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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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haben.« Detailliert berichtete sie Wilfried, was sie von Andreas’ Freundin erfahren hatte. »Das ist Beutler, Wilfried! Burg liegt auch in Dithmarschen. Das muss die Adresse seiner Hütte sein.«
    Sie lauschte den Anweisungen ihres Chefs. »Alles klar, ich fahre direkt nach Burg. Ja, selbstverständlich warte ich auf das SEK . Ich hänge an meinem Leben.«
    Lyn warf das Handy auf den Beifahrersitz, wendete und fuhr mit Vollgas nach Wilster hinein. Bis Burg waren es über die Landstraße höchstens zwölf Kilometer. Vielleicht gelang es ihr, Andreas Stobling abzufangen, bevor er im Paradiestal anlangte, denn Jule hatte gesagt, dass Andreas sich in Burg erst durchfragen müsste, um die Straße zu finden. Das brachte einen Zeitvorteil. Sie sah auf ihr Navigationsgerät. Sie würde es auf der Fähre programmieren. Und hoffentlich vor Andreas am Zielort sein. Wilfried würde außerdem die Kollegen in Burg informieren. Sie hatten also gute Chancen, den jungen Mann zu erwischen, bevor er bei der Hütte war.
    Lyn fluchte, als sie kurz vor dem Fähranleger die Blechlawine wahrnahm, die sich aufgrund der Wacken-Heimreisenden gebildet hatte. Ohne zu zögern fuhr sie links an den Autos vorbei bis zu dem WC -Häuschen, vor dem eine kleine Menschentraube stand. Ein junger Mann machte dank seiner fahrbaren Eistruhe das Geschäft seines Lebens mit den wartenden Metalheads. Eine junge Frau in Jeansshorts und Spaghettiträger-Shirt hielt sich abseits der Leute und rauchte, während sie unablässig die Straße entlangblickte. Lyn hielt direkt neben ihr und ließ die Seitenscheibe herunterfahren.
    »Jule?«
    »Ja«, stieß sie erleichtert aus und beugte sich zu Lyn. »Sind Sie Frau Harms? Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Ich … ich hab beim Aussteigen Ihre Visitenkarte eingesteckt, die Andy weggeworfen hat. Ich hab echt mit mir gerungen, aber dann hab ich einen Wagen angehalten und um ein Handy gebeten, damit ich Sie anrufen kann. Meins hat Andy. Ich … ich hab doch nichts falsch gemacht? Was, wenn er Andys Schwester jetzt tötet, wenn er die Polizei sieht?«
    »Es war das Beste, was Sie tun konnten. Sie bleiben am besten hier, Jule, bis ein Streifenwagen Sie aufnimmt. Ich kann Sie jetzt nicht mitnehmen … Alles wird gut«, sagte Lyn mit einem aufmunternden Lächeln für die junge Frau, als sie wieder anfuhr.
    Hoffentlich.
    Lyn stellte sich direkt vor das erste Fahrzeug der Warteschlange. Das Hupkonzert ignorierte sie. Der Fährführer, der – zum Glück – gerade angelegt hatte, hatte ihre Aktion allerdings mitbekommen und schritt jetzt sichtlich erbost auf den roten Beetle zu, während die angekommenen Fahrzeuge von der Fähre fuhren.
    Lyn hatte ihren Ausweis bereits gezückt, als er mit den Worten »Sind Sie besoffen oder was soll diese Aktion?« an ihr offenes Fenster trat.
    »Kripo Itzehoe. Ein Notfall. Sie legen sofort ab, wenn ich auf der Fähre bin. Leider haben wir keine Zeit, noch weitere Wagen mitzunehmen. Holen Sie aus Ihrer Fähre raus, was Sie können!«
    Das Navigationsgerät lotste Lyn gerade durch Burg, als ihr Handy klingelte. »Hendrik« las sie auf dem Display.
    »Ja? … Ja, ich bin jetzt in Burg. … Ja, natürlich bin ich vorsichtig. Was denkt ihr denn alle von mir?« Mürrisch verzog Lyn das Gesicht. Ihr nicht geplanter Alleingang im Mordfall Nele Johannson, ihrem ersten Fall bei der Kripo Itzehoe, würde ihr wohl immer anhaften. » Wo stehen die Kollegen? … Ja, ich werde sie schon finden. Alles klar, bis gleich.«
    Sie legte das Handy zur Seite und konzentrierte sich auf die Instruktionen des Navis. Irritiert stellte sie fest, dass sie Burg bereits wieder verließ. Wald und Felder bestimmten das Landschaftsbild vor ihr. Direkt hinter dem Ortsschild erfolgte jedoch die Anweisung, links abzubiegen. »Paradiestal« las Lyn auf dem Straßenschild. Sie blinkte und fuhr auf den breiten Schotterweg, der geradewegs in den Wald führte.
    Nach vierhundert Metern gabelte sich der Weg. Rechts führte er weiter zu einem riesigen Grundstück mit großem Gebäudekomplex. Links teilte sich der Schotterweg nach zwanzig Metern erneut in zwei Richtungen. Und an einer dieser Abzweigungen stand der Streifenwagen der Burger Polizei. Weitere Häuser waren nicht zu sehen. Es gab nur Wald. Wilfried hatte die Kollegen informiert und anscheinend instruiert, nicht direkt beim Gebäude mit der Nummer sieben – wo auch immer das sein mochte – vorzufahren.
    Lyn parkte hinter dem Polizeiwagen und stellte sich dem

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