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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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Streifenwagen eingetroffen, und es wurden Taschen mit allen möglichen Utensilien hereingetragen. Sie hatten eine Karte von Hjortfors aufgehängt, um die möglichen Bewegungen des Opfers und der Zeugen in der Umgebung verfolgen zu können. Der Hundeführer Rogge war schon auf dem Weg zur Allmende.
    »So, jetzt kommt alles in Gang«, sagte Claesson. »Ich selbst hatte vor, zur Kirche zu gehen. Dort wird heute anlässlich der Ereignisse ein Gottesdienst abgehalten, und ich wollte mit den Leuten sprechen, die hinterher zum Kirchencafé dableiben.«
    »Allein?«
    »Öh, ja, schon«, sagte Claesson und blickte zu Boden. »Du sollst ja hierbleiben.«
    Lundin nickte, ohne zu widersprechen. Martin Lerde kam herein, stellte sich mitten in den Raum und lauschte.
    »Ach du Scheiße, was ist denn das für ein Krach?«
    »Hört gleich auf«, beruhigte ihn Claesson. »Kommt von unten. Irgendein Boxtraining. Aber man gewöhnt sich daran. Eigentlich müssten die an einem normalen Werktag doch was anderes zu tun haben, aber es ist ja auch gut, wenn die Arbeitslosen was haben, wo sie hingehen können!«
    Lerde blieb wie versteinert stehen.
    »Was ist?«, fragte Lundin.
    Lerde hatte die Lippen fest zusammengepresst. Er dachte nach, das war offensichtlich.
    »Ach, nix«, sagte er schließlich. »Ich musste nur an was denken.«
    »Ah so«, erwiderte Lundin und wartete auf eine Fortsetzung, doch die kam nicht.
    Stattdessen berichtete Lerde, dass nicht weniger als drei Personen Skoglund am Freitagnachmittag gesehen hatten: »Im Supermarkt. Sie haben ihn dort oder auf dem Weg dorthin gehen sehen. Das letzte Mal gegen siebzehn Uhr. Und dann hat ihn jemand zwei Stunden später hier auf der Straße vor dem Folkets Hus gesehen. Also gegen neunzehn Uhr. Es hätte ausgesehen, als ob er einen Spaziergang machen wollte, er hatte keine Tüten und keine Tasche dabei.«
    »Gegen neunzehn Uhr! Dann tragen wir das mal auf der Karte ein«, sagte Claesson. »Diese Nachbarn, die ein paar Häuser von Skoglunds entfernt wohnen, haben auch bestätigt, dass er gegen siebzehn Uhr im Supermarkt eingekauft hat. Dann wollten wir mal sehen, wer ihn später noch gesehen hat. Möglicherweise haben die auch die Zeiten durcheinandergebracht. Wir werden das etwas genauer betrachten, wenn wir hier um halb vier unsere Besprechung haben.«
    Ein Kollege aus Växjö rief Claesson an, dort hatte man die Angaben von Mariana Skoglund, wann sie im Demenz-Wohnheim gewesen sei, kontrolliert. Ihre Aussage traf im Großen und Ganzen zu, und die Kollegen würden einen Bericht schicken.
    »Trotzdem gibt es ein paar Stunden in der Nacht, in denen sie sehr gut nach Hjortfors gefahren und ihren Mann erschlagen haben könnte, um ihn dann, wie auch immer, in den Scheiterhaufen zu stecken. Dann blieb noch genug Zeit, um wieder in die Wohnung der Schwester zu fahren und auszuschlafen und sich am nächsten Tag im Demenzwohnheim wieder zu zeigen.«
    »Aber sie hätte Hilfe gebraucht, um ihn in den Scheiterhaufen zu bekommen«, gab Lundin zu bedenken. »Das kann nicht leicht gewesen sein, ich habe mir da schon Gedanken gemacht. Kannst du dich eigentlich entsinnen, einen brennenden Karton um die Leiche herum im Feuer gesehen zu haben?«
    Er wandte sich Claesson zu.
    »Wieso?«, fragte der.
    Lundin erklärte, was er von Ebbe Lind erfahren hatte, und Claesson zog die Augenbrauen hoch und starrte auf einen unsichtbaren Fleck auf dem Fußboden, während er versuchte, sich das Bild des brennenden Feuers noch einmal zu vergegenwärtigen.
    »Könnte sein«, sagte er. »Aber da hat ja alles wie verrückt gebrannt.«
    »Das ist ja auch mehr eine Idee oder Theorie, wie das vonstattengegangen sein könnte, Skoglund in den Scheiterhaufen zu kriegen«, sagte Lundin. »Beweise werden wir keine kriegen, denn alles ist verbrannt.«
    »Wir reden heute Nachmittag noch mal darüber«, versprach Claesson. »Möglicherweise ist unter den Hinweisen aus der Bevölkerung Bildmaterial, auf dem man was sieht.«
    Lundin erzählte, dass er Technik-Benny gebeten hatte, sich den Tisch an der Allmende anzusehen. Mit ganz viel Glück klebten da vielleicht etwas Spucke oder die Reste von einer Snus-Portion.
    »Wunder gibt es immer wieder«, kommentierte Claesson. »Vielleicht schaffen wir es ja heute noch in die Glashütte.«
    »Glaubst du?«, fragte Lundin.
    »Sonst kann ich das ja machen!«, sagte Lerde, der mit einem optimistischen Grinsen neben ihnen stand.
    Lundin und Claesson sahen ihn erstaunt an.
    »Ja, mal sehen«,

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