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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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vor die Hütte stellen und mit eigenen Augen sehen, wie die Bruksgatan verlief.
    »Konnten Sie erkennen, was für ein Auto das war?«
    »Nee.«
    »War es ein normaler Personenwagen oder ein Kombi?«
    »Kein Kombi«, antwortete Hedman erstaunlicherweise, ohne nachdenken zu müssen.
    »Dunkel oder hell?«
    Hedman schüttelte den Kopf. Das wusste er nicht. Nein, dachte Lundin, während die Erkennungsmelodie der Nachrichtensendung aus dem Fernseher ertönte, natürlich wusste er das nicht.
    Mona erschien in der Tür.
    »Da ist ein Auto draußen«, sagte sie.
    Wer zum Teufel ist das?, dachte er müde, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden. Mona ging zur Tür, und er hörte sie mit jemandem reden.
    »Janne, Ebbe ist hier«, sagte sie und erschien wieder in der Tür.
    Ebbe!
    Janne Lundin war überrascht. Wenn Ebbe hierherkam, was noch nie geschehen war, dann musste er einen triftigen Grund dafür haben. Lundin begriff, dass jetzt definitiv Schluss mit der Gemütlichkeit war, und hievte sich aus dem Fernsehsessel.
    »Komm rein«, sagte Mona eben, aber Eberhard Lind blieb, die Ohrenklappenmütze auf dem Kopf, vor der Tür stehen. Er sah unglücklich aus oder zumindest unsicher.
    »Jetzt setz dich, verdammt noch mal«, forderte Lundin ihn auf und rückte einen Küchenstuhl vom Tisch ab.
    Seine einzigartige Ehefrau lächelte ihr herzliches und sanftes Mona-Lächeln.
    »Kann ich dir etwas anbieten?«, fragte sie Ebbe.
    »Nein, danke, nicht nötig«, erwiderte er und sah aus, als würde er gleich platzen. Lundins Neugier war geweckt.
    »Nötig natürlich nicht«, sagte Mona mit Nachdruck, »aber wie wäre es mit etwas Kaffee und einem Stück Zuckerkuchen?«
    Der ist doch für morgen, dachte Lundin, der, seit der wunderbare Duft dem Ofen entströmt war, ganz versessen darauf war.
    Doch, das konnte Ebbe sich vorstellen, und Mona setzte den Kessel auf und schnitt den noch warmen Zuckerkuchen an.
    »Na, was hast du auf dem Herzen?«, fragte Lundin in kameradschaftlichem Ton.
    »Das ist nicht so leicht, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll …«, begann Ebbe und befeuchtete seine Lippen.
    »Sprich es einfach aus, und dann stelle ich so lange Fragen, bis wir es haben«, beruhigte Lundin ihn.
    »Der Skoglund, der konnte ein richtiger Rattenfänger sein«, sagte Ebbe, als ob er einen Witz daraus machen wollte.
    »Ein Rattenfänger? Und wen wollte er einfangen?«
    »Na ja, so vielleicht nicht, aber er war gut darin, die Kinder mitzulocken.«
    Lundins Hand mit dem Zuckerkuchen sank auf dem Weg zum Mund wieder herunter.
    »Erzähl weiter«, sagte er.
    »Ich weiß nicht wie und wie oft, aber ich habe da so eine Theorie. Das sind ziemlich vage Anschuldigungen, vielleicht weiß jemand anders mehr, aber über sowas wird ja auch nicht geredet, und Skoglund war ja sozusagen ein hohes Tier.«
    »Hast du selbst etwas gesehen?«
    »Einmal vor langer Zeit, das war, als die Nachbarn von den Skoglunds noch lebten, da hatte ich unten am See was zu tun. Ich hatte dort unten eine Axt vergessen, als ich für die Badesaison das Gestrüpp ausgelichtet habe, und es war ja nicht gut, wenn die da liegen blieb, wo die Kinder da badeten und herumsprangen. Aber ich konnte die Axt nicht gleich finden, sie lag nicht da, wo ich dachte, und so kroch ich zwischen Büschen und Gestrüpp herum und suchte und fluchte. Ich glaube, das war so Ende Mai.«
    »Am Badeplatz?«
    »Ja, ein Stück davon entfernt. Jedenfalls habe ich gesehen, dass bei der Badehütte ein Jungenfahrrad stand, und da dachte ich noch, dass das wohl irgendein Junge dort vergessen hatte.«
    Er hatte die Mütze abgenommen und kratzte sich im Nacken.
    »Eigentlich hab ich nicht viel gedacht, sondern das einfach nur gesehen. Es ging schließlich auf den Abend und die Essenszeit zu. Und da habe ich plötzlich Sven gesehen, der auf dem Weg angelaufen kam, der am Ufer entlangführt.«
    »Sven?«
    »Ja, Skoglunds Nachbar. Sven Glas.«
    Lundin nickte, um zu zeigen, dass er folgen konnte.
    »Aber er hat mich nicht gesehen. Er war so einer, der fast jeden Tag draußen gelaufen ist, so als Sport. Jedenfalls hat Sven das Fahrrad gesehen und wohl wiedererkannt, denn er ging hin. Ich weiß nicht, ob er dann was gehört hat, aber er ist in die Badehütte.«
    Ebbe verstummte.
    »Und dann?«
    »Kurz darauf ist sein Junge da rausgerannt.«
    Ebbe schwieg.
    »Und was hat er da drinnen gemacht? Gespielt?«, fragte Lundin.
    »Ja, so kann man es vielleicht nennen!«
    Lundin wartete.
    »Er hatte keine Hosen an. War

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