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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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dich soweit, dass du da durchkommst.
    MissesSaint: mr, ich habe so schiss vor monta g 
    MrJudge: ich versprech dir , alles wird gut, komm her, ich drück dich mal
    MissesSaint: das tut gut, aber die klausur ist schon übermorgen
    MrJudge: also ich habe heute abend noch nichts vor ;)
    MissesSaint: hmm…schreib mir mal eine SMS, ich überlege mir das dann noch , ok?
    Das letzte, was Elena Wagner in diesem privaten Chat schrieb, war ihre Handynummer.
    » Und für den Chat muss man sich registrieren?«
    » Richtig, einfach eine E-Mail Adresse angeben, danach wird durch den Anbieter eine automatische Antwort-Mail generiert mit dem 'Login' und dem 'Passwort', man klickt auf den Bestätigungslink, das war's, damit ist man registriert. Um dir gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Die E-Mail Adresse ist ein hotmail-account in den USA, aber«, Arne legte eine bedeutungsvolle Pause ein, als warte er auf einen Trommelwirbel, »ich habe die IP-Adresse von diesem mysteriösen ‚MrJudge‘ herausbekommen!«
    » Was? Das sagst du erst jetzt? Zu wem gehört die?«
    » Der Anschluss wurde angemeldet auf einen Helge Beiersdorfer, Tannenstraße 28, hier in Oldenburg.«
    Lissi ging zur Tür. Als Paul ihr nicht folgte, fragte sie: «Na los, ich weiß, wo das ist, worauf warten wir noch?«
    » Ich rufe Oberstaatsanwalt Rentz an, 'Gefahr im Verzug' findet hier keine Anwendung. Und wenn wir schon mit der Kavallerie anrücken, soll er mir dafür einen Durchsuchungsbeschluss besorgen.«
     
    ***
     
    Im dreistöckigen Klinkerhaus mit Satteldach in der Tannenstraße gab es neun Mietparteien. Um in die Wohnung von Helge Beiersdorfer zu gelangen, mussten sie in das Dachgeschoss hinaufgehen. Eine Fußmatte mit der Aufschrift 'Moin, Moin' und einem rot-weißen Leuchtturm lag vor der Eingangstür, neben einem Paar Winterstiefel und zwei Paar Laufschuhen, die offensichtlich vor die Tür gestellt wurden, um den Schmutz und die Feuchtigkeit außerhalb der Wohnung zu lassen.
    Einer der uniformierten Polizeibeamten klingelte mehrfach. Als die Tür weder geöffnet wurde noch Geräusche aus der Wohnung zu vernehmen war en, sah Paul Schweigert ungeduldig auf seine digitale Armbanduhr: 18.04 Uhr.
    Der Beamte klopfte kraftvoll an die Tür. »Aufmachen, Polizei!«
    Hinter ihnen wurde eine Tür aufgeschlossen. Ein junger Mann mit randloser Brille und Geheimratsecken, gekleidet in ein weiße s Hemd und eine blaue Marken-Jeans, trat heraus.
    » Da können Sie lange klopfen. Helge ist nicht da, wollte noch was einkaufen, müsste aber gleich wiederkommen.«
    » Schweigert, Kripo Oldenburg«, sagte Paul streng und hielt ihm seine Marke vor die Nase, »und Sie sind Herr…?«
    » Evers, Matthias Evers. Wir sind befreundet. Ich studiere Jura und Helge Betriebswirtschaftslehre.«
    » Haben Sie einen Schlüssel für die Wohnung Ihres Freundes?«
    » Sie dürfen da aber nicht so einfach rein, das ist Hausfriedensbruch nach Paragraph 123 StGB.«
    » Was Sie nicht sagen, danke für die Belehrung. Dann dürfte Ihnen als Jura-Student ja wohl ein Durchsuchungsbeschluss geläufig sein, oder?« Paul präsentierte den frisch ausgestellten Beschluss. »Haben Sie nun einen Schlüssel?«
    » Äh, ja, natürlich, einen Moment…« Er verschwand in seiner Wohnung, um kurz darauf mit einem silbernen Schlüssel zurückzukehren und die Wohnungstür seines Freundes aufzuschließen. Arne Claaßen hielt sich mit aufgeklapptem und laufendem Laptop im Hintergrund. Sie betraten die Wohnung, Arne klackerte wild auf der Tastatur herum und setzte ziemlich schnell eine enttäuschte Miene auf. »So ein Scheiß!«
    « Was ist los, Arne?«
    » Der Typ benutzt einen uralten WLAN-Router, der nicht verschlüsselt ist. Jede Fritzbox hat heutzutage eine WPA2-Verschlüsselung. Mann! Jeder Anfänger könnte sich mit einem Laptop oder sogar Smartphone im Auto vor dieses Haus setzen und sich über seinen Zugang einloggen, so wie ich gerade, da musst du noch nicht mal IT-Experte sein, das können heutzutage die 10jährigen Kinder schon.«
    » Wir teilen uns den Anschluss«, erklärte Matthias Evers, «es ist sehr bequem, sich so übers WLAN einzuloggen.«
    » Ach nee, Herr Jurastudent, wenn über den Anschluss aber Straftaten begangen oder angebahnt werden, ist der Anschlussinhaber dafür verantwortlich. Den Begriff Haftung haben Sie im Studium schon gehabt, nehme ich an?«, fauchte der enttäuschte Kommissar den Studenten an.
    » Na ja, bisher ist ja noch nie was passiert.«
    » Oh, Mann«,

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