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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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Küster, ein Mann um die sechzig mit graumeliertem Haar, der mit schnellen und effektiven Bewegungen arbeitete, folgte ihr wie ein Schatten. Er half ihr, den Messkragen abzunehmen, und hängte ihn auf.
    »Ich kann den Talar nehmen«, sagte der Mann und nahm auch das weiße Hemd.
    Darunter trug Linda ihre persönliche Kleidung, einen schwarzen Rock und eine dunkle Bluse mit dem weißen Beffchen. Sie zupfte ihre Kleider zurecht und schloss einen Schrank auf, aus dem sie eine schwarze Schultertasche nahm.
    »Lassen Sie uns gehen«, sagte sie.
    Sie gingen schnell den Altargang hinunter und traten ins gleißende Sonnenlicht.
    »Ja«, begann sie und blieb auf dem Weg vor der Kirche stehen, »ich wollte nur noch eins sagen, solange wir hier allein sind: Es sind zwar nicht viele traurige oder ängstliche Menschen ins Gemeindehaus gekommen, aber ich meine herausgehört zu haben, dass Johannes Skoglund ein, tja, wie soll ich sagen, ein recht gestrenger Mensch war.«
    Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und entdeckte ein verwelktes Blatt, das auf seiner Jacke saß, und bürstete es mit leichter Hand von seiner Schulter.
    »Danke«, sagte er und lächelte.
    »Die Leute sind natürlich vorsichtig«, fuhr sie fort und hielt sich eine Hand über die Augen. »Ich unterliege der Schweigepflicht. Der Sohn und die Ehefrau wohnen in Hjortfors, man möchte ihnen gegenüber Rücksicht walten lassen, aber …«
    Er wartete. Sie schob eine Haarsträhne hinters Ohr, schien zögerlich.
    »Sie nennen ihn einen üblen Kerl, oder was?«, fragte er geradeheraus und wandte dem gleißenden Licht den Rücken.
    »Ähm, ja, so könnte man sagen«, ergänzte sie. »Ich kannte ihn überhaupt nicht, ich wohne erst seit drei Jahren hier.«
    Die Tür zum Gemeindehaus stand sperrangelweit offen. Er folgte ihr ins Innere. Es wurde Kaffee und Kuchen serviert, und Linda Forsell bewegte sich ungezwungen und lächelnd zwischen all den Menschen, die ein paar Worte mit ihr sprechen wollten.
    »Sie können so gut reden«, hörte Claesson jemanden zu ihr sagen. »Sie haben das so gut ausgedrückt, dass wir immer mit einer Unsicherheit leben, wenn so etwas passiert, dass wir einander unterstützen müssen«, sagte jemand anders. »Und ich hoffe nur, dass sie den, der so was Schreckliches tut, bald kriegen. Einen Mörder hier frei herumlaufen zu haben, das ist doch grässlich«, fügte ein Dritter hinzu.
    Daraufhin wandten alle Claesson ihre Blicke zu, dem Repräsentanten der Ordnungsmacht. Er setzte sich nicht, sondern räusperte sich, um anzukündigen, dass er etwas sagen wollte. Eine forsche Dame half ihm, indem sie mit dem Kaffeelöffel an die Tasse schlug, und das Gemurmel verebbte.
    »Ich heiße Claes Claesson und bin Kriminalkommissar aus Oskarshamn«, sagte er.
    Es wurde mucksmäuschenstill. Manche hielten sich eine Hand hinters Ohr, andere, die weiter weg saßen, standen auf, um besser hören und sehen zu können.
    »Im Moment sind wir mit einer großen Zahl Polizisten hier in Hjortfors zugegen. Sie wissen alle, was passiert ist. Johannes Skoglund, ein hier in der Gemeinde wohnhafter Rentner, ist am Walpurgisabend tot im Maifeuer aufgefunden worden. Ich werde jetzt nicht näher darauf eingehen, was ihm zugestoßen ist, denn das behalten wir aus ermittlungstechnischen Gründen für uns. Doch einige von Ihnen waren sicher bei dem Maifeuer dabei. Vielleicht kannten Sie Skoglund, vom Sehen oder persönlich, vielleicht aber auch gar nicht. Das spielt keine Rolle, alle Beobachtungen, die Sie gemacht haben, sind für uns von Bedeutung.«
    »Was denn zum Beispiel?«, hörte man eine Frau mit lauter Stimme fragen.
    »Alles, wovon Sie denken, dass es uns helfen könnte. Fürchten Sie nur nicht, uns mit Kleinigkeiten zu kommen; das zu beurteilen ist unsere Sache. Wir von der Polizei sind jetzt in der ganzen Gemeinde unterwegs, aber wir haben im Folkets Hus Station gemacht, dorthin können Sie kommen, wenn Sie etwas zu berichten haben. Sie können aber auch das Hinweistelefon der Polizei anrufen, und es ist auch kein Problem, wenn Sie gern anonym bleiben möchten. Wir sind für alles dankbar, was uns helfen kann, Klarheit in die Geschichte zu bringen.«
    Eine kleine Weile herrschte noch Schweigen. Dann kamen noch ein paar Fragen, die alle in eine ähnliche Richtung gingen. Er antwortete geduldig und beschloss, noch eine kleine Weile zu bleiben und eine Tasse Kaffee zu trinken. Auf den Tellern lagen kleine Zimtschnecken, weiche Pfefferkuchen und ein rundes

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