Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)
können.
„Franz, hier ist Oliver“, presst er hervor. „Ich wurde angeschossen. So ein Kerl hat mir ins Bein geschossen. Ich komme nicht weg hier.“
„Wo liegst Du , Junge?“
„Etwa fünfhundert Meter abseits der Straße. Mitten im Wald. Schwer zu finden, denke ich.“ Dann überlegt er. „Ich habe Bäume markiert. Von dort aus habe ich Schüsse gehört. Dann bin ich etwa fünfhundert Meter in Richtung der Schüsse gelaufen.“
„Ok, Junge, die Bäume werden wir finden. Dann nehmen wir einen Suc hhund. Halte durch.“
Ein en Suchhund. Das könnte klappen, denkt Oliver. Dann wird er ohnmächtig.
Kapitel
Christian sitzt in seiner Autowerkstatt im Büro und gerät ins Schwitzen. Das passiert häufig in letzter Zeit.
Muss Sarah auch gerade jetzt hier auftauchen, denkt er . Ich muss sie so schnell wie möglich wieder loswerden. Sonst passiert hier ein Unglück. Das Mädel hat eine Gabe, immer im unrechten Moment aufzutauchen. Mir muss etwas einfallen. Denke nach Christian, denke nach.
„Christian, warum antwortest Du nicht? “, sagt Sarah etwas ungehalten. „Seit die Lagerhalle abgebrannt ist, versuche ich, Dich zu erreichen. Du gehst nicht ans Telefon. Du rufst nicht zurück. Jetzt komme ich hierher. Ich denke, vielleicht liegt er im Fieber. Vielleicht ist etwas passiert? Aber Du sagst, alles ist ganz normal. Sag mir Christian, was soll ich davon halten?“
Christian windet sich. Dann fasst er einen Entschluss. Er schaut Sarah ger ade ins Gesicht. „Sarah“, presst er hervor. „Ich wollte es Dir schon lange sagen. Früher habe ich mal gedacht, Du wärst die Richtige für mich. Aber weißt Du, ich treffe jeden Tag so viele Frauen. Du weißt, ich bin nicht so bodenständig, wie andere Männer. Ich denke, es ist besser für uns beide, wenn Du nie wieder hierher kommst.“
Sarah stockt der Atem. Sie hatte mit allem Möglichen gerechnet. Aber jetzt von Christian abserviert zu werden. Das war nicht in Ihrem Kalkül. Obwohl sie ihm ein wenig recht geben musste. Auch sie war in letzter Zeit immer öfter im Zweifel, ob Christian der Richtige wäre. Seine Spielleidenschaft hatte ihr nicht nur einmal schlaflose Nächte bereitet. Sie atmet tief.
„Christian, Du warst immer ein lieber Kerl. Deshalb will ich Dir auch nicht böse sein. Wenn Du meinst, dass es nichts wird mit uns beiden, dann sollten wir die Sache auf sich beruhen lassen. Da hast Du wohl recht.“
Sie schaut sich suchend um. Aber es gibt h ier keinen Halt mehr.
„Also Christian, dann lass es Dir gut gehen. Wenn Du mal meine Hilfe brauchst, dann weißt Du, wo Du mich findest.“ Sarah steht auf und gibt Chri stian die Hand.
Christian ist traurig. Ich muss sie gehen lassen, denkt er. Es ist besser so. Er drückt ihre Ha nd und sieht ihr in die Augen. Nein sie weint nicht, denkt er. Das ist gut. Warum sollte sie auch. So ein toller Hecht war ich nun wirklich nicht.
„Auf Wiedersehen Sarah“, stößt er eisig hervor.
Dann geht Sarah hinaus. Christian sieht sie in ihren Wagen steigen und davonfahren. Einen Moment steht er stumm da, dann dreht er sich um, geht ein paar Schritte und öffnet die Tür zum Nachbarraum.
„Ihr könnt rauskommen. Sie ist weg“, sagt er.
Drinnen poltert es laut. Christian nutzt diesen Raum als Lager. Er steht voller Gerümpel. Piller hatte auf einem wackligen Holzbock gesessen. Jetzt stößt er ihn wütend beiseite und erscheint in der Tür.
„Wird auch Zeit. Lange hätte ich es hier drin nicht mehr ausgehalten. Wer war denn die Tussi?“
„Ach, eine alte Bekannte, die mich mal besuchen wollte. Ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Hab sie abgewimmelt. Ich glaub, die werden wir so schnell nicht wiedersehen.“
Piller grunzt. Er gibt sich mit der Antwort zufrieden und Christian registriert das beglückt.
„Thiel“, ruft Piller laut. „Komm her und setz Dich.“
Der kleine Thiel erscheint im Türrahmen, stolpert ungeschickt und setzt sich neben Piller.
„Also, ich hoffe, wir werden jetzt nicht mehr gestört. Viele neugierige Leute wohnen hier am Königssee. Vorhin im Wald haben wir auch so einen getroffen. Na, der steckt nicht so schnell wieder seine Nase in fremde Angelegenheiten, was Thiel?“
Thiehl nickt gequält.
„Wie schon gesagt, der Lochner ist verschwunden. Kein Mensch weiß, wo er steckt. Und ehrlich gesagt ist mir das auch egal. Lochner war ein guter Autoknacker. Aber das bin ich auch. Wir ziehen unser Ding eben ohne ihn durch. Du bist der, der die Karren
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