner Aussage zu folg e wa r nu r Christia n i n dies e Sache n verwickelt . Chri stian ist aber

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