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Tod im Schärengarten

Tod im Schärengarten

Titel: Tod im Schärengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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geprüft hat«, ergänzte Carina.
    »Warum hat sie so eine merkwürdige Absenderadresse?«, fragte Thomas.
    Carina warf ihm einen kühlen Blick zu.
    »Weil der Revisor über Land unterwegs war und nicht an den Mailaccount in seiner Firma herankam. Deshalb hat er die Hotmail-Adresse seiner Teenagertochter benutzt.«
    »Aber warum hatte er es so eilig?«, hakte Kalle nach. »Er klang ja richtig verzweifelt.«
    »Offenbar brauchte er den Zahlungseingang vor dem Halbjahresabschluss, also buchführungstechnisch«, erklärte Carina. »Das hatten sie vor Mittsommer abgemacht. Aber Juliander hatte es vergessen.«
    »Er hatte wohl vor der Regatta genug anderes zu bedenken«, warf Margit ein.
    »Kann sein. Die Finanzabteilung der Revisionsfirma rief ihrenMitarbeiter an und beauftragte ihn, dem Klienten wegen der Zahlung ein bisschen Dampf zu machen. Und da hat er die Mail geschickt.«
    »Die Eva Timell dann falsch interpretiert hat«, sagte Margit.
    »Ja, es war einfach ein Missverständnis.« Carina nickte.
    »Wie hast du das alles rausgefunden?«, fragte Margit.
    »Ich habe mit dem Revisor gesprochen. Und anschließend habe ich mich beim zuständigen Abteilungsleiter der Revisionsfirma erkundigt, sicherheitshalber. Er hat alles bestätigt. Ende der Geschichte.«
    »Ende der Geschichte auch für diese Spur, mit anderen Worten«, konstatierte Thomas. »Dann können wir diese Theorie also abhaken. Weitere interessante Informationen?« Er sah Carina fragend an.
    Sie wich seinem Blick aus und hielt stattdessen einen Stapel Papiere hoch.
    »Ich bin alle Finanzinformationen durchgegangen, die ich kriegen konnte«, sagte sie forsch.
    »Und?«, fragte der Alte.
    »Ich weiß jetzt zumindest, warum er bei seiner Frau geblieben ist.«
    »Lass hören«, sagte Margit.
    »Das Ehepaar Juliander besaß alles gemeinsam. Sie hatten keine Gütertrennung vereinbart.«
    »Schau an«, sagte Margit.
    »Häuser, Autos, Boote, alles gehörte beiden zu gleichen Teilen.«
    »Bei einer Scheidung hätte er ihr die Hälfte des Vermögens überlassen müssen«, sagte Margit. »Da wären etliche Milliönchen zusammengekommen.«
    »Hatte er viele Schulden?«, wollte Thomas wissen.
    »Die Häuser sind ziemlich hoch belastet, aber das scheint er mit Kapitalzinsen und Abschreibungen ganz gut kompensiert zu haben«, sagte Carina, immer noch, ohne ihn anzusehen. »Seine Einkünfte waren ja nicht gerade gering. Er bekam ein saftiges Gehalt.«
    »Versicherungen?«, fragte Margit.
    »Eine Lebensversicherung. Und eine private Rentenversicherung, auf die schon ordentlich eingezahlt worden war. Seine Witwe und die Kinder werden keine Not leiden müssen.«
    »Vielleicht hat seine Frau ihn doch umgebracht, wegen des Geldes«,sagte Kalle. »Sie war seine Frauengeschichten leid und beschloss, für sich das Beste aus der Sache zu machen.«
    Carina sah skeptisch aus.
    »Alle Teilhaber der Anwaltskanzlei haben dieselben Rentenansprüche, das habe ich überprüft.«
    »Keine Versicherungen, die erst kürzlich abgeschlossen wurden?«, fragte Margit.
    »Nein, die bestehenden Versicherungen laufen schon seit Jahren. Alle über die Anwaltskanzlei abgeschlossen.«
    »Sie hätte sich also auch gerne scheiden lassen können«, stellte Margit fest. »Sie hätte auf jeden Fall ganz schön abgesahnt.«
    »Eine Sache ist allerdings merkwürdig«, warf Carina ein.
    »Und die wäre?«, fragte der Alte.
    »Ich verstehe nicht, wie er sich das große Segelboot leisten konnte.«
    »Das Boot?«, sagte Margit.
    »Das war doch neu, oder nicht?«
    »Ja«, bestätigte Margit.
    »Das wurde nicht über einen Kredit finanziert. Und es war wirklich sehr teuer. Woher hatte er das Geld dafür?«
    »Er hatte davor doch auch schon ein Regattaboot. Das hat er sicher verkauft«, meinte Thomas.
    »Für zwölf Millionen?«, sagte Carina.

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Kapitel 34
    »Ist Margit da?«, rief Thomas im selben Moment, als er die Station betrat. Er hatte seine Lederjacke an, denn der Sommer zeigte sich wieder von seiner launischen Seite. Draußen nieselte es. Laut Wetterbericht sollten die Wolken jedoch gegen Abend aufreißen.
    »Margit«, rief er, »komm mal.«
    Margit steckte den Kopf aus ihrem Büro und machte ein fragendes Gesicht. Ihre kurz geschnittenen Haare waren noch zerzauster als sonst.
    »Was ist denn«, sagte sie. »Warum schreist du so?« Sie gähnte und schlurfte zum Kaffeeautomaten, um sich noch einen Becher schwarze Brühe zu zapfen.
    »Hier«, sagte Thomas und zog einen braunen Umschlag mit dem Logo des

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