Tod im Sommerhaus
Larsson nickte.
»Zumindest wusste er, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Aber das werden wir ihm kaum nachweisen können.
Was die Videos betrifft, wird er sich allerdings kaum rausreden können. Wenn wir ihn überhaupt festnageln können, dann damit.«
Er sah Magnusson an.
»Wahrscheinlich war da was dran, was dieser Journalist über Onkel Nils erzählt hat.«
Magnusson nickte, rieb sich das Kinn und überlegte. Dann warf er Larsson einen Blick zu.
»Sonst habt ihr nichts von Interesse im Haus gefunden?«
Larsson schüttelte den Kopf.
»Nein, aber Reyes hat noch gar nicht richtig losgelegt.«
Plötzlich fiel ihm etwas ein.
»Doch, das weißt du vielleicht noch nicht? Auf der anderen Straßenseite stand ein Corolla. Der Wagen ist auf Bellander zugelassen. Die Schlüssel lagen in Lindbergs Jackentasche. Er muss mit dem Wagen gekommen sein.«
Magnusson starrte ihn an. Dann nickte er langsam.
»Er muss im Sommerhaus gewesen sein. Er kam von dort. Er muss gewusst haben, was Anneli Holm und Bellander zugestoßen war …«
Er verstummte und rieb sich nachdenklich seine Hände.
»Soll ich dir sagen, woran mich das erinnert? Als stünde man bis zu den Knien in einer Jauchegrube. Sobald man einen Schritt tut, sinkt man noch tiefer ein.«
»Katja Walter«, meinte der Jüngere. »Sie muss doch eigentlich wissen, was passiert ist? Es sollte doch in ihrem Interesse liegen, uns davon zu erzählen.«
Magnusson warf ihm einen unfrohen Blick zu.
»Ich bin mir nicht so sicher, dass sie das auch so sieht. Im Augenblick sieht es so aus, als hätte sie sich für das genaue Gegenteil entschieden.«
Peter Larsson sah seinen Kollegen an.
»Nielsen«, sagte er. »Der Journalist. Er hat sich doch so manchen Gedanken gemacht?«
Magnusson verzog das Gesicht.
»Ich weiß nicht recht. Ich hatte eher den Eindruck, dass er versucht hat, mich auszuhorchen.«
»Aber schließlich ist er durch die Gegend gefahren und hat sich mit allen möglichen Leuten unterhalten. Hat einiges an Informationen zusammengetragen. Vielleicht sollten wir doch noch mal mit ihm reden?«
»Und was bringt uns das?«
Larsson zuckte mit den Schultern.
»Vielleicht einen neuen Blickwinkel.«
Magnusson holte Luft.
»Natürlich können wir uns nochmal mit ihm unterhalten.
Vielleicht hat er noch etwas Interessantes zu dem Fall beizutragen. Aber ich würde mir an deiner Stelle keine allzu großen Hoffnungen machen. Und wir haben ja selbst schon allerhand. Vielleicht sollten wir uns damit begnügen.«
Ich will nicht sterben
Es war Anfang Juni, aber schon so warm wie im Hochsommer.
Die Nachmittagssonne knallte auf die Terrasse. In der Wohnung staute sich die Luft, obwohl die Tür nach draußen offen stand.
Lasse Henning saß mit schweißglänzendem Gesicht am Tisch.
»Sie waren also bloß ganz gewöhnliche, beschissene Kleinkriminelle«, sagte er und schüttelte den Kopf.
»Vielleicht nicht ganz so gewöhnlich«, entgegnete Nielsen.
»Du weißt, was ich meine«, sagte Lasse Henning. »Es fing mit Kleinkram an und artete dann aus …«
Nielsen nickte.
»So könnte man es sehen. Obwohl noch vieles ungeklärt ist.«
Er hatte strategisch günstig auf der Schwelle zur Terrasse Posten bezogen und versuchte erfolglos, einen Lufthauch von draußen einzufangen.
»Hinsichtlich Rönnåsen können wir nach wie vor nur Bellander etwas nachweisen. Die Blutprobe, die Bellander entnommen wurde, stimmte laut DNA-Test mit dem Blut vom Türrahmen in Rönnåsen überein. Das Blut stammte zweifelsfrei von Bellander. In Bellanders Sommerhaus haben wir außerdem Gegenstände von Einbrüchen und Raubüberfällen in ganz Mittelschweden gefunden. Die Opfer waren meist ältere Leute.
Außerdem sind wir auf Verbandsmaterial und Medizin aus Krankenhäusern und Pflegeheimen gestoßen, in denen Bellander gearbeitet hat.«
Lasse Henning verzog das Gesicht.
»Nein, Lindberg scheint vorsichtiger gewesen zu sein. Mal abgesehen von der Sache mit seiner Brieftasche. Und dann natürlich die Vorfälle in dem Haus …«
Er schwieg eine Weile.
»Was sagt der Onkel? Hast du das in Erfahrung gebracht?«, erkundigte er sich.
»Behauptet, dass er nichts weiß. Weder über die Vorfälle in seinem Keller noch über alles andere. Sein Neffe sei aufgetaucht und habe ihn fortgeschickt, und er habe es nicht gewagt, sich zu widersetzen. Gleiches hatte sich bereits früher einige Male ereignet.«
»Und Katja Walter? Hat sie aussagen können?«
Nielsen trat in das schattige
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