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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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Und … und da hat Benedikt umgeplant. Er hat den Schlüssel eingesackt und das Zeug dann in Judiths Becher getröpfelt, als sie tanzen war.«
    »›Das Zeug‹ waren K.o.-Tropfen?«
    Ein leises »Ja« kam über Timos Lippen.
    »Und es war anscheinend völlig egal, welches Mädchen es traf? Ein Zufall hat die anderen vor einer Vergewaltigung bewahrt?« Lyn musste sich zusammenreißen, um ihrer Stimme die Bitterkeit zu nehmen. Sie wollte nicht, dass er sich zurückzog.
    »Wann und wo hat denn diese Fete stattgefunden?«, blieb Lyn dran. »Wir dachten … wir sind davon ausgegangen, dass Judith an dem Festival-Wochenende …«
    »Es war der Sonntag«, unterbrach er sie. »Judiths Klasse hatte sich den Tag nach dem Festival für die Fete ausgesucht, weil dann alle wieder Zeit hatten. Wacken wollte schließlich keiner verpassen. Mirkos Oma hat ihren Garten für die Fete zur Verfügung gestellt. Sie wohnt auch in Wacken, nur eine Straße von Judith entfernt.«
    »Mein Gott.« Erst langsam dämmerte Lyn, was diese Informationsflut bedeutete. Keiner der Gartenhausmieter war in irgendeiner Weise an dem beteiligt gewesen, was Judiths Vergewaltigung und ihren Selbstmord betraf.
    »Was hast du mit Judith Schwedtkes Vater zu schaffen?«, fragte Lyn. »Wie kam es zu dem heutigen Aufeinandertreffen und wieso hat er dich bedroht?«
    »Keine Ahnung, ehrlich!« Er hatte seine Augen aufgerissen. »Der stand plötzlich vor mir und ist ausgetickt. Ist … ist Herr Schwedtke tot?«
    »Er wird operiert. Timo, weißt du irgendetwas über eine Racheaktion von Werner Schwedtke? Rache für Judiths Selbstmord?«
    Er senkte den Blick, begann an seinen Nägeln zu pulen. »Hat Herr Schwedtke was mit diesen Toten zu tun? Hat er sie … getötet? Weil … weil er dachte, dass die das getan haben?«
    Er sah Lyn wieder an. Eine Bitte lag darin. Die Bitte, dass es nicht wahr sein durfte, dass Judiths Vater diese Männer getötet hatte, weil er sie für die Vergewaltiger seiner Tochter gehalten hatte.
    »Ja, das hat er«, wäre die richtige Antwort gewesen, aber Lyn brachte sie nicht über ihre Lippen. Der Junge war am Ende seiner Kräfte. Wenn er die Antwort auch ahnte, er würde sie noch früh genug erfahren, und damit auch das Ausmaß dessen, was er mit zu verantworten hatte.
    »Die Ermittlungen laufen noch«, sagte sie darum. »Gib mir bitte die Nachnamen deiner Freunde, Timo. Und die Adressen.«
    Er starrte wieder aus dem Fenster. »Benedikt Claasen. Er wohnt in Itzehoe. Mirko wohnte auch in Itzehoe. Er ist tot. Ein Lkw hat ihn erwischt, auf seinem Moped.« Sein Blick blieb im Himmel verhaftet. »Ob Gott das war? Als Strafe? Aber Benedikt hat er nicht getötet. Und mich auch nicht. Aber mir ist es egal. Mich kann er auch ruhig plattmachen. Dann ist Ruhe. Endlich.«
    Lyn griff wieder nach seiner Hand. »Du bist weggelaufen, hast du gesagt. Dann hast du dich nicht an der Vergewaltigung beteiligt?«
    Er schüttelte hektisch seinen Kopf. »Das konnte ich nicht, wie sie da so lag. Aber ich habe sie hingebracht. Bin schuld … Benedikt ist dann in die USA geflogen. Und ich … ich konnte das nicht vergessen, was wir … was mit ihr passiert ist. Ich hab sie beobachtet, in der Klasse. Ein paar Wochen lang. Und dann hab ich sie gefragt, ob wir uns mal treffen wollen. Und dann hat es sich einfach so ergeben … Ich wollte mich ja gar nicht in sie verlieben, wollte nur für sie da sein. Aber dann hab ich mich in sie verliebt. Alles war gut. Richtig gut.«
    Seine Stimme wurde lauter, und er sah Lyn an. »Bis zu dem Zeitpunkt, zu diesem Scheiß-Punkt, wo sie es mir erzählt hat! Diese Ungewissheit, das war für sie das Schlimmste. Sie hat sich am Tag danach ja an nichts erinnern können. Und ich … ich Idiot … ich hab es ihr erzählt. Ich konnte das nicht mehr für mich behalten. Es wär mir egal gewesen, ob ich auch in den Knast komme, aber ich wollte es los sein. Und sie sollte es endlich wissen, das, was mit ihr passiert war. Ich hab doch nicht geahnt, dass sie …«
    Er griff nach dem Wasserglas auf dem Nachttisch, nahm aber keinen Schluck. »Sie hat geschrien und geweint, und ich hab sofort gewusst, dass es falsch war, es ihr gesagt zu haben.« Seine Lippen waren kalkig. »Am nächsten Tag war sie tot.«
    * * *
    »Sollen wir das Megaphon vorher zurückbringen? Also … ich habe es aus dem Sanitätszelt genommen.« Cornelia Stoblings Wangen begannen zu brennen, als sie den Mann an ihrer Seite ansah. »Es muss doch zurück.« Sie schwenkte die Tüte

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