Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)
auseinandernimmt. Das warst Du immer. Und das wirst Du auch immer sein. Du hältst das Maul und wir zahlen gut.“ Piller sieht sich um. „Deine Werkstatt ist nicht besonders groß. Wo willst Du die Teile denn lagern?“
Christian zuckt mit den Schultern. „Zuletzt wollte der Lochner mir eine neue Adresse nennen. Dann war er plötzlich verschwunden.“
„Egal“, sagt Piller. „Wir finden etwas Passendes. Auf jeden Fall bringen wir morgen Abend den ersten Wagen. Du bist dann hier, damit die Karre schnell in Deiner Werkstatt verschwinden kann, klar?“
Christian nicht. „Geht klar“, sagt er gepresst.
Piller stößt Thiel in die S eite. „Los, Thiel, wir hauen ab.“ Er geht in Richtung Ausgang. Dann dreht er sich noch einmal zu Christian um. „Mach keinen Fehler Junge“, sagt er drohend. Dann etwas wohlwollender: „Dann kommen wir gut miteinander aus.“ Thiel geht hinterher und winkt unbeholfen.
Christian beobachtet, wie sie vom Hof fahren. Dann setzt er sich und beo bachtet verwirrt, wie seine Beine anfangen zu zittern. Selbst wenn er wollte. Er könnte jetzt nicht aufrecht stehen. Keine Sekunde könnte er sich auf seinen schlackernden Knien halten.
Kapitel
Am nächsten Tag hat Sarah den Vogler angerufen. Sie wollte ein paar Besorgungen machen. Gern wäre sie mit dem eigenen Wagen gefahren. Aber sie hat sich für das Taxi vom Vogler entschieden. In letzter Zeit war sie sehr unkonzentriert. Seit die Lagerhalle abgebrannt war, ist im Hause Osterkorn kein Stein mehr auf dem Anderen. Die Sorgen nehmen überhand. Osterkorn weiß nicht mehr, wie er die fälligen Rechnungen bezahlen soll. Die Versicherung will den Brandschaden nicht erstatten.
Gestern ist Sarah eine der kostbaren Vasen zerbrochen, die Mutter immer so sehr geliebt hatte. Viele Jahre stand diese Vase ungeschoren auf einer Anrichte in der Rezeption der Pension. Nicht einmal den Gästen mit den großen sperrigen Rucksäcken war es gelungen, die Vase herunterzureißen. Doch Sarah stieß gestern dagegen. Sie ist in den vergangenen Tagen überhaupt sehr ungeschickt geworden. Sie stieß sich auch häufig am Türrahmen, wenn sie von der Rezeption in den Speisesaal ging. Früher war sie immer mit einem galanten Schwung um diesen Türrahmen herumgelaufen. Seit einigen Tagen scheint dieser jedoch eine echte Herausforderung für sie zu sein. Nein, in dieser Verfassung wollte sie nicht mit dem Wagen fahren. Das war ihr zu gefährlich.
Sarah und Vogler kennen sich seit vielen Jahren. Man begegnet sich eben immer wieder einmal. Das Berchtesgadener Land ist nicht sehr groß. Und Vogler fährt oft die Gäste der Pension Osterkorn. Er ist einer von den ruhigeren Taxifahrern. Er kommentierte die Geschehnisse der Straße, ohne Sarah damit allzu sehr auf die Nerven zu gehen. Gerade eben hatte er wieder Grund zu einem Kommentar gefunden. Ein alter schwarzer BMW war hinter ihm dicht aufgefahren. Nun versucht er, trotz Gegenverkehr immer wieder zu überholen. Vogler schüttelt den Kopf und brummt.
„Schon wieder ein Berliner. Die brauchen nicht zu blinken. Die brauchen keinen Abstand zu halten. Fahren wie die wilde Sau.“
Sarah dreht sich unvermittelt um. Sie kann nicht erkennen, wer in dem W agen sitzt. Es ist ihr auch schnell gleichgültig. Als der BMW endlich vorbeirast, brummt Vogler wieder:
„Na endlich. Nun verschwinde. Du machst ja hier alle meschugge.“ Dann sagt er laut zu Sarah: „Am besten, man legt sich mit den Auswärtigen gar nicht an. Geht nämlich manchmal nicht gut aus. Haben wir ja gestern gesehen. H aben sie den armen Kerl im Wald einfach niedergeschossen.“
„Ach Gott“, sagt Sarah unvermittelt. „Ich habe wieder mal keine Nachric hten gehört. Wen haben sie erschossen?“
„Nein , nicht erschossen, Sarah. Niedergeschossen, also angeschossen meine ich.“ Er dreht sich leicht zu Sarah um. „Und Du hast wirklich noch nichts davon gehört?“
Sarah schüttelt den Kopf.
„Na dann pass mal auf“, beginnt Vogler. „Also da haben zwei Ganoven im Wald herumgeballert. Mit einer Pistole auf Blechbüchsen geschossen und so. Ein junger Forstbeamter hat sie dabei erwischt und wollte sie aufschreiben. Hat er doch recht. Die können schließlich auf den Schießstand gehen. Es gehen doch Familien im Wald spazieren. Na ja, jedenfalls haben die Ganoven sich nicht aufschreiben lassen. Die haben dem Jungen einfach ins Bein geschossen und sind dann mit ihrem Auto verschwunden.“
Sarah ist auf dem Rücksit z ganz bleich
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