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Tod im Moseltal

Tod im Moseltal

Titel: Tod im Moseltal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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Wohnzimmercouch. Das Liebesleben der beiden hat anscheinend ganz romantisch vor dem brennenden Kaminofen begonnen.«
    »Und Kondome?«
    »Fehlanzeige.«
    »Mhmh, Tim, machst du bitte weiter.«
    »Okay. Dann sind da noch zwei Schamhaare auf der Toten: schwarz und somit eindeutig nicht vom Opfer. Auch hier werden wir natürlich die DNA bestimmen lassen. Wahrscheinlich, dass die vom Täter stammen. Schließlich haben wir unter den Fingernägeln der rechten Hand der Toten Haut- und Blutpartikel sicherstellen können. Vielleicht stammen sie vom Täter. Habt ihr Indizien für einen Kampf gefunden?«
    Buhle zog aus dem Stapel der bisher vorliegenden Unterlagen den Bericht der Kollegen vom Erkennungsdienst. Aber Lutz Grehler ließ sich diese Steilvorlage nicht nehmen.
    »Haben wir, wenn ich das kurz ausführen darf. Der Verdächtige Thomas Steyn wies an seiner linken Schulter und im Rippenbereich mehrere kleine Hämatome auf, außerdem schwache Kratzspuren unterhalb der linken Brust. Wenn das alles vom Opfer stammt, muss sie sich gewehrt haben. Vielleicht war das auch der Grund, warum sie gefesselt oder betäubt wurde.«
    Kordonbowski nickte. »Könnte gut möglich sein. Zumindest würde die räumliche Zuordnung passen, wenn der Täter auf ihr gelegen hat und sie ihn mit der rechten Hand wegstoßen wollte.«
    Er überlegte kurz und fügte dann hinzu: »Okay, das war fürs Erste das Wichtigste von mir. Ich schreibe euch morgen den Zwischenbericht, sobald ich wieder in Mainz bin, und maile ihn euch sofort rüber. Wir müssen dann allerdings noch die DNA-Analyse abwarten. Aber selbst wenn die Proben morgen früh direkt zum LKA gebracht werden, dauert es bestimmt bis Donnerstag, vielleicht sogar Freitag, bis wir die Ergebnisse haben. Wir schicken denen ja schließlich eine ganze Menge Material. Ich bin wohl am nächsten Wochenende auch wieder in Trier. Vielleicht komme ich Freitag schon etwas früher, und wir können uns weiter austauschen.«
    Gerhardts räusperte sich. »Könnt ihr denn sagen, woher die Tote stammt? Sie machte auf mich einen osteuropäischen Eindruck.«
    »Entschuldigung, Paul, stimmt. Ja, einiges deutet auf Osteuropa hin. Allen voran der Zustand der Zähne oder besser der Zahnfüllungen. Vielleicht Rumänien, Moldawien oder Bulgarien. Aber auch da muss das Labor noch an die Arbeit.«
    Gerhardts fühlte sich bestätigt. »Also auf jeden Fall keine alte deutsche Schulfreundin von Steyn.«
    Buhle zog seine Augenbrauen etwas nach oben. »Das hat Steyn auch nie behauptet.« Er schaute in die Runde. »Also halten wir fest: Die Tote wurde eventuell betäubt, später am Tatort gefesselt und ermordet. Sie hatte kurz vor ihrem Tod und auch schon davor Geschlechtsverkehr, vielleicht auch unfreiwillig. Indizien sprechen für eine osteuropäische Herkunft und möglicherweise für eine Betätigung als Prostituierte. Es gibt Spuren, die auf einen Kampf zwischen dem Opfer und dem Täter hinweisen. Habe ich etwas vergessen?«
    Reuter blickte ihn direkt an. »Du vergisst nie etwas, Christian. Aber gib zu, dass das alles nicht unbedingt super zusammenpasst, oder? Du hast Steyn gestern erlebt. Entweder ist er ein begnadeter Schauspieler und ein richtiges Schwein und hält uns hier total zum Narren. Oder aber … ich weiß auch nicht. Der ist doch nicht der Typ, der sich eine Nutte ins Haus holt, mit ihr guten Wein trinkt, sie vergewaltigt, ersticht und anschließend so eine Show abzieht. Das glaub ich einfach nicht.« Reuter hatte sich in Rage geredet.
    Buhle hob beschwichtigend eine Hand. »Lass jetzt mal die Kriminaltechnik berichten. Dann sehen wir vielleicht klarer.« Er wandte sich Grehler zu. »Lutz, habt ihr die Tatwaffe?«
    Lutz Grehler genoss es wie immer, wenn sich die fragenden Augenpaare aller Kollegen auf ihn richteten. Ohne die Ergebnisse der Kriminaltechnik verloren sich die Ermittlungen zumeist in nebulösen Vermutungen und auf Sand gebauten Spekulationen. Er und sein Team schufen erst die Fakten, um den Tätern auf die Spur zu kommen. »Ich denke schon. Es dürfte ein Messer aus der Küche gewesen sein, obwohl wir auch da sicherheitshalber die DNA abwarten sollten. Vielleicht hat sich ja auch jemand aus der Familie Steyn mit dem großen Fleischmesser in den Finger geschnitten.«
    Keiner der Anwesenden verzog eine Miene.
    »Ahm, sorry. Also, der Luminoltest am Tatort hat an mehreren Messern Blutspuren gezeigt, aber nur bei einem handelt es sich auch um menschliches Blut. Jemand hat versucht, das Messer unter

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