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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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Unfähigkeit. Sie haben keinerlei…«
    » Kriminaldirektor Heinz Jensen ist bereits umfassend von mir informiert worden. Sind Sie Admistrator…«, berichtete Paul ruhig und monoton, ohne Aufgeregtheit.
    » Ja, verdammt noch mal. Es gibt 238 Mitglieder, eine davon mag Annika Eilers gewesen sein. Ich lerne die Namen doch nicht auswendig. Was wollen Sie denn eigentlich damit sagen?« Kais Wangen nahmen eine bedrohliche, rote Färbung an.
    Lisbeth blätterte in ihren Unterlagen und las ab, ohne aufzuschauen.
    » Einen Tag vor dem Tod von Annika Eilers haben Sie als ‚Ka Leviathan‘ einen Beitrag von ihr kommentiert: 'Ja, Annika, es wird Zeit, dich auf deinem Weg zu unterstützen und dich auch persönlich kennenzulernen' . Erinnern Sie sich daran?« Oberstaatsanwalt Rentz drehte sich zum Fenster und schnaufte.
    » Ja.«
    » Haben Sie Annika Eilers getroffen?«
    » Nein, ich wollte ihr helfen, sie suchte ein Auslandspraktikum. Ich bin Präsident des ‚Club Leonardos‘, eventuell hätte ich da etwas arrangieren können.«
    « Warum haben Sie uns nicht informiert, dass Sie Kontakt zu einem unserer Opfer hatten?«
    » Was heißt denn hier Kontakt, wir haben ein paar Nachrichten ausgetauscht. Es hätte doch auch eine andere Annika Eilers sein können, diesen Namen gibt es häufig. Außerdem bin ich Ihnen keinerlei Rechenschaft schuldig.«
    » Herr Oberstaatsanwalt, im Anbetracht der neuen Entwicklung halte ich es für sinnvoll, dass Sie in diesem Fall die Ermittlungen abgeben…« Kai Rentz drehte sich blitzartig um, hob den Finger, und sein Gesicht sah wie ein kochender Kessel aus, der jeden Moment zu explodieren drohte.
    » Das entscheiden ganz gewiss nicht Sie!« Paul wusste später nicht, was ihn mehr erschreckt hatte, die Lautstärke oder der wahnsinnige Klang in der Stimme des Oberstaatsanwalts. Er verhielt sich wie ein angeschossenes Raubtier. Verwundet, aber dadurch umso gefährlicher.
    » Natürlich nicht«, antwortete Paul besonnen, »das wird Ihr Vorgesetzter zu entscheiden haben.«
     
    ***
    Es war einer der schöneren Wintertage. Nachdem es einfach nicht Frühling werden wollte, schien am Wochenende zumindest die Sonne, sodass sich die Familie Schweigert kurzerhand entschlossen hatte, an den Nordseestrand nach Dangast zu fahren. Viele Feriengäste gab es zu dieser Zeit noch nicht, die Saison würde erst in einigen Tagen beginnen. Auf dem Deich schob Paul den Kinderwagen mit der schlafenden Levke vor sich her. Tom lief in Gummistiefeln an der Hand seiner Mutter.
    Paul dachte an die Vernehmung von Kai Rentz. Noch nie war er in die Verlegenheit gekommen, einen Oberstaatsanwalt, und wenn auch nur als Zeuge, zu vernehmen. Er fragte sich, ob er zu weit vorgeprescht war, als er ihm das Niederlegen der Ermittlungen nahegelegt hatte. Das stand ihm gar nicht zu. Es wäre, streng nach Dienstvorschrift, die Pflicht von Rentz gewesen, zumindest seinen Chef, den leitenden Oberstaatsanwalt Griese als Behördenleiter zu informieren. Dieses hatte er offensichtlich unterlassen, denn darüber hätte Pauls Chef, Kriminaldirektor Jensen, Bescheid wissen müssen, und dieser wusste nichts davon. In der Praxis lief es meist auf dem kurzen Dienstweg so ab, dass der Oberstaatsanwalt den Leiter der Soko persönlich über die Tatsache informierte, wenn er Kontakt zu einem Opfer hatte. Es handelte sich bei dem Facebook-Account ‚Annika Eilers‘ tatsächlich um die Frau, die einen Tag später gekühlt in der Gerichtsmedizin lag. Warum hatte er diese Information verschwiegen? Wollte er einfach nur nicht, dass rauskam, dass er sich als ‚Ka Leviathan‘ bei Facebook einloggte? Oder war es einfach nur ein Zufall, dass ein Opfer Mitglied der Gruppe war, die Kai Rentz alias ‚Ka Leviathan‘ gegründet hatte? Es gab noch eine dritte Möglichkeit. Wenn diese zuträfe, müssten sie ihn das nächste Mal nicht als Zeuge, sondern als Beschuldigten vernehmen.
    » Mama, darf ich zum Spielplatz?« Tom blinzelte dabei in die Sonne.
    » Ja klar, aber pass auf am Boden, tu dir nicht weh, der ist teilweise noch gefroren.« Als Tom losrannte, hakte sich Wiebke bei Paul ein.
    » Du bist gar nicht bei uns, stimmt's? Was bedrückt dich denn?«
    » Hm…aber ich bin doch da, gehe mit euch spazieren.«
    » Ja, dein Körper geht spazieren, aber mit deinem Kopf bist du bei dem Fall, also bei den beiden Fällen?« Paul hielt an und sah ihr direkt in die Augen.
    » Wieso weißt du schon wieder, was ich denke?«
    « Das war jetzt nicht soooo schwer «, Wiebke

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