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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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Unterhaltung?«, schimpfte Lissi laut. »So ein Arsch, hält sich für den Größten und verpisst sich…einfach so!«
    Sie fuhr d en Laptop runter und schmiss ihn in die andere Ecke der Couch. Sie stand auf, ging zum Kühlschrank und verfluchte sich innerlich dafür, dass sie nicht mehr einkaufen gewesen war. Eine schrumpelige Gurke, zwei Joghurts, deren Haltbarkeitsdatum schon überschritten war, und ein Stück Gouda waren die traurigen Reste, die sie vorfand. Lissi suchte in ihrem Süßigkeitenschrank nach einer Vollmilchschokolade mit Nüssen und Rosinen und machte sich über sie her.
    Schluss mit dem Lotterleben. Morgen Abend werde ich vor meinem Frisörtermin noch einkaufen, vernünftige und gesunde Sachen.
     
    ***
     
    »Du willst mir also sagen, dass es technisch keine Möglichkeit gibt, zu ermitteln, wer hinter dem Nicknamen 'MrJudge' steht?«
    » So sieht's aus, da er sich immer über fremde WLAN-Anschlüsse eingeloggt hat. Ich habe das über drei Monate zurückverfolgt. Es waren Internetcafés, unterschiedliche Privatanschlüsse, sogar einen Zugang, der zu einem Altenheim gehört, konnte ich ermitteln.«
    Paul raufte sich seine lockigen Haare. Er konnte sich noch nicht einmal sicher sein, dass 'MrJudge', sollten sie ihn wirklich ausfindig machen können, der Täter war, er könnte auch als Zeuge sachdienliche Hinweise geben. Vielleicht benutzte er sogar zehn unterschiedliche Nicknamen. Bekanntschaften waren im Internet noch flüchtiger und unverbindlicher als im echten Leben.
    » Aber wir kennen doch mindestens einen Chatroom, in dem er sich rumtreibt oder zumindest rumgetrieben hat?«
    » Klar.«
    » Arne, kannst du dich dort nicht anmelden und so tun, als wärst du eine Studentin? Man muss doch noch nicht mal ein Bild hochladen oder eine Identitätsprüfung durchführen lassen, wenn ich das richtig verstanden habe, oder?«
    » Das ist überhaupt kein Problem. Aber ist das denn rechtlich in Ordnung?«
    » Natürlich, wir wollen ihn ja nicht zu einer Straftat verleiten, sondern ihn erst einmal finden und kennenlernen. Er könnte ein wichtiger Zeuge, vielleicht aber auch der Täter sein. Auf jeden Fall war die Person, die hinter ‚MrJudge‘ steckt, diejenige, die zuletzt online Kontakt zu Elena Wagner hatte.«
    Lissi goss sich frischen Kaffee nach, schüttete sich fettarme Milch hinzu, verrührte diese mit einem Löffel und leckte ihn ab.
    » Lass mich das machen, Chef.«
    » Du? Wieso, das kann Arne doch auch machen.«
    » Obwohl es nur getippte Wörter sind, merkt man ziemlich schnell, ob es sich um einen Fake handelt, also ob es ein Mann ist, der sich für eine Frau ausgibt. Insider wissen sogar, wie man das mit einer simplen Frage schnell herausfinden kann, ob wirklich eine Frau oder ein Mann am Computer sitzt.«
    » So ein Quatsch, alle Fragen können durch Männer auch schnell beantwortet werden, notfalls googelt man die Frage eben.«, brummelte Paul.
    » So, wirklich? In welcher Maßeinheit wird die Stärke von Strumpfhosen angegeben?«, fragte Lissi mit einem wissenden Grinsen.
    Paul und Arne schauten sich fragend an.
    »In DEN. 10 DEN ist eine dünne Strumpfhose. Ab 60 DEN kann man keine hautfarbene Strumpfhose mehr anziehen. Dauert die Antwort zu lange, googelt derjenige. Es gibt weitere Testfragen, die die meisten Frauen auf Anhieb beantworten können, die meisten Männer eben nicht.«
    Paul schaute, ebenso wie Arne, seine Kollegin erstaunt an.
    »Woher weißt du denn so solche Sachen?«
    » Tja, ich war ja auch mal jung«, Lissi legte ihren Löffel aus der Hand, »ich muss das aber von zu Hause aus machen. In den meisten Chats ist abends, am Wochenende oder an Feiertagen am meisten los, weil viele Leute dann nicht arbeiten müssen.«
    » Okay, du hast mich überzeugt, Lisbeth. Arne, bereitest du einen dienstlichen Laptop für Lisbeth vor, den sie dann benutzen kann, und auf dem alles aufgezeichnet wird?«
    » Kein Problem, ich installiere einen Keylogger und ein paar andere Spielereien, damit keine Informationen verloren gehen.«
    » Was du privat in diesen Chaträumen so treibst, will ich ja gar nicht wissen. Um an ‚MrJudge‘ ranzukommen, benutzt du bitte nur den dienstlichen Rechner.«
    » Schon klar, Chef.«
    Lissi wartete noch, bis Arne den Laptop fertig konfiguriert hatte, unterschrieb der Form halber ein Schriftstück, und konnte es kaum erwarten, endlich nach Hause zu kommen. Bevor ihre beste Freundin Susanne nebst Freund zum Wochenende bei ihr aufschlugen, wollte sie ihre Bude noch

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