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Tod im Sommerhaus

Tod im Sommerhaus

Titel: Tod im Sommerhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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ihr.
    »Bitte.«
    Anneli Holm lächelte spöttisch.
    »Oho! Sie sind ein wirklicher Freund, was?«
    Sie fischte eine Zigarette aus der Schachtel, zündete sie an und stand mit verschränkten Armen vor ihm, während sie den Rauch langsam durch die Nasenlöcher blies.
    »Ich habe schon seit einer Woche kein Geld mehr, um mir selber welche zu kaufen. Ich habe mir auch sonst nichts kaufen können. Ich habe, verdammt nochmal, keine Öre! Können Sie sich das vorstellen? Vielleicht könnten Sie mir auch bei diesem Problem helfen?«
    Ihr Ton war herausfordernd, fast höhnisch. Aber Nielsen ahnte die Verzweiflung, die sich dahinter verbarg. Nach kurzem Zögern steckte er seine Hand in die Innentasche und zog einen Fünfhunderter hervor. Er betrachtete ihn mit düsterem Blick und überreichte ihr dann den Schein. Wortlos nahm sie ihn entgegen und stellte sich ans Fenster.
    »Dafür kriegen Sie ein Gespräch«, sagte sie nach einer Weile.
    »Sonst nichts, falls Sie sich das eingebildet haben sollten.«
    Nielsen betrachtete ihren Rücken.
    »Schlechte Finanzen?«, fragte er.
    Sie zuckte leicht mit den Achseln.
    »In der Regel komme ich zurecht.«
    »Aber momentan nicht?«, fragte Nielsen.
    Sie drehte sich zu ihm um.
    »Nicht dass Sie das etwas anginge, aber ich bin alles losgeworden, oder fast alles.«
    »Wie das?«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf.
    »Was Sie für Fragen stellen! Ich habe es vielleicht verloren, ich weiß nicht. Oder habe mich irgendwie geirrt. Verrechnet.
    Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Es war nicht das hier?«, fragte Nielsen und klopfte mit einem Finger auf seinen Unterarm.
    Anneli Holm zuckte zusammen.
    »Was bilden Sie sich ein?«
    Nielsen sah sie direkt an.
    »Sie haben ganz und gar aufgehört?«
    »Es geht Sie einen Scheißdreck an, was ich tue oder auch nicht!«
    »Und Bosse Lindberg, nimmt der auch nichts?«
    Wütend starrte sie ihn an.
    »Was sind das für beschissene Fragen?«
    »Oft handelt es sich um so was«, fuhr Nielsen unbeeindruckt fort, »wenn alte Leute zu Hause ausgeraubt werden. Jemand braucht die Kohle für den nächsten Schuss. Aber das gilt also weder für Sie noch für Bosse Lindberg, wenn ich Sie recht verstehe?«
    »Der schluckt nicht mal ein Aspirin!«, fauchte Anneli Holm.
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Weder Bosse noch ich haben mit dieser Schweinerei was zu tun!«
    Nielsen musterte aufmerksam ihre Miene.
    »Sie sind überzeugt davon, dass Lindberg nichts mit dieser Sache zu tun hat?«
    Er sah, wie sie nach Luft rang und ihr plötzlich die Tränen in die Augen traten.
    »Er war es nicht! Das weiß ich einfach!«
    Nielsen sah sie unverwandt an.
    »Offenbar gibt es einiges, was gegen ihn spricht«, meinte er.
    »Irgendein Schwein versucht, ihm das anzuhängen«, sagte sie mit belegter Stimme. »So etwas muss es sein …«
    »Wer?«, unterbrach sie Nielsen. »Und warum?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Irgendein verdammtes Aas. Irgendein verdammtes Aas, das ihn nicht ausstehen kann!«
    Nielsen schwieg einen Augenblick.
    »Tja, kann sein. Aber er hat kein Alibi für den Tatzeitpunkt, oder?«
    »Ich war doch bis spätnachts bei ihm!«
    »Aber Sie sind von dort zu einer Freundin gegangen und haben auch noch einen guten Teil des nächsten Tages dort verbracht.«
    Misstrauisch starrte sie ihn an.
    »Woher wissen Sie das denn?«
    Nielsen zuckte mit den Achseln.
    »Man hört so alles Mögliche. Und so war es doch, nicht wahr?«
    Anneli Holm trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Sie hatte die Arme auf der Brust verschränkt, als umarme sie sich selbst.
    »Er war zu Hause und zwar die ganze Nacht. Er wollte nirgendwohin, als ich ging …«
    »Aber er war nicht da, als Sie zu seiner Wohnung
    zurückkehrten?«
    Sie schüttelte sich und starrte vor sich hin.
    »Vermutlich war er spazieren gegangen. Schließlich war es ja am Spätnachmittag des darauf folgenden Tages«, sagte sie mit tonloser Stimme. »Ich habe ganz tief geschlafen. Ich hatte ein Schlafmittel genommen…«
    Sie schwieg abrupt und wandte sich an Nielsen.
    »Er war es nicht! Aber alle diese Schweine versuchen, ihm etwas anzuhängen! Niemand glaubt ihm! Sie auch nicht!«
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu.
    »Das war nur leeres Geschwätz, stimmt’s? Dass Sie ihm helfen könnten? Ihnen ist es doch scheißegal, was aus Bosse wird.
    Oder aus mir. Ich hätte nicht mit Ihnen reden dürfen! Was habe ich davon?«
    Nielsen machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Eigentlich müssten sie ihn bald laufen lassen«,

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