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Tod im Sommerhaus

Tod im Sommerhaus

Titel: Tod im Sommerhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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eine schwer verletzte Person in Ihrem Haus vorgefunden. Jetzt überzeugen Sie mich erst mal davon, dass Sie damit nichts zu tun haben.«
    »Wer … was für Personen?«
    Mit offenem Mund starrte Lindberg Magnusson an.
    »Erzählen Sie mir der Reihe nach, was sich seit letztem Dienstag ereignet hat. Wenn möglich, die Wahrheit.«
    Lindberg fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und atmete tief durch. Er drückte eine Hand an sein Herz.
    »Er ist bei mir zu Hause aufgetaucht«, sagte er mit belegter Stimme. »Also Bo Erik. Hat gesagt, er bräuchte das Haus. Hat mich gezwungen, mich dünn zu machen. Ich habe nicht gewagt, es ihm abzuschlagen.«
    »Warum haben Sie uns nicht verständigt?«, fragte Magnusson.
    »Er hat mich bedroht …«
    Lindberg senkte den Blick.
    »Nein, ich habe nicht gewagt, Sie zu informieren. Ich bin einfach weggefahren. Ich habe darauf gewartet, dass er wieder verschwindet.«
    Magnusson sah ihn nachdenklich an.
    »War er in Begleitung, als er zu Ihnen kam?«
    Stumm schüttelte der andere den Kopf.
    »Sind Sie sich da vollkommen sicher?«, hakte Magnusson nach.
    »Ich habe jedenfalls niemanden gesehen.«
    Lindberg beugte sich vor und sah Magnusson flehend an.
    »Ich hatte gar keine Zeit. Er hat mich einfach aus dem Haus geworfen. Das ist auch schon früher vorgekommen. Er hat einfach gesagt, ich solle verschwinden…«
    »Wie oft?«, fragte Magnusson.
    »In den letzten drei Jahren drei- oder viermal. Vielleicht öfter.«
    Magnusson faltete die Hände.
    »Was hatten Sie eigentlich für ein Verhältnis, Ihr Neffe und Sie?«, fragte er nach einer Pause.
    Lindberg zuckte zusammen.
    »Verhältnis? Wie meinen Sie das?«
    »Wie nahe standen Sie sich? Wie viel Kontakt hatten Sie?«
    »Ich habe ihn kaum getroffen«, erwiderte der andere rasch.
    »Jahrelang. Abgesehen von den Malen, als er bei mir auftauchte … Was hat er denn selbst gesagt?«
    Magnusson überhörte die Frage. Dann setzte er sich gerade hin und sah Lindberg in die Augen.
    »Ich bedaure es, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir ihn tot in Ihrem Haus aufgefunden haben. Wahrscheinlich ist er nicht eines natürlichen Todes gestorben. Die Umstände haben uns zu einer näheren Untersuchung des Tatorts gezwungen, deswegen haben wir Ihr Haus auch abgesperrt.«
    Der andere holte tief Luft und nickte.
    »Wie …?«
    »Dazu kann ich gegenwärtig nichts sagen«, antwortete Magnusson. »Die Ermittlungen laufen noch. Aber Sie erfahren es so bald wie möglich.«
    »Und die Frau?«, begann Lindberg und hielt abrupt inne.
    Magnusson kniff die Augen zusammen und beugte sich vor.
    »Wer?«
    Lindberg machte eine vage Handbewegung.
    »Ja, diese andere Person. Sie hatten doch gesagt, jemand sei misshandelt worden?«
    »Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass es sich um eine Frau gehandelt haben könnte«, meinte Magnusson.
    Lindberg rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her, Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    »Ich muss mich wohl verhört haben, ich dachte …«
    Er unterbrach sich und hielt sich eine Hand vor die Brust.
    »Ich bin dem nicht gewachsen. Es geht mir nicht gut, ich muss mich ausruhen.«
    Magnusson betrachtete ihn.
    »Sie müssen für uns erreichbar sein«, sagte er. »Wir müssen uns mit Ihnen noch über die verbliebenen Unklarheiten unterhalten.«
    Nils Lindberg stand auf und war schon fast an der Tür, als Magnusson sich räusperte.
    »Ich muss Ihnen weiterhin mitteilen, dass wir in Ihrem Haus mehrere Gegenstände beschlagnahmt haben. Unter anderem Videokassetten. Wir haben den Verdacht, dass es sich dabei um Kinderpornos handelt.«
    Lindberg drehte sich um.
    »Was … Sie können doch nicht einfach bei mir reinstiefeln und …«
    »In diesem Fall hielten wir es für angezeigt«, fiel ihm Magnusson ins Wort. »Außerdem handelt es sich um derart obszönes Material, dass eine Beschlagnahmung ganz klar motiviert war. Wir werden dieser Sache nachgehen und eruieren, woher diese Filme stammen…«
    »Die gehören nicht mir!«, stieß Lindberg hervor. »So was besitze ich nicht! Die müssen Bo Erik gehören. Er hat sie sicher bei mir liegen lassen. Ja, ganz bestimmt. Jedes Mal bringt er mir Ärger ins Haus!«
    Magnusson nickte.
    »Gut. Dann brauchen Sie sich ja keine Gedanken zu machen.«
    Lindberg blieb noch einen Augenblick in der Tür stehen und starrte ihn an. Dann trat er leicht schwankend auf den Gang.

    Mit verbissener Miene saß Magnusson am Schreibtisch.
    »Er wusste die ganze Zeit über, dass sie da unten im Keller war.«
    Peter

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