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Tod im Tauerntunnel

Tod im Tauerntunnel

Titel: Tod im Tauerntunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Huby
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gegen Jarosewitchs Gartentor. Es springt zu seinem Erstaunen auf. Diesmal knurrt die Dogge, die unter der Haustür sitzt. Bienzle starrt den Hund böse an und sagt: »Halt die Schnauze!« Dann geht er ums Haus. Die Küchentür ist offen; ohne zu zögern, tritt er ein, durchquert die Küche, kommt in die Diele. So leise wie möglich geht er auf das Wohnzimmer zu.
    Frau Jarosewitch, noch immer im Négligé, telefoniert. Heini steht hinter ihr und massiert ihr den Nacken.
    »Ich weiß ja nicht, wieviel er noch weiß«, sagt sie. »Mir ist das alles unheimlich... Natürlich habe ich keine Angst. Aber...«
    Heinis Hände gleiten jetzt über ihre Schultern und umfassen ihre Brüste. Zwei Hände voll, denkt Bienzle und ist sauer auf den jungen Allzweckangestellten.
    »Was heißt vorsichtig sein? Ich weiß ja sowieso zu wenig!« Sie schiebt Heinis Hände weg, aber der beginnt ungerührt wieder beim Nacken und läßt seine Hände exakt denselben Weg nehmen wie zuvor.
    »Nein, ich will gar nicht mehr wissen! Mich interessiert nur der geschäftliche Teil, und ich habe immer gesagt, daß es ein einmaliges Engagement...«
    Heini streift das Négligé über die rechte Schulter und küßt seine Chefin auf den Halsansatz. Sie reibt ihren Kopf an seiner Hüfte. Oder doch in der Nähe der Hüfte. Bienzle denkt, wenn der Heini ständig in Horchweite war, kann er die Bremsen nicht kaputtgemacht haben...
    »Der ist unheimlich gereizt«, sagt Hedwig; »auf mich wirkt er nun mal gefährlich.«
    Bienzles rechte Schulter schmerzt. Heini streichelt Hedwigs Brüste.
    »Was heißt außer Gefecht gesetzt?« fragt Frau Jarosewitch, und ihre Stimme bekommt einen hysterischen Klang. Wieder schiebt sie die Hände ihres Liebhabers weg.
    So gut ist der Haußmann dann auch wieder nicht, denkt Bienzle. ›Dieser Heini hat nichts mit ihr‹, hat er gesagt. . .
    »Und wer hat das angeordnet?« fragt Hedwig nervös. »Alfons hat so etwas ganz bestimmt nicht angeordnet - da hat doch einer eigenmächtig… Nein. Ich will damit nichts zu tun haben. Von Anfang an hab ich gesagt, es muß alles ohne Gewalt... Nein... Nein, sage ich! Was soll denn das? Nur weil ich nicht unglücklich darüber bin, können Sie doch nicht sagen, ich hätte seinen Tod gewollt! Ich hätte mich scheiden lassen, sobald ich das Geld gehabt hätte - mehr nicht...«
    Bienzle überlegt. Soll er jetzt gleich eingreifen oder mit seinem Wissen abziehen? Wenn er nur wüßte, mit wem sie spricht... Hedwig schmeißt den Hörer auf die Gabel. Bienzle retiriert hinter den Türbalken. Ihre Stimme klingt aufgeregt.
    »Die haben Bienzles Wagen präpariert. Er ist schon kampfunfähig, sagt er.« »Scheiße«, sagt Heini; »er war bei uns. Angekommen ist er doch noch, oder? Also hat der Wagen bis hierher funktioniert. Und auf wen fällt dann der Verdacht?«
    »Das ist mir alles klar... Laß das, bitte. Jeden Moment kann wer kommen.«
    »Dann können wir immer wieder aufhören...«
    »Du bist verrückt!« Ihre Stimme vibriert ein wenig. »Ich hab jetzt wirklich andere Dinge im Kopf.«
    »Ja, im Kopf!« sagt er heiser.
    Wenn ich noch eine Weile hier stehenbleibe, spar ich mir den Besuch in einem Pornofilm, denkt Bienzle. Aber er rührt sich nicht von der Stelle.
    »Später«, keucht Hedwig. »Ich möcht ja auch, Heini, aber... Alles zu seiner Zeit.«
    Ein wahres Wort, denkt Bienzle und geht auf Zehenspitzen in die Küche. Nur mit Mühe widersteht er der Versuchung, von dem Tablett auf dem Küchentisch ein Brötchen und eine Handvoll Schinken zu greifen. Dann ist er draußen.
    Die Dogge läuft hinter ihm her. Mit schnellen Schritten erreicht er den Zaun, stützt sich mit der linken Hand auf dem oberen Rand ab und schwingt sich in einer krummen Flanke drüber. Beim Aufsprung auf der anderen Seite hätte er beinahe laut aufgeschrien, so weh tut ihm die rechte Schulter. Er beißt die Zähne zusammen und trabt zur Telefonzelle. Zuerst ruft er Gächter an.
    »Der Italiener ist gefährdet - ich Idiot hab der Jarosewitch gerade erzählt, daß wir ihn auf seiner Beobachtungstour erwischt haben. Ach so, das könnt ihr ja noch gar nicht wissen...« Bienzle schildert ihm die Einzelheiten. »Und dann soll noch einer mit einem Dienstwagen hier raufkommen. Hasenbergsteige, so etwa Haus Nr. 60. Jemand hat an meinem Wagen die Bremsen präpariert; ich hab einen Zaun gerammt, und jetzt ist die Karre hin... Meine Schulter auch.«
    »Erst gurten, dann starten«, belehrt Gächter.
    »Das kannst du dir sparen. Und sei so gut -

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