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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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geholfen hat, aber das geschah alles lange vor meiner Zeit«, sagte er. »Ich leite den Betrieb jetzt seit fünf Jahren. Aber natürlich kannte ich Johannes Skoglund«, beeilte er sich zu sagen. »Er ist schließlich eine Art Legende, sein handwerkliches Geschick mit dem Glas war außergewöhnlich. Aber es kommen natürlich auch junge, talentierte Kräfte nach.« Als Geschäftsführer richtete er den Blick verständlicherweise in die Zukunft.
    »Sie können uns ja bestimmt sagen, wofür das Nachbarhaus jetzt benutzt wird«, sagte Claesson. »Das letzte Haus am Sodavägen, das rote.«
    »Das Haus ist im Besitz der Glashütte. Ich kenne die Geschichte nicht im Detail, doch gestaltete es sich wohl schwierig, das Haus nach all dem, was geschehen war, zu verkaufen. So wie ich es verstanden habe, waren die beiden Verstorbenen überall sehr beliebt. Dann kam der Aberglaube noch dazu, und deshalb übernahm der damalige Geschäftsführer die Verantwortung und erwarb die Immobilie für die Glashütte. Seither gehört es der Glasfabrik und wird immer mal wieder von unterschiedlichen Personen genutzt. Zumeist lassen wir Designer dort wohnen, die längere Zeit in Hjortfors verbringen. Das Haus fungiert als Atelier und als Wohnhaus, wenngleich die Glasdesigner natürlich meist hier arbeiten«, sagte er und nickte in die Runde.
    »Wer wohnt denn jetzt dort?«
    »Ein junger Mann von der Hochschule für Gestaltung in Stockholm. Er stammt aus der Gegend, nämlich aus Kalmar. Ein tüchtiger Kerl. Unter der Woche ist er hier, aber seine Freundin lebt in Kalmar, und deshalb fährt er ziemlich oft hin, glaube ich.«
    »Darf ich fragen, wie er heißt?«
    »Er heißt Sam Lager.«
    Claesson notierte sich das.
    »Das ist tragisch mit Skoglund, erst wurde er krank …«, fuhr Butter fort, der sich offenbar abreagieren musste. »Der Sohn arbeitet bei uns, aber das wissen Sie ja sicher.«
    »Wie geht es ihm?«, fragte Lundin.
    »Mattias Skoglund hat sich immer recht stark zurückgezogen, aber er hat, so habe ich es gehört, in der letzten Zeit große Fortschritte gemacht. Nicht jeder kann ein Meister werden, so wie sein Vater, das dauert viele Jahre und erfordert Talent und sehr viel Übung. Man muss alle Techniken des Glasmachens beherrschen. Soweit ich weiß, ist der Sohn sehr pflichtbewusst und macht sein Ding. Man kann nur hoffen, dass ihm dieses schlimme Ereignis und die ganze Aufregung drum herum nicht zu sehr zusetzen«, sagte Butter.
    So ist es, dachte Claesson. Es kommen immer neue Kräfte nach, niemand ist unersetzlich, auch wenn viele das von sich glauben. Nach dem, was Peo Jeppson ihm erzählt hatte, schien Johannes Skoglund so jemand gewesen zu sein. Ob er seinen Sohn kleingehalten hatte?
    Claesson und Lundin hatten den Eindruck, dass Skoglund von der Sorte gewesen war, die nicht begriffen, wann es an der Zeit war, aufzuhören und das Staffelholz weiterzugeben. Claesson fragte Butter, was er denn zu der Sache zu sagen habe. War Skoglund ein alter Knochen gewesen, der anderen keinen Platz machte?
    »Da sprechen Sie am besten mal mit unserem Hüttenmeister, der wird sicher gleich kommen«, sagte der Geschäftsführer und sah auf seine Armbanduhr, ein großes Objekt aus Weißmetall und wahrscheinlich ziemlich teuer, argwöhnte Claesson.
    Butter erklärte noch, dass es den Einwohnern des Ortes »schlecht ginge« und dass er auf eine baldige Aufklärung des Falles hoffe.
    Natürlich ging es den Leuten in Hjortfors schlecht, dachten Claesson und Lundin, sparten sich aber jeglichen Kommentar, ebenso wenig wie sie sich zu irgendwelchen Versprechungen zum Erfolg der Polizeiarbeit hinreißen ließen. Nicht zuletzt der Fall mit der Rose zeigte ja, dass es das Beste war, in dieser Hinsicht zurückhaltend zu sein.
    Butter wollte den Hüttenmeister lieber holen und kam sogleich mit Peo Jeppson zurück, der offensichtlich dafür abgestellt worden war, ihnen alles zu zeigen.
    »Dies ist unser Hüttenmeister«, erklärte Butter und stellte Jeppson vor, der das grüne Hemd der Glashütte mit dem Hirschkopf und schwarze, weit geschnittene Hosen trug.
    Sie nickten einander zu. Das letzte Mal, als Claesson ihm vor dem Gemeindehaus begegnet war, hatte Jeppson seiner Wut über Johannes Skoglunds doppeldeutige Person freien Lauf gelassen.
    »Kennen Sie sich?«, fragte Butter und sah sie alle drei an.
    »Ja, aus dem Heimatverein«, erwiderte Lundin, während Claesson keinen Anlass zu einer Erklärung sah.
    »Stellen Sie ihm ruhig alle Fragen, die Ihnen in

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